Alle Jahre wieder zur Saison sind die öffentlichen Bedürfnisanstalten in Warnemünde ein Thema. Auch in diesem Jahr wird es im Ort nicht genügend Toiletten geben, soviel steht schon fest. Jüngster Schildbürgerstreich: Am Strandaufgang 23, auf Höhe des Parkplatzes Jugendherberge, hat das staatliche Umweltamt für eine neu zu bauende Toilettenanlage einen Baustopp verhängt. Das Fundament war wohlgemerkt schon fertig. „Als ein Stück aus dem Tollhaus“ bezeichnet das zu Recht der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel, denn das Umweltamt wurde im städtischen Baugenehmigungsverfahren schlicht nicht beteiligt. Das wäre aber unbedingt notwendig gewesen, denn der gewählte Standort befindet sich nach Aussage des Amtsleiters mitten im Küstenschutzstreifen und viel zu dicht an den Dünen. Nach Prechtels Aussage ist die Verwaltung gerade dabei, das Problem intern zu klären. Fakt ist aber, dass es im Sommer hier noch keine Toiletten geben wird.
Tourismus-Chef Matthias Fromm brach eine Lanze für seinen Arbeitgeber und erklärte, dass „die Stadt keineswegs untätig gewesen sei“. Nach seiner Aussage hat eine Arbeitsgruppe im Winterhalbjahr eine Toilettenkonzeption erarbeitet und diese soll dem Ortsbeirat am 24. April präsentiert werden. Eine deutliche Verbesserung der Toilettensituation auf Höhe des Strand-Hotels Hübner steht sogar ganz kurzfristig an. „Die Toilettenanlage dort wurde saniert und verfügt jetzt sogar über Duschen.“ Ob letzteres die Notdurft-Situation im Ostseebad deutlich verbessert ist allerdings fraglich.
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