Funktionsprüfung für wiederentdeckten Brunnen angedacht


29. März 2023

Wasser ist Leben – ohne Wasser gäbe es kein Leben auf der Erde. Drei Viertel der Erdoberfläche sind mit Ozeanen bedeckt und dennoch wird das Wasser auf unserem Planeten knapp, zumindest das Trinkwasser. Angesichts der Klimaveränderungen leiden auch Pflanzen zunehmend unter Wassermangel. Umso wichtiger ist es, die vorhandenen Ressourcen schonend zu nutzen.

Im vergangenen – wieder heißen und trockenen – Sommer haben sich Warnemünder des alten stillgelegten Brunnens im Stephan-Jantzen-Park erinnert. Der könne doch wiederbelebt und ab diesem Frühjahr für die Bewässerung der Parkanlage rund um den ehemaligen Friedhof genutzt werden, so die Idee der Bürgerinitiative „Rettet den Küstenwald“ (BI). Damit käme das Brunnenwasser den Bäumen und allem Grün gleich vor Ort zugute – ohne lange Transportwege. Was die Pflanzen nicht aufnehmen, würde wieder versickern und die Grundwasserspeicher auffüllen.

„Alle schreien nach Wasser, wir haben einen Brunnen und nutzen ihn nicht – jetzt hängt es bei der Stadt“, kritisieren die Brunnenentdecker. Nachdem sie die sogenannte Brunnenstube im vergangenen Herbst selbst freigegraben und das Wasser auf seine Qualität hatten prüfen lassen, müsste nun zeitnah getestet werden, ob der Brunnen samt Pumpe überhaupt noch funktioniert. Den Strom und Anschluss dafür würden die Stadtwerke Rostock kostenlos übernehmen, soweit haben es die Warnemünder bereits selbst organisiert.

Ursprünglich gebaut wurde der Brunnen zu DDR-Zeiten – sein Wasser damals genutzt als Energiespender für die Wärmepumpenheizung des Hotels Neptun. „Der Brunnen ist unter meiner Regie acht Jahre lang unter Volllast gelaufen“ erinnert sich Ingenieur Gustav Michalzik. Der heute 85-jährige ehemalige Hotelmitarbeiter kennt die gesamte Brunnenanlage bis ins Detail. „Zunächst müssten wir jetzt die Pumpe durchmessen und Probe laufen lassen, dazu bräuchte sie vorher wieder einen Stromanschluss. Wenn sie läuft, lassen wir sie gut fünf Minuten pumpen, um zu sehen, ob genug Wasser nachkommt. Erst dann sollte entschieden werden, wie es weiter geht“, erläutert der engagierte Warnemünder. Mit seinem Fachwissen könnte er helfen herauszufinden, inwieweit eine Reaktivierung des Brunnens, der auf städtischem Grund und Boden liegt, möglich ist.

„Der Vorschlag, den Brunnen wiederzubeleben und zur Bewässerung des Gehölzbestandes im Park zu nutzen, gefällt uns sehr gut, darum haben wir die Idee begeistert aufgegriffen und arbeiten an einer Umsetzung“, heißt es aus dem Rostocker Amt für Stadtgrün. Bis zum Beginn dieser Saison allerdings werde das nichts werden. Zwar gebe es bereits einen Kostenvoranschlag eines Brunnenbauers für die Funktionsprüfung, auch das Geld sei im städtischen Haushalt gefunden, vor Auftragsvergabe müssten aber mindestens zwei weitere Angebote eingeholt werden. Auch müsse der Brunnen – im Falle einer künftigen Nutzung – nach heutigen Bedingungen und Vorschriften verkehrssicher gemacht werden. Das brauche seine Zeit.

Nicht nur die BI und der Umweltausschuss des Ortsbeirates Warnemünde/ Diedrichshagen wünschen sich eine Beschleunigung des Projektes. Sie würden den Brunnen gern schneller aus seinem gut 30-jährigen Dornröschenschlaf wecken – schließlich kommt der nächste heiße und trockene Sommer ganz bestimmt.

RikeM


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