Schon seit Jahren trägt die Hanse Sail den Gedanken der Nachhaltigkeit in sich. Auch 2024 geht die Veranstaltung einen weiteren Schritt in Richtung Umweltschutz. In enger Zusammenarbeit mit dem Verein KuBuS e.V. und der Initiative Plastikfreie Stadt werden neue, kreative Ideen umgesetzt, die nicht nur die Umwelt schonen.
Eine besondere Aktion auf dem Gelände der Hanse Sail sticht dabei ins Auge: Ein Karton voll gut erhaltener Kuscheltiere, liebevoll „vorgeliebt“ genannt, hat den Weg zum Rummelplatz gefunden. Diese Spielzeuge, die einst Kindern Freude bereiteten, sind jetzt in einer Dosenwurf-Bude auf dem Achterdeck-Areal als Preise zu gewinnen. Als Alternative zu dem oft billig hergestellten Spielzeug, erklärt Helene Nozon vom Verein KuBuS e.V., der sich für die Kultur- und Umweltbildung in der Region starkmacht. „Wir wollen lieber gespendete Kuscheltiere einsetzen, die bereits einmal kleine Menschen glücklich gemacht haben.“
Das Beispiel zeigt, wie durchdacht und vielseitig das Nachhaltigkeitskonzept der Hanse Sail ist. Dabei gehe es nicht nur um große Schritte, sondern auch um kleine, wirkungsvolle Veränderungen. „Wir entwickeln Ideen, wie ein Kreislaufsystem für die Preise an den Ständen aussehen könnte“, so Nozon. Eine Idee ist, für die Stände eine Art Kreislaufsystem zu entwickeln: „Warum nicht an einer Losbude eine Freifahrt beim Karussell gewinnen?“
Die Initiative Plastikfreie Stadt, ursprünglich von Umweltverbänden und Unternehmen ins Leben gerufen, ist ein weiteres starkes Standbein in diesem Konzept. Was klein begann, hat inzwischen große Kreise gezogen: Unternehmen werden dabei unterstützt, ihren Plastikverbrauch zu reduzieren, indem sie lernen, ihren Plastikmüll zu erfassen und zu verringern. „Es ist eine besondere Art der Unternehmensberatung“, sagt Nozon stolz.
Auch das Rostocker Mehrweg-Projekt zeigt, wie ernst die Hanse Sail ihr Engagement für Nachhaltigkeit nimmt. Vereine können beispielsweise Mehrwegbecher leihen, die im Radisson-Blu-Hotel Rostock gespült werden – ein einfacher, aber effektiver Schritt, um Einwegplastik zu vermeiden.
Das Nachhaltigkeitskonzept der Hanse Sail ist nicht neu, doch es wird kontinuierlich verbessert. Bereits 2019 wurde ein Mehrwegsystem eingeführt, das von den Betreibern gastronomischer Einrichtungen auf dem Festgelände verpflichtend umgesetzt wird. Die Hanse Sail setzt zudem auf die strikte Mülltrennung und, falls nicht anders möglich, biologisch abbaubares Einweggeschirr. Und erstmals gibt es – wie auch schon seit einigen Jahren auf dem Weihnachtsmarkt – separate Müllpressen jeweils für Pappe und für Restmüll. „Aber wir müssen den Gewerbetreibenden zum Beispiel sagen, dass die Pappe nicht verunreinigt sein darf, sonst wird die Entsorgung teuer“, erklärt Heiko Lange vom Hanse-Sail-Büro.
Auch für die Besucher wird viel getan: Um den Individualverkehr zu verringern, werden die Taktzeiten für S-Bahnen und Straßenbahnen verstärkt, und mobile Fahrradständer laden dazu ein, das Auto stehen zu lassen. Digitale Informationen ersetzen zunehmend gedruckte Programme, um den Papiermüll zu reduzieren.
Probate Ansätze aus den Vorjahren werden auch 2024 beibehalten: Banner, Planen und Fahnen aus vergangenen Jahren werden wiederverwendet oder weiterverarbeitet. Unter anderem in Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung von der Evangelischen Stiftung Michaelshof entstehen daraus Beutel und Strandtaschen, die als Gastgeschenke an Segler übergeben werden.
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