Großer Andrang bei der Geburtstagsparty von Kaja und Skadi

Im Rostocker Zoo wurde gestern Geburtstag gefeiert: Die Eisbärenzwillinge Kaja und Skadi waren die Jubilare. Geboren vor genau zwei Jahren im Polarium. Die Eisbäreneltern sind Sizzel und Akiak, der jetzt im Parc Zoologique d'Amnéville im Nordosten Frankreichs lebt.

„Die beiden Jungtiere haben sich prächtig entwickelt. Mittlerweile wiegt Skadi 198 Kilo und Kaja sogar 237 Kilo“, informierte die Kuratorin für Säugetiere, Daniela Lahn. „Noch ungefähr ein Jahr, dann sind die Zwillinge ausgewachsen. Nur noch selten trinken sie Muttermilch und lieben wie alle Zooeisbären Hühnchen, Wassermelonen und Lachsöl.“ Nach Auskunft der Tierpfleger ist Kaja ihrem Vater Akiak nicht nur optisch, sondern auch vom Wesen, sehr ähnlich. Sie ist ruhiger und zurückhaltender als ihre Schwester, dabei aber keineswegs scheu. Skadi ist dagegen sehr kontaktfreudig, sowohl ihren Artgenossen als auch Menschen gegenüber. Gerade mit ihren Tierpflegern interagiert sie sehr viel und gern, ist offen, verspielt und zugänglich.  Dieses Verhalten ist von enormer Bedeutung für die regelmäßig stattfindenden Untersuchungen. Gerade beim sogenannten medizinischen Training verzeichnet das Polarium-Team große Fortschritte.

„Beide machen gern bei den Übungen mit, die sehr wichtig für den Gesundheitscheck sind. Vor allem Skadi ist hierbei sehr strebsam und lernt gerne. Die beiden können sich bereits für Untersuchungen des Bauchs am Gitter aufstellen, zur Sichtung der Zähne und der Zunge das Maul öffnen und offenhalten und Skadi kann auch schon eine Tatze ans Gitter geben. So können bei Bedarf die Tatzen oder Krallen auf Verletzungen geprüft und notfalls behandelt werden“, sagt die Kuratorin. Aber auch, wenn die Zwillinge schon sehr selbstständig erscheinen, verstecken sie sich bei ungewohnten Situationen immer noch hinter ihrer Mutter.

In Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm werden Kaja und Skadi vorerst weiterhin im Zoo Rostock bleiben. Im Polarium leben auf einer zweiten Anlage auch noch die sieben Jahre alten Eisbärenweibchen Lili aus Bremerhaven und Noria aus dem tschechischen Brno.

Als geladener Geburtstagsgast informierte sich auch Rostock Port Geschäftsführer Gernot Tesch über den Entwicklungsstand der beiden agilen Jungtiere. Als Premiumpartner hatte er zudem eine Spende über 15 000 Euro für die Artenschutzorganisation Polar Bears International dabei. „Das vielfältige Engagement des Zooteams in der Umweltbildung, aber auch in der Kinder- und Jugendarbeit ist beachtlich. Dazu tragen wir gern unseren Anteil bei, dieses mit vereinten Kräften und weiteren Partnern verstärkt zu fördern“, unterstreicht Gernot Tesch.

Zweifelsfrei gehört der Eisbär zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Tieren. Umso wichtiger sei es, sie als Botschafter für bedrohte Tierarten und den Klimawandel zu sehen, so Zoodirektorin Antje Angeli. „Insbesondere die Aufzucht der Jungen stellt für die wilden Eisbärinnen aufgrund der erschwerten Futtersuche eine große Herausforderung dar“, weiß die Zoochefin und dankt Rostock Port für die langjährige Unterstützung. Schon seit 2006 steht das Unternehmen dem Zoo Rostock zur Seite.