Landstromanlage im Zeitplan


15. Februar 2020

Nachdem ein Erdwall vor dem Gelände der MV Werften mehrere Monate lang den Platz markierte, wo der Landstromanschluss in Warnemünde gebaut wird, tut sich an dieser Stelle jetzt wieder etwas. Wie das Hafen- und Seemannsamt der Stadt Rostock mitteilt, handelte es sich um eine sogenannte Auflastschüttung zur Konsolidierung des Baugrunds für die Landstromanlage, die nach einer bestimmten Liegezeit nun planmäßig wieder zurückgebaut wurde.

Der Bereich ist mittelweile planiert und es wird an der Gründung für die zentrale Umrichter-/Trafostation gearbeitet. Derzeit stellt die Firma Groth den Unterbau samt Tragschichten her. In diesem Zuge werden auch diverse Leitungen, beispielsweise für die Regenentwässerung, verbaut. Danach geht es an die Herstellung der Bodenplatte.

Etwa ab Ende Mai liefert und installiert die Firma Powercon aus dem dänischen Hadsund die eigentlichen, in vorgefertigten Containermodulen verbauten Anlagenkomponenten. Landanschlusswagen und Anschlusskästen kommen von der Firma Stemmann aus Niedersachsen. Abschließend wird die gesamte Umrichter-/Trafostation mit einer Cortenstahl-Fassade verkleidet. Durch Bewitterung bildet dieses Material auf der Oberfläche unter der eigentlichen Rostschicht eine besonders dichte Sperrschicht, welche die Stahlteile vor weiterer Korrosion schützt.

Bauherr der Landstromanlage ist das Hafen- und Seemannsamt der Stadt Rostock. Das Projekt wird gefördert durch das Wirtschaftsministerium und kofinanziert von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Nach aktuellem Stand läuft das Gesamtvorhaben gemäß der avisierten Terminplanung.

Mit dem Landstromanschluss schafft die Stadt Rostock wichtige Rahmenbedingungen für umweltfreundlichere Kreuzfahrten. Der Warnemünder Ortsbeirat hatte das Vorhaben seit langem vorangetrieben. Jetzt endlich ist es soweit: „Im dritten Quartal können Kreuzfahrtschiffe, die an den Liegeplätzen P7 und P8 festmachen, Energie mit einer Gesamtleistung von bis zu acht MegaVoltAmpere (MVA) beziehen“, informiert Hafenkapitän Falk Zachau. Der Leiter des Hafen- und Seemannsamtes betont zudem, dass es sich um grünen Strom handele und erläutert die Besonderheiten der neuen Anlage: Diese sei zum einen in ihrer Gesamtkapazität erweiterbar und verfüge zum anderen über zwei Frequenzumrichter, sodass man einfach zwischen amerikanischen und europäischen Standards hin und her switchen könne. „Damit bringen wir Schiffe jeder Art ans Netz.“

Im Jahr 2021 sollen die Kapazitäten bis zu 20 MVA ausgebaut werden. Zunächst wird nur etwa ein Viertel der anlaufenden Schiffe auch technisch dazu in der Lage sein, das Angebot zu nutzen. „Wir hoffen, dass dieser Anteil schnell steigt und die Reedereien ihre Flotten umweltfreundlich ausbauen“, so Hafenkapitän Falk Zachau. Finanzielle Anreize, wie durch den Ortsbeirat eingefordert, könnten bei der Entscheidungsfindung förderlich sein.  


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