Warnemünde: Akutsanierung für Stadion gefordert


25. Mai 2021

Offenbar tut sich endlich etwas im Warnemünder Leichtathletikstadion. Nach der Wende ist dort nicht mehr viel passiert und es schien dem Verfall preisgegeben. Und das, obwohl es mit dem SV Warnemünde 1949 und dem SV Warnemünde Fußball gleich zwei leistungsstarke Vereine am Standort gibt. Allein die Abteilung Leichtathletik zählt derzeit mehr als 100 Mitglieder – 50 davon sind Kinder.

Die Rede ist von einer 1954 fertiggestellten ehemaligen Leichtathletikanlage mit Fußballplatz in der Parkstraße Warnemünde. Für den Erhalt wurde in den letzten drei Jahrzehnten kaum noch etwas getan. Ein trauriger, jämmerlicher Anblick und einer Sportstadt, wie Rostock es sein will, unwürdig. Laut Sportstättenentwicklungsplan hätten alle Anlagen im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark schon längst saniert sein sollen. Doch mit Eröffnung der Sporthalle im Januar 2016 war es vorbei mit dem ambitionierten Baugeschehen und der Eigenbetrieb für Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung (KOE) hat die Arbeiten eingestellt. „Der Zustand ist katastrophal: Die Laufbahn ist verkrautet und die Weitsprunggruben sind zugewachsen, die Sprecherkabine gleicht einer verfallenen Baracke, die Auswechselbänke sind Schrott und auch die ehemaligen Zuschauerbänke nur noch verfallene Fragmente“, machte der Vorsitzende des SV Warnemünde 1949 e.V., Siegfried Krüger, in der letzten Ortsbeiratssitzung seinem Ärger Luft.  

Erschwerend kommt hinzu, dass die einstige Sportanlage ein gravierendes Entwässerungsproblem hat: „Mit Baubeginn der Sporthalle wurde eine Fundamentgrube ausgehoben und der Aushub an die Südkante des Sportplatzgrundstücks verbracht. Schon bei mittlerem Regen stehen seitdem große Teile der Aschenbahn unter Wasser und es dauert mehrere Wochen bis das Wasser wieder verschwindet“, schimpfte der Abteilungsleiter Leichtathletik, Günther Metelmann. Zu guter Letzt wurde das Stadtion auch noch als Stellplatz für die Interims-Containerschule genutzt. Insbesondere Kinder und Jugendliche hätten hier allerdings heute keinerlei Grundlagen mehr für ein spezifisches Training.

„Gemeinsam mit dem KOE haben wir den Prozess wieder aufgenommen“, kündigte der Leiter des Amts für Sport, Vereine und Ehrenamt, Lars Brandes, an. Der desolate Zustand der Anlage sei bekannt und man plane zunächst eine Akutinstandsetzung. Ein Kostenangebot für die Sanierung der Laufbahnen – hier muss der Boden komplett abgetragen werden – über 37.000 Euro liegt dem Amt bereits vor. Für die Weitsprunganlage kommen voraussichtlich noch mal 20.000 Euro hinzu. Gelder die nicht eingeplant sind, deshalb an anderer Stelle abgezwackt werden müssen und daher weiterer Zustimmungen bedürfen. Bis zum 30. Juni wolle man gemeinsam abklären, ob und wie die Maßnahmen kurzfristig umgesetzt werden können.

Allerdings, so Brandes, müssten die Investitionen auch nachhaltig sein und verwies auf das Drainageproblem: „Der BUND hat gegen die Ableitung der Wassermengen ins Diedrichshäger Moor geklagt“, machte der Amtsleiter deutlich. Jurist und Mitglied im Strukturausschuss, Alexander Prechtel, gab daraufhin zu bedenken, dass es nicht um zusätzliches Einleiten von Wasser, sondern die Wiederherstellung eines alten Zustandes gehe. Schließlich wurde bis zum Sporthallenneubau auch das Wasser abgeleitet. Die Unterbrechung kam einzig durch die Baumaßnahmen zustande. Aus seiner Sicht stehe die Lösung des Drainageproblems an erster Stelle: „Ansonsten haben auch alle anderen Maßnahmen keinen Sinn, denn binnen kurzer Zeit wird wieder alles wieder unter Wasser stehen.“ Daran anschließend sei für ihn die Akutinstandsetzung von großer Bedeutung: „Damit Kinder und Jugendliche dort wieder Sport treiben können.“

Der Ortsbeiratsvorsitzende Wolfgang Nitzsche formulierte zum Leichtathletikstadion im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark Warnemünde daraufhin gleich zwei Beschlüsse: Zum einen wird die Akutsanierung von Laufbahn und Weitsprunganlage noch bis Jahresende gefordert und zum anderen soll durch Rostocks Oberbürgermeister, Claus Ruhe Madsen, eine Machbarkeitsstudie zu mittelfristigen Investitionen im Zusammenhang mit der grundhaften Sanierung des Stadions, in Auftrag gegeben werden.

Foto (1): Taslair


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