„Wir sind, glaube ich, über den Berg“, vermeldete Gesundheitsminister Harry Glawe auf der gestrigen Pressekonferenz zu möglichen Lockerungen der Corona-Restriktionen. Die Lage in den Krankenhäusern hat sich deutlich entspannt und die Sieben-Tage-Inzidenz für Mecklenburg-Vorpommern lag gestern bei 105,7. Man haben die Lage deutlich besser im Griff und auch was die Liefermengen an Impfstoff betrifft, sei man auf einem guten Weg. Zeit für Lockerungen also?
Ja, aber nur für vollständig Geimpfte. Diese dürfen ab heute als Tagestouristen und Zweitwohnungsbesitzer aus anderen Regionen wieder nach MV einreisen. „Der vollständige Impfschutz liegt vor, wenn die letzte notwendige Impfdosis mindestens zwei Wochen zurückliegt“, konkretisierte der Minister. Dann sei man zu 100 Prozent geschützt. Als vollständig geimpft gelten auch Personen, die eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht haben und sechs Monate später geimpft worden sind. Die 14-Tage-Frist ist auch in diesem Fall zu beachten. Entsprechende Nachweise seien mitzuführen – es gelten der Impfausweis oder eine Impfbescheinigung des behandelnden Arztes.
Und weil es für Kinder noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt, bleiben diese zunächst auch noch außen vor. Minister Glawe geht jedoch davon aus, dass der Impfstoff von Biontech auch für 12- bis 15-Jährige zeitnah zugelassen würde. Bis zum Beginn des neuen Schuljahres, Anfang August, sollen rund 60.000 Kinder und Jugendliche geimpft sein.
Minister Glawe betonte auch, dass MV die vom Bund geplanten Lockerungen von Kontaktregeln für Geimpfte und Genesene begrüße und am Freitag im Bundesrat dafür stimmen werde. Schon seit Sonntag muss dieser Personenkreis in MV keinen Negativtest mehr beim Friseurbesuch vorlegen. Für weitere Öffnungen, etwa die von Schulen und Kitas, muss die landesweite Inzidenz allerdings unter 100 liegen. Leer ging einmal mehr die Gastronomie- und Tourismusbranche aus. Die aktuelle Corona-Landesverordnung gilt noch bis zum 22. Mai. Etwa eine Woche vorher will man über Öffnungen diskutieren. Denkbar für Glawe sind Modellregionen.
Foto: Archiv
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