Intelligente Müllsysteme für mehr Sauberkeit


16. März 2020

Ein lang gehegter Wunsch der Warnemünder dürfte bald in Erfüllung gehen: Gemeinsam mit der Rostocker Stadtentsorgung plant das Umweltamt in Bereichen mit besonders viel Besucherverkehr einen Systemwechsel bei den Papierkörben. In Warnemünde kommt dafür der nördliche Alte Strom von der Bahnhofsbrücke bis zur Westmole in Frage. Auf dem ca. 500 Meter lange Ende sind derzeit etwa 45 Papierkörbe mit einem Fassungsvermögen von 60 Litern platziert. „Während der Saison müssen wir manchmal bis zu drei Mal täglich entsorgen“, sagt Ullrich Böttner von der Abteilung Abfallwirtschaft des Umweltamts. Bei Großveranstaltungen gestalte sich die Entsorgung oft sehr schwierig, denn die Stadtentsorgung komme mit ihren Geräten gar nicht durch. Zudem seien die Niederflurbehälter mitunter 15 Jahre alt und stark durchrostet – Grund genug, um über einen Systemwechsel nachzudenken.  

Dazu wurden im vergangenen Jahr die solarbetriebenen Müllsammler von vier Herstellern getestet.  Es handelt sich um intelligente Abfallsysteme, deren Wirkungsweise genauso einfach wie vielversprechend ist: Der Unterbehälter fasst eine 120-Liter-Mülltonne. Im oberen Technikteil befindet sich neben einem Solarpanel auch ein Stempel, der den Müll ab einer bestimmten Füllhöhe in der Tonne verpresst. Dadurch können mit jedem einzelnen „Papierkorb“ bis zu 450 Liter Müller gesammelt werden. GPS-Daten melden von sich aus, wenn der Behälter voll ist, oder Störungen auftreten. Alle Systeme seien zudem mit Aschenbechern und integrierter Löschpatrone ausgestattet. Zu guter Letzt lässt sich noch eine so genannte Obergrenze einstellen, wonach automatisch eine Verriegelung des Behälters stattfindet.

Die getesteten Modelle unterscheiden sich kaum in ihrer Handhabung, einzig der in der Mühlenstraße getestete rote Sammler von Zoeller fiel während der Testphase durchs Raster. „Die neuen System können im Vergleich zu herkömmlichen Papierkörben das 16-fache der Müllmenge aufnehmen“, führt René Weilandt von der Stadtentsorgung aus. Es gäbe keine starren Entleerungszeiten mehr, sondern die Fahrer könnten genau nachvollziehen, wann wo geleert werden müsste. Für alle Geräte würden auch Wartungsverträge angeboten und alle Behälter seien mit einer schweren Bodenplatte zu versehen. „Sie sind dadurch flexibel aufstellbar und lassen sich nicht so einfach umkippen“, so Weilandt.  

Nach der Testphase wird jetzt ausgeschrieben. Der Preis pro Stück liegt bei etwa 5.000 Euro. Welches Abfallsystem am Ende zum Zuge kommt, hängt natürlich sehr von den Angeboten ab. Für 2021 ist die Umsetzung geplant. Dann, so Böttcher, würden in Warnemünde 51 dieser High End Behälter aufgestellt, die meisten davon am Alten Strom. Sollten hier nicht alle benötigt werden, werden einige auf die Seepromenade umgesetzt.  

Etwas mehr als 2.000 Papierkörbe gibt es im gesamten Rostocker Stadtgebiet. Nach Aussage des Umweltamtes gelten davon 95 Prozent hinsichtlich ihres Volumens und ihrer Entsorgung als unproblematisch.

Foto: Amt für Umweltschutz, Böttner


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