Gehwege in der Schillerstraße werden saniert


17. Juni 2022

Die Gehwege in der Warnemünder Schillerstraße machen einen erbärmlichen Eindruck: Verwerfungen, Risse und Stolperfallen allenthalben. Und das, obwohl in Warnemünde ohnehin viele mobilitätseingeschränkte Menschen leben und sich gerade in der Schillerstraße eine Seniorenwohnanlage befindet. Seit Jahren wird die Sanierung gefordert und das soll jetzt geschehen – genauer gesagt im Frühjahr 2023.

In der Ortsbeiratssitzung am Dienstag stellten Ute Wieckowski vom Rostocker Tiefbauamt und Planer Uwe Neuendorf vom beauftragten Büro Inros Lackner die Planungen dafür vor. Die Aufgabenstellung war vom Amt dahingehend formuliert, dass nicht nur die beiden Gehwege, sondern auch die Straßenbeleuchtung erneuert werden sollen. Und alles unter Berücksichtigung der vorhandenen Großbäume. Um das sicherzustellen, lag den Planungen ein Baumgutachten zugrunde. Mit Vorschlägen für jeden einzelnen Baum, wie der Gehweg wurzelschonend zu gestaltet sei. „Die Umsetzung war eine ziemlich komplizierte Geschichte“, bekennt Uwe Neuendorf.

Für die Umgestaltung wurden drei mögliche Varianten entwickelt. Zwei fielen durch, weil sie entweder für Fußgänger oder Bäume suboptimal waren. Die Vorzugsvariante sieht einen Gehweg von 1,66 Metern Breite vor. Für die Bäume bleibt eine 1,49 Meter breite Fläche. „Durch einen Sicherheitsstreifen von weiteren 50 Zentimetern können sich begegnende Fußgänger außerhalb des Baumstreifens sehr gut passieren“, erläuterte der Planer. Auch in Längsrichtung sei der Abstand zwischen den Bäumen mit sechs bis sieben Metern sehr großzügig. Damit gibt es ausreichend Luft und Wasser für das Stadtgrün. Um die Baumwurzeln nicht zu schädigen und ihnen mehr Platz zu lassen, wird der gesamte Gehweg um 10 bis 15 Zentimeter angehoben. Auch alle Zufahrten werden neugestaltet und mit abgesenkten Borden versehen.

Vorhandene Baumstandorte gilt es zu erhalten. Allerdings, so Neuendorf, seien drei Bäume und ein weiterer, der nicht direkt zur Maßnahme gehöre, nicht mehr zu retten. Sie würden ohnehin in den nächsten fünf bis acht Jahren absterben und müssen gefällt werden. Hier und an anderen Stellen, wo bereits eingegriffen wurde, sollen neue Bäume gepflanzt werden, denn diese machen den Charakter der Schillerstraße aus. „Ich finde es wunderbar, dass der Baumschutz so tiefgreifend berücksichtigt wird“, freute sich Annette Boog von der Bürgerinitiative „Rettet den Küstenwald“ und merkte an, dass auch die Versickerungsfähigkeit des Bodens gewährleistet sein müsse. Verlegt werden daher, wie an anderer Stelle in Warnemünde auch, sogenannte Bischoffsmützen in ungebundener Bauweise. Auch kommen für Neupflanzungen Wurzelleitsysteme zum Einsatz.

Ein paar Probleme gäbe es noch mit privaten Einbauten, die in den öffentlichen Raum hineinragen. Dabei handele es sich vorwiegend um Müllplätze. Einige Eigentümer bekommen deshalb eine Aufforderung, diese wieder auf das private Grundstück zurückzuholen.

Der Vorsitzende des Warnemünder Umweltausschusses forderte, dass auch die abschließende Ausführungsplanung mit allen Baumstandorten im Ortsbeirat vorgestellt wird: „Wir sind gebrannte Kinder. Uns wurde schon oft etwas Schönes vorgestellt und dann gab es ein paar Änderung, die wir nicht mehr zu sehen bekamen. Ganz schnell wird daraus eine Palastrevolution.“

Für Beiratsmitglied Stephan Porst sei es überlegenswert die neu entstandenen Baumscheiben zu bepflanzen. Das würde das Erscheinungsbild der Straße erheblich verbessern.

Foto: Archiv


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Meier - 20.06.2022 um 08:09 Uhr
Nicht nur die Schillerstraße hat erbärmliche Gehwege, was ist mit der Heinrich-Heine-Straße? Hier gab es schön mehrere Stürze von Passanten! Eigentlich gibt es in Warnemünde nur wenige Gehwege vorzeigbar, ist nur peinlich für ein solch hübsches und viel besuchtes Urlauberparadies!
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