In der Heide beginnt der Weihnachtsbaumverkauf


01. Dezember 2022

Wie das Stadtforstamt mitteilt, beginnt morgen, 2. Dezember der traditionelle Weihnachtsbaumverkauf in der Rostocker Heide. Täglich von 9 bis 16 Uhr außer sonntags werden – bis zum 21. Dezember oder solange der Vorrat reicht – an der Alten Forstbaumschule in Hinrichshagen, Am Jägeracker 19 (Straße Richtung Markgrafenheide, die Einfahrt ist ausgeschildert) Weihnachtsbäume aus der Rostocker Heide und zugekaufte Bäume angeboten. Fichte, Kiefer, Blaufichte und Omorika (Serbische Fichte) kosten bis zwei Meter Größe 15 Euro pro Stück, ab zwischen zwei und drei Meter 20 Euro. Nordmanntanne sowie Nobilis sind bis zwei Meter für 28 Euro pro Stück zu haben, ab zwei bis drei Meter für 33 Euro. Weihnachtsbäume über drei Meter gibt es für Preise auf Anfrage. Alle Preise beinhalten die Mehrwertsteuer und eine Netzverpackung.

1.800 bis 2.000 Weihnachtsbäume werden alljährlich verkauft, bilanziert das Stadtforstamt. Angeboten werden ab morgen auch wieder Wildfleisch und Wildfleischprodukte. In diesem Jahr bietet die „Fischkiste“ Hinrichshagen am 3., 10. und 17. Dezember zudem Leckeres vom Grill, Fischbrötchen und heiße Getränke an. Auch das beliebte „Weihnachtsbasteln mit Antje“ in der warmen Holzhütte findet sonnabends wieder statt.

Bäume direkt aus der Rostocker Heide werden erst ab dieser Woche und während der gesamten Verkaufszeit eingeschlagen. Sie besitzen das FSC (Forest Stewardship Council) Siegel. Es bedeutet unter anderem, dass diese Weihnachtsbäume weder chemisch behandelt noch gedüngt wurden.

Auf einem vier Hektar großen Gelände dürfen Weihnachtsbäume auch selbst geschlagen werden. Diese sind ebenfalls FSC zertifiziert. Weihnachtsbaumdiebstahl kommt in der Rostocker Heide sehr selten vor. Der letzte aufgenommene Diebstahl geschah um die Jahrtausendwende und wurde mit 300 Deutschen Mark geahndet.

Grundsätzlich verstärke sich beim Kauf der Trend nach Regionalität, bestätigt das Forstamt. 30 Prozent der Weihnachtsbäume in Deutschland werden inzwischen direkt bei land- oder forstwirtschaftlichen Betrieben gekauft, weitere 30 Prozent im Straßenhandel und der Rest in Supermärkten oder Garten- und Baumärkten. Ein Weihnachtsbaum muss bewässert werden, damit er nicht austrocknet und nadelt. Durch eine Kupfermünze im Wasser bekommt er Mineralien zugeführt. Außerdem hat das Metall eine antibakterielle Wirkung. Es tötet Fäulnisbakterien ab und somit bleibt der Baum länger frisch.

Wer jetzt glaubt, es sei ökologisch besonders verantwortungsvoll, statt eines geschlagenen Weihnachtsbaums einen mit Wurzeln und Topf zu erstehen, der irrt gewaltig. Der größte Teil dieser Bäume überlebt das Weihnachtsfest nur wenige Wochen oder Monate. Die Zimmerwärme unterbricht die Winterruhe des Baumes und stimmt ihn auf Frühling ein. Die schlummernden Zweigknospen bereiten sich auf den Austrieb vor. Ein solch irregeleiteter Baum erfriert sehr leicht, wenn er nach dem Fest in die Winterkälte zurückgebracht wird. Zudem lässt die trockene Zimmerluft den Baum schnell vertrocknen und die Wurzeln werden für den Topf „passend“ gemacht.

Übrigens nadeln Mondholz-Bäume genauso stark wie andere. Zu diesem Ergebnis kamen Forstwissenschaftler der Technischen Universität Dresden, die deutsche Weihnachtsbäume getestet haben. Ausschlaggebend für das Nadelverhalten sei vielmehr die Baumart und die Aufbewahrungsumgebung.

So sollte der gekaufte Baum auf dem Balkon, im Garten oder der Terrasse – also an Orten mit hoher Luftfeuchtigkeit – im Verpackungsnetz aufbewahrt und keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Vor dem Aufstellen sollte man eine dünne Baumscheibe absägen und den Baum in einen Weihnachtsbaumständer mit Wasser stellen. Im Idealfall wird er dann noch häufig mit Wasser aus einer Nebelflasche besprüht. Letztlich gilt es, den Baum möglichst nicht vor dem 24. Dezember in die Wohnung zu holen und nicht direkt neben einer Heizung aufzustellen.

Ein Hektar Weihnachtsbaumkultur bindet in zehn Jahren 145 Tonnen Kohlendioxid, 300 Tonnen Staubpartikel und sorgt für 100 Tonnen Sauerstoff (BVWE). Im Vergleich dazu hat ein Plastikbaum wegen des Energieeinsatzes bei der Produktion, des Transportes und der Entsorgung eine wesentlich schlechtere Ökobilanz. Außerdem endet er irgendwann als Plastikmüll. Vier von fünf Plastiktannen werden aus Fernost importiert. Dem WDR-Wissensmagazin „Quarks“ zufolge entstehen laut Studien durch einen natürlichen Baum etwa 3,1 Kilogramm Kohlendioxid, während bei einer Plastiktanne 48,3 Kilogramm CO2 zusammenkommen.

Welcher Weihnachtsbaum sollte es sein? Der eine riecht nach Orange, der andere schimmert silbrig-blau, der dritte stand früher in jedem Wohnzimmer. Bei der Wahl ihres Weihnachtsbaums können die Deutschen zwischen unterschiedlichen Arten wählen.

Während manche Tannenbäume stechen und schon früh ihre Nadeln abwerfen, haben andere ein angenehm weiches Grün und duften zudem noch herrlich nach Wald. Welcher Baum ist also der ideale Weihnachtsbaum? Ganz so einfach lässt sich diese Frage gar nicht beantworten, denn jede Baumart hat ihre ganz eigenen Vorzüge und Nachteile.

Nordmanntanne

Der mit Abstand am meisten nachgefragte Baum ist die Nordmanntanne, benannt nach dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann. Die Kennzeichen des Baumes sind ein gleichmäßiger Wuchs und weiche Nadeln. Der ebenmäßige Wuchs entspreche dem Ideal vom perfekten Weihnachtsbaum, die weichen Nadeln machten die Tanne kinderfreundlich. Außerdem hat die Nordmanntanne sehr festsitzende Nadeln, der Baum hält also recht lange. All das hat die Tanne mit großem Abstand zur Nummer eins unter den Weihnachtsbäumen gemacht. Ein Nachteil schreckt allerdings Traditionalisten ab: Nordmanntannen duften nicht weihnachtlich nach Nadelbaum.

Ihr Marktanteil liegt bei über 78 Prozent, Tendenz steigend. Insgesamt 16,8 Millionen werden deutschlandweit verkauft. Etwa 85 Prozent stammen aus Deutschland, 15 Prozent werden importiert, vor allem aus Polen. Die Preise liegen zwischen 16 und 24,50 pro laufendem Meter, je nach Qualität und Verkaufsort.

Blaufichte

Die Nummer zwei unter den meistverkauften Weihnachtsbäumen besticht mit kräftig-grünen bis silbrig-blauen Nadeln. In ausgewachsenem Zustand sind Fichten von Tannen auch an den Zapfen zu unterscheiden: Bei der Fichte hängen die Zapfen an den Zweigen, bei der Tanne stehen sie drauf. Bäume in Zimmergröße tragen allerdings noch keine Zapfen. Außerdem hat die Blaufichte etwas, das die Nordmanntanne nicht hat – sie verbreitet einen Tannendurft, dafür wächst sie etwas weniger ebenmäßig und piekst heftig. Ihr Marktanteil liegt bei zehn Prozent, die Herkunft ist fast ausnahmslos aus Deutschland. Die Preise liegen zwischen 10 bis 14 Euro pro laufendem Meter.

Rotfichte

Die Rotfichte ist der klassische günstige Weihnachtsbaum, der am schnellsten wächst. Die Rotfichte hat einen relativ lockeren Wuchs und vergleichswiese dünne Äste. Vor 50 Jahren waren fast alle Weihnachtsbäume in Deutschland Rotfichten. Ihr Marktanteil liegt bei sieben Prozent. Die Bäume stammen aus Deutschland. Sie werden für 8 bis 10 Euro pro laufendem Meter verkauft.

Nobilistanne

Die Nobilistanne wächst eher ungleichmäßig und schlank, die Nadeln haben einen leicht silbrigen Einschlag. Dafür punktet die Nobilistanne vor allem in Sachen Beständigkeit. Sie ist eigentlich der haltbarste Baum, der als Weihnachtsbaum in Frage kommt. Nach Nadelbaum duftet die Nobilistanne zwar auch, allerdings nicht so stark wie die Fichte. Ihr Marktanteil liegt bei zwei Prozent. Die Bäume stammen aus Deutschland und werden für 16 und 24,50 Euro pro laufendem Meter verkauft.

Douglasie

Wenn man in Deutschland eine Douglasie bekommen will, muss man schon suchen. Das ursprünglich in Nordamerika heimische Gehölz – die Douglasie ist der Staatsbaum des US-Bundesstaates Oregon – sieht aus wie die Nobilistanne, hat also keinen perfekten Wuchs und einen entsprechend geringen Marktanteil. Allerdings haben Douglasien einen schönen Vorzug: Sie riechen leicht nach Orange. Ihr Marktanteil liegt bei unter einem Prozent. Die Bäume stammen aus Deutschland. Der Preis liegt zwischen 16 und 24,50 Euro pro laufendem Meter.

Kiefer

Die Kiefer ist aktuell der am seltensten gekaufte Weihnachtsbaum. In Ost- und Süddeutschland steht sie zu Weihnachten in manchen Wohnzimmern. Ihr Wuchs unterscheidet sich von dem anderer Nadelbäume. Während die allermeisten pyramidal wachsen, geht die Kiefer mehr in die Breite. Ihr Marktanteil liegt bei unter einem Prozent. Die Bäume stammen aus Deutschland. Die Preise liegen bei acht bis zehn Euro pro laufendem Meter.

Omorika

Die Omorika, auch Serbische Fichte genannt, stammt aus dem Taragebirge (Serbien) und zeichnet sich durch einen dünnen Stamm und eine schlanke Wuchsform aus. Oben moosgrün, unten silbrig schimmernd, beeindruckt sie mit einer schönen Farbkombination. Ihre Seitenzweige hängen stark herab, so dass der Weihnachtsschmuck nicht allzu schwer sein darf und gut befestigt sein muss. Ihr Marktanteil liegt bei unter einem Prozent. Die Bäume stammen aus Deutschland und kosten 8 bis 10 Euro pro laufendem Meter.

Foto: © Peter Atkins - Fotolia.com


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