Ein musikalisches Doppelhighlight der Extraklasse hat gestern die 87. Warnemünder Woche in Schwingung versetzt: Während in der neuen Strand Arena Tausende unter freiem Himmel tanzten, ging es im Kurhausgarten nostalgisch und gefühlvoll zu. Zwei Klangwelten, ein gemeinsamer Beat – die Liebe zur Musik.
Strand, Sonne, Sound – und ein Publikum, das einfach nicht genug bekommen konnte: Die Glashäger Strandkonzerte feierten am Warnemünder Ostseestrand ihre Premiere – und das mit einem Line-up, das sich hören und sehen lassen konnte. Rund 5.000 Besucherinnen und Besucher pilgerten in die Strand Arena, wo die Rostocker Band Lappalie den Auftakt machte. Mit einer Mischung aus Folk, Punk und ehrlicher Liedermacherei heizten sie das Publikum an und schufen den perfekten Einstieg in einen langen Konzertabend unter dem freien Himmel.
Direkt danach übernahmen Les Bummms Boys das Kommando – mit treibenden Rhythmen, einem gehörigen Schuss Ironie und Beats, die zum Tanzen einluden. Dann wurde es urban und rhythmisch: Pablo Himmelspach und Albert Münzberg alias Hinterlandgang brachten mit ihrem deutschsprachigen Rap und klugen Texten eine ganz eigene Energie in die Arena – und das Publikum zum Brodeln. Als schließlich Tocotronic als Hauptact die Bühne betrat, senkte sich langsam die Sonne über die Ostsee, während die Hamburger Indie-Rock-Ikonen den Strand mit kantigem Gitarrensound und poetischen Texten beschallten – ein Finale, das Gänsehaut hinterließ.
„Die Glashäger Strandkonzerte mit Open-Air-Musik vor schönster Ostseekulisse waren ein voller Erfolg und wurden sehr gut angenommen“, freuten sich die Veranstalter. Und tatsächlich: Der Warnemünder Strand hat sich direkt bei der Premiere als neuer Konzertspot mehr als bewährt – Atmosphäre, Klang, Kulisse und Stimmung verschmolzen zu einem musikalischen Sommertraum.
Während am Strand die Beats rollten, wurde im Kurhausgarten zur gleichen Zeit auf andere Weise musikalische Geschichte geschrieben: Bereits zum 21. Mal ging das Kult-Open Air am Meer „Rauch auf dem Wasser“ über die Bühne – und war wie immer ein besonderer Treffpunkt für Fans ehrlicher Klänge und gelebter Musikgeschichte. Zwischen Bäumen, Bierbänken und Begegnungen sorgten Olaf Hobrlant von der Küsten-Country-Band Spill, Blueslegende Peter Schmidt sowie die Celtic-Rock-Band Bad Penny für emotionale Höhepunkte.
Im Wechsel mit der Musik ließ Autor Michael Terpitz literarisch die Welt seiner Romane und die Klanglandschaft Mecklenburg-Vorpommerns lebendig werden. In gewohnt charmanter Manier las er Passagen aus seinen Büchern – mal humorvoll, mal nachdenklich – und entführte das Publikum etwa in die Rockmusikszene der DDR der Siebzigerjahre. Ein Hauch von Rebellion, Nostalgie und Lagerfeuerromantik lag in der Luft.
Veranstalter Andreas Buhse vom Label Cooast TMP zeigte sich begeistert: „Alles hat gut geklappt und Spaß gemacht. Die Stimmung war super und sehr positiv. Es kam mal wieder ein wenig Woodstock-Feeling auf“, freut sich der Warnemünder Musikexperte, der im Laufe des Abends mehrere Tausend Festivalbesucherinnen und -besucher verzeichnete.
Ob am Strand mit Sonnenuntergang und wummernden Bässen oder im Kurhausgarten mit Blues, Rock und Geschichten: Die Musik hat die Menschen berührt. Und das ist, was am Ende zählt.
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