Inbrünstig: Wagners Siegfried am Strand von Warnemünde


05. November 2020

Spaziergänger am sonnengefluteten Strand von Warnemünde staunten nicht schlecht, als gestern Mittag ein voll kostümierter „Siegfried“, dargestellt von James J. Kee, samt Schwert am Wassersaum vor der Kamera posierte. Des Rätsels Lösung war ein Fotoshooting zum Plakat für die nächste Premiere in der Kleinen Komödie Warnemünde: Gesungen und gespielt wird hier am 22. Dezember um 20 Uhr erstmalig das Kabarett für Opernsänger „Vier Ton Oper“ von Tom Johnson.

Das 1972 uraufgeführte Stück erzählt höchst amüsant und dabei unbedingt realitätsnah aus dem Leben der Opernsänger bei der Arbeit. Was denken sie, wenn sie Arien, Duette, Rezitative oder Ensembles singen: die Angst vor dem nächsten Einsatz, die Konkurrenz unter Kollegen, ihr Unverständnis für bestimmte Regieanweisungen… Ein Sopran, ein Alt, ein Tenor und ein Bassbariton singen, begleitet vom Klavier, davon, was Oper alles bedeuten kann. Und ja, die „Vier Ton Oper“ wurde tatsächlich unter ausschließlicher Verwendung der Töne a, h, d und e komponiert.

Die wohl kulinarischste und luxuriöseste aller Kunstformen, nimmt sich in diesem ungewöhnlichen Stück selbst auf die Schippe, macht Regisseur Rainer Holzapfel neugierig. Seit der Spielzeit 2020/21 ist er Hausregisseur und Mitglied der Künstlerischen Leitung am Volkstheater Rostock. „Wir kombinieren Erzählung und klassische Opernelemente, mischen dabei Figuren und Ebenen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben und erleben sie in ungewöhnlichen Situationen. Es wird ein Riesenspaß“, kündigt der Hamburger an.

Die Rolle des Tenors übernimmt James J. Kee, der den unerschrockenen Siegfried aus Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ mimt. In Washington D.C. geboren und aufgewachsen lebt er seit zehn Jahren in Deutschland und singt ebenso lange am Volkstheater in Rostock. Er freut sich auf das „lustige Konzept“. „Wir singen unsere persönlichen Gefühle. So etwas habe ich in meinem Leben noch nie gemacht. Darsteller und Publikum werden viel Spaß haben und das ist in diesen schwierigen Zeiten umso wichtiger“ verrät der Künstler, der mit seiner Frau, einer gebürtigen Warnemünderin, seit fünf Jahren im Ostseebad wohnt.

Eine weitere Aufführung der „Vier Ton Oper“ in der Kleinen Komödie Warnemünde ist für den 25. Dezember um 15 Uhr geplant.


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