Gestatten: Ida und Erich Kästner!


19. November 2019

In Kostümen der 1920er Jahre und einen Erich Kästner aus Pappe unter dem Arm posierten Angela Schlabinger und Mario Lopatta gestern auf der Warnemünder Bahnhofsbrücke. Die beiden Schauspieler befinden sich gegenwärtig noch mitten in den Proben für das neue Stück „Erich Kästner – Fort von Hier!“, das am 14. Dezember um 20.00 Uhr, in der Kleinen Komödie Warnemünde Premiere hat.

Dass Erich Kästner als Jugendlicher mit seiner Mutter Ida und später in Begleitung verschiedener Damen häufig nach Rostock kam, hier im Jahr 1921 ein Sommersemester studierte und so schließlich sogar seine große Liebe, die Chemie-Studentin Ilse Julius, kennenlernte, ist nur den Wenigsten bekannt. „Sehr regelmäßig war er auch zu Gast in Warnemünde und deshalb lautet der Untertitel für unser neues Stück auch ‚Eine Eisenbahnfahrt nach Warnemünde mit Texten und Liedern von Erich Kästner‘“, sagt Ute Fischer-Graf, im Volkstheater Rostock für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Kästner liebte die Ostsee und ihren „grenzenlosen Spiegel aus Flaschengrün“. Geradezu hellsichtig waren schon damals seine Ausführungen zum beginnenden Massentourismus: „Man war den Städten entflohen und hockte jetzt, angesichts der Unendlichkeit, noch viel enger nebeneinander als in Hamburg, Dresden und Berlin.“    

In der Rahmenhandlung von Julia Korrek unternehmen Ida und Erich Kästner eine gemeinsame Reise nach Warnemünde. Es fließen gelesene und gesungene Kästner-Texte – teils autobiografischen Ursprungs – ein. In den Gesangsstücken liegt auch die besondere Herausforderung für die beiden Darsteller Angela Schlabinger und Mario Lopatta, denn haben es in sich. „Sogar unsere Musiker haben bestätigt, dass sie schwer zu singen sind“, bemerkt Schlabinger. Genau wie Künstlerkollege Lopatta probt sie seit zwei Wochen täglich sieben Stunden lang. Weitere vier Wochen haben die beiden bis zur Premiere noch Zeit.

Wer Erich Kästner nicht kennt, wird ihn in der Kleinen Komödie kennenlernen. So ging es auch den beiden Darstellern, die sich im Zuge der Vorbereitungen sehr intensiv mit dem großen deutschen Schriftsteller auseinandergesetzt haben: „Ich wusste nichts von der engen Mutter-Sohn-Bindung und auch seine Beziehung zu Rostock war mir nicht bekannt“, bekennt Angela Schlabinger und Mario Lopatta ergänzt, dass auch sein bisheriger Kästner-Horizont beim Schulwissen endete: „Durch das Stück ist er mir viel nähergekommen“, bekennt der Künstler, der kürzlich als Absolvent frisch von der Schauspielschule Graz nach Rostock kam und erstmalig in Warnemünde spielt.

Jetzt sind die Protagonisten erstmal gespannt darauf, wie das Kästner-Stück bei den Warnemündern ankommt. Ginge es nach Ute Fischer-Graf, soll es in der Kleinen Komödie mindestens ein Jahr, gern aber auch länger, laufen.


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