Ladies Summer Open 2025: Golferinnen trotzen der Hitze – und helfen Frauen in Not


11. Juli 2025

Von Schweißperlen, Schlagkraft und Solidarität: Das 4. Ladies Summer Open auf der Golfanlage Warnemünde war ein voller Erfolg – trotz über 30 Grad im Schatten.

Glutheiße Fairways, strahlende Gesichter und eine bemerkenswerte Spendenbereitschaft: Das 4. Ladies Summer Open am 29. Juni 2025 war mehr als ein sportliches Event – es war ein Fest der Frauenpower. „Es war so richtig heiß – und trotzdem ein voller Erfolg“, ziehen die beiden Organisatorinnen Petra Westphal und Dorett Scheil zufrieden Bilanz.

60 Frauen, eine Mission: Gemeinsam Spaß haben, sich sportlich messen und dabei Gutes tun. Zum ersten Mal wurde das Turnier im beliebten Scramble-Modus gespielt – ein Teamformat, das weniger den sportlichen Ernst, dafür umso mehr die Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt. Und genau das war zu spüren. Trotz der sommerlichen Höchsttemperaturen liefen fast alle Teilnehmerinnen, egal welchen Alters, die kompletten fünf Stunden über den Platz. Alexandra Rambow und Katharina Busch-Bring gingen am Ende als Bruttosiegerinnen vom Platz.

„Der Versorgungswagen war unser heimlicher Held – und das Gläschen Champagner nach der Runde ein kleines Highlight“, sagt Petra Westphal lachend. Sie und Dorett Scheil haben monatelang vorbereitet, organisiert, Listen geführt, eingekauft und Brote geschmiert – um Punkt sechs Uhr morgens standen sie mit Butter und guter Laune in der Küche. „So sind wir Frauen eben – praktisch, lösungsorientiert und mit Herz bei der Sache.“

Golf mit gutem Zweck

Und es ging auch wieder um eine gute Sache: Beim anschließenden Putting-Contest konnten sich die Teilnehmerinnen „einkaufen“ – sechs Bälle für 50 Euro, ein Ball für 10 Euro. Der sportliche Anreiz war hoch: Als Hauptpreis lockte eine Arosa-Flusskreuzfahrt, die am Ende Sieghild Feldhusen mit ruhiger Hand für sich entschied.

Doch der wahre Gewinn war die Spendensumme: 2.200 Euro kamen zusammen – eine stolze Summe, die zum dritten Mal in Folge dem Rostocker Frauenhaus zugutekommt. Als Ulrike Bartel, Geschäftsführerin des Trägervereins Stark Machen e.V., davon erfuhr, war sie sichtlich bewegt. „Wir wollen eine neue Industriewaschmaschine anschaffen und dringend einige Zimmer renovieren“, erklärt sie. Denn: Das Frauenhaus ist ständig voll belegt. Elf Zimmer – und kein Leerstand. Wer auszieht, macht Platz für die nächste Frau in Not.

„Die Frauen, die zu uns kommen, sind sehr unterschiedlich. Alleinstehende, Mütter mit drei oder vier Kindern, Migrantinnen – sie alle haben ihre Geschichten, ihre Wunden“, so Bartel. Im Schnitt bleiben sie sechs Monate. Manchmal auch länger – vor allem, weil bezahlbarer Wohnraum in Rostock Mangelware ist.

Doch es gibt Hoffnung: Bis 2029 soll ein neues, größeres und barrierefreies Frauenhaus entstehen – mit Unterstützung der Stadt Rostock. Und ein weiteres Lichtblick-Projekt trägt den Namen „Wolena“ – Wohnen und Leben nach der Gewalt – gefördert von der Aktion Mensch. Damit kann betroffenen Frauen künftig auch beim Neustart geholfen werden, sei es bei Umzugskosten, Schulden oder dem Wiedereinstieg in den Beruf.

Sport, Gemeinschaft, Herz

Zurück auf dem Green war die Stimmung ausgelassen. Nach dem Turnier und dem Putting-Wettbewerb wurde geschlemmt, gelacht und natürlich gefeiert. Die Cocktailbar blieb wegen der Hitze zwar überraschend leer, doch der Betreiber nahm’s mit Gelassenheit –, dafür war das Lob der Teilnehmerinnen umso wärmer: „Was für ein tolles Turnier“, so der einstimmige Tenor.

Ein großes Dankeschön geht an alle, die dabei waren, geholfen, gespendet und mitgelacht haben. „Es ist zwar immer sehr anstrengend vorab und am Tag selbst, aber es macht auch viel Spaß und wir sind mit dem Verlauf sehr zufrieden“, sagt Dorett Scheil. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es demnach auch 2026 wieder ein Ladies Summer Open Air in Warnemünde geben.


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