Lehramtsstudenten wollen Museumsbesuch spannender gestalten


08. Februar 2022

Für Grundschüler den Besuch des Warnemünder Heimatmuseums noch spannender zu gestalten und gleichzeitig den Sachunterricht aufzuwerten, das haben sich acht Lehramtsstudentinnen auf ihre Fahnen geschrieben. Im Rahmen eines Pilotprojekts der Universität Rostock, in Kooperation mit dem Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., haben sie das ehemalige Fischerhaus in der Alexandrinenstraße 31 aus ihrem grundschulpädagogischen Blickwinkel betrachtet und dabei weit über den Tellerrand geblickt.

Zielstellung ist, Schulklassen und Lehrkräften im Rahmen eines Projekt- oder Wandertages einen spannenden und nachhaltigen Besuch des Heimatmuseums anzubieten. Die angehenden Grundschullehrerinnen sind kreativ geworden und haben dazu eine Schatzkarte entworfen. Diese bildet den Grundriss des Museums ab, bietet den Schülern so eine räumliche Orientierung und enthält sechs Symbole, die für sechs „abzuarbeitende" Stationen stehen. Ein Buch steht für die Station „Faltbuch“, eine Kamera für „Bilderrätsel“, Theatermasken für „Theater“, eine Glocke für „Audioguide“, eine Kuh bildet die Station „Melken“ ab und Spielkarten das „Plattdütsch-Memory“.

An jeder Station werden die in Gruppen aufgeteilten Schulkinder aktiv und arbeiten selbständig. Vermittelt wird altersgerecht Wissen rund um die Geschichte Warnemündes und der hier lebenden Menschen. So können in der Stube ein Faltbuch gebastelt und im großen Ausstellungsraum Bilder gesucht, Theater oder Memory gespielt werden. Im kleinen Ausstellungsraum sollen sich die Kids unter Zuhilfenahme der Audioguides mit vier berühmten Warnemünder Persönlichkeiten beschäftigen und anschließend einen Lückentext ausfüllen. Das Melken einer Kuh im Innenhof wird mittels gefülltem Einweghandschuh simuliert.

Alle benötigten Materialien wurden an den Museumsleiter, Christoph Wegner, übergeben. Er zeigt sich begeistert ob des Ideenreichtums und Fleißes „seiner“ Studentinnen: „Wir sind gemeinsam durch das Museum gegangen und die jungen Leute haben sich daraufhin selbst etwas ausgedacht. Ich bin überrascht, denn es ist deutlich mehr, als ich erwartet hatte“, lobt Christoph Wegner die phantasievolle Herangehensweise. Nächster Step ist, das Konzept, so es das Infektionsgeschehen wieder zulässt, am „lebenden Objekt“ – Schüler und Lehrer – auszuprobieren. Dann, so Wegner, wisse man wo man stehe und wo eventuell noch nachgebessert werden müsse. „Wenn es praktikabel ist, wollen wir es auf jeden Fall auch übernehmen und anbieten“, betont der Museumschef. 

Insgesamt 20 Lehramtsstudenten der Uni Rostock haben sich mit dem Warnemünder Heimatmuseum, dem Kulturhistorischen Museum und dem Traditionsschiff gleich drei Rostocker Museen vorgenommen. Das Pilotprojekt des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und Didaktik des Sachunterrichts startete im Wintersemester 2021/22. Für das Sommersemester ist bereits eine zweite Runde geplant. Und das Projekt wird weitergetragen: Langfristig sollen nicht nur historische, sondern auch geographische und naturwissenschaftliche Einrichtungen im ganzen Land einbezogen werden.

Im Rahmen des Landesprogramms „Meine Heimat – mein modernes Mecklenburg-Vorpommern“ hatte der Heimatverband bereits eine „Heimatschatzkiste“ für Kita- und Hortkinder entwickelt (DWM berichtete). Jetzt sollen auch die Grundschulen mit einbezogen werden: „Für den Sachunterricht fehlen vor allem solche Angebote, die dabei helfen, einzelne Orte und Einrichtungen des Nahraums und der Region im Rahmen von Exkursionen und Projekten zu erkunden“, erklärt Martin Buchsteiner vom Arbeitsbereich Fachdidaktik der Universität Greifswald den Hintergrund. Gemeinsam mit dem Heimatverband wolle man künftig außerschulische Lernorte für den Sachunterricht erschließen, um dort engagierte Menschen mit den Schulen schneller und leichter zusammenzubringen.


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