Kutter „Barth“ wird verschrottet


29. September 2022

Für den Kutter Barth hat die letzte Stunde geschlagen. Der heruntergekommene Zwölf-Meter-Holzkutter steht kurz vor der Verschrottung. Nach einer kurzen Phase der Hoffnung, ausgelöst durch den Rettungsgedanken eines Berliners „mit großem Herzen für Warnemünde“ (DWM berichtete) scheint das Ende jetzt besiegelt. Am ehemaligen Ausrüstungskai der alten Neptun Werft in Rostock ist das Schiff seit Juni letzten Jahre zwischengeparkt (DWM berichtete). Die Schwimmfähigkeit war nicht mehr gegeben und er musste seinen angestammten Liegeplatz im Alten Strom von Warnemünde, direkt an der Bahnhofsbrücke, räumen.

Eine Rettung des 1955 gebauten Schiffes ist wirtschaftlich nicht vertretbar. Experten rechneten mit einer Investition von einer Viertelmillion Euro. Nicht zu stemmen für Eigner Eyke Düwel und seine Unterstützer. Auch der Sponsor aus Berlin – er hatte die Kosten für die Überführung übernommen – ist nicht mehr erreichbar: „Seit Ende letzten Jahres gab es keinen Kontakt mehr, auf Schreiben wurde nicht reagiert“, berichtet Stadtsprecher Ulrich Kunze. Die Gründe seien nicht bekannt. „Wir sehen das aber auch nicht als Problemfall, denn es ist ja erst einmal positiv, wenn Leute sich einbringen und engagieren wollen.“ Oft werde die Herausforderung aber am Anfang unterschätzt – aus Unwissenheit, was den Aufwand betrifft und die damit verbundenen Kosten. Im Ergebnis würden sich viele ab einem bestimmten Punkt wieder von ihrer Projektidee verabschieden und zurückziehen. „Das erleben wir in der Tat häufiger.“

Die Stadt habe, so Kunze, bei der Koordinierung federführend mitgewirkt und nach der Sicherung des Kutters an Land ein Gutachten erstellen lassen. Welche Aufwendungen seien zur Wiedererlangung der Schwimm- und Fahrfähigkeit der Barth notwendig. „Beides wurde im Rahmen einer dreiseitigen Vereinbarung mit dem Ziel zum Erhalt und einer Nachnutzung des Kutters Barth festgelegt.“ Die vereinbarten Fristen seien jedoch leider seit langem verstrichen.

Dass die Tage der Barth jetzt wirklich gezählt sind, macht auch den Ortsbeiratsvorsitzenden für Warnemünde und Diedrichshagen, Wolfgang Nitzsche, traurig. So wie auch andere Ortsbeiratsmitglieder hatte er sich für den Erhalt des Schiffes eingesetzt, denn es gehöre zu Warnemünde. Der Beiratsvorsitzende wünscht sich, dass bestimmte Teile wie Steuerrad und ähnliches geboren und aufgehoben werden. Als Ausstellungsstücke oder ähnliches. Das sei der Plan, bestätigt Hafenkapitän Falk Zachau: „Im Zuge der Entsorgung sollen einzelne Teile wie Steuerrad, Propeller und Schiffsglocke – sofern noch vorhanden – sichergestellt werden.“ Nach aktueller Zeitschiene soll die Barth in den kommenden drei Wochen zerlegt und entsorgt werden.

Weil Eigner Düwel nicht über die dafür nötigen finanziellen Mittel verfügt, wird Stadt alles Notwendige veranlassen und die Kosten dafür auslegen, obwohl es nicht ihre Aufgabe ist.

Foto: MaP 


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