Die DRK-Wasserwacht Rostock warnt nach einem dramatischen Zwischenfall eindringlich vor den Gefahren der Ostsee und appelliert an alle Badegäste, Badeverbote und Warnhinweise unbedingt ernst zu nehmen. Besonders an der Mole in Warnemünde kann die starke Strömung selbst bei vermeintlich ruhigem Wetter lebensgefährlich werden.
Am gestrigen Abend geriet ein Jugendlicher nach Dienstschluss der Wasserwacht an der Mole in eine lebensbedrohliche Situation. Die Strömung zog ihn ins Wasser, sein Kopf tauchte mehrfach unter, eine Rettung aus eigener Kraft war unmöglich. Nur das beherzte Eingreifen zweier Begleiter, die den Jugendlichen rechtzeitig aus dem Wasser zogen, verhinderte Schlimmeres. „Das hätte tödlich enden können“, warnt Lukas Knaup, Koordinator der DRK-Wasserwacht Rostock.
Die Wasserwacht hatte den gesamten Tag über die rote Flagge gehisst, was unmissverständlich auf Badeverbot hinweist. Trotzdem gingen zahlreiche Badegäste ins Wasser. „Wer die rote Flagge ignoriert oder das Badeverbot an der Mole missachtet, bringt sich selbst und andere in höchste Gefahr – auch uns Retter“, betont Knaup.
Die Wasserwacht erklärt in diesem Zusammenhang erneut die Bedeutung der Flaggen an den Rettungstürmen entlang der Ostseeküste. Die rote Flagge bedeutet Badeverbot, weil Lebensgefahr durch starke Strömungen, hohe Wellen oder gefährliche Wetterlagen besteht und das Betreten des Wassers strengstens untersagt ist. Die gelbe Flagge signalisiert, dass Baden und Schwimmen nur für geübte Schwimmer auf eigene Verantwortung erlaubt ist, während Kinder und ungeübte Personen unbedingt an Land bleiben müssen. Die rot-gelbe Flagge zeigt an, dass die Wasserrettung im Dienst ist und der bewachte Strandabschnitt unter Berücksichtigung der Bedingungen genutzt werden kann.
Gerade die Westmole in Warnemünde gilt als besonders gefährlich, da dort tückische Strömungen entstehen können, die Schwimmer in kürzester Zeit in Lebensgefahr bringen und weit aufs Meer hinausziehen.
Die DRK-Wasserwacht appelliert daher eindringlich an alle Badegäste, die Warnhinweise ernst zu nehmen und nur innerhalb der bewachten Badezonen ins Wasser zu gehen – und nur dann, wenn die Bedingungen es zulassen. „Unsere Rettungsschwimmer sind täglich im Einsatz, um Leben zu retten. Aber sie können nur helfen, wenn sich alle Strandbesucher verantwortungsbewusst verhalten“, mahnt Knaup.
Nur durch das respektvolle Einhalten der Sicherheitsregeln kann die Ostsee für alle ein sicheres Badevergnügen bleiben.
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