Fortschreibung Strukturkonzept: Aktiv-Ausstellung bildet Auftakt zur Bürgerbeteiligung


06. September 2020

Mit Eröffnung der Aktiv-Ausstellung „Warnemünde für alle – von allen!“ gestern Nachmittag gilt der Prozess zur Fortschreibung des Strukturkonzepts für Warnemünde und Hohe Düne als offiziell eröffnet. Zeitgleich mit dem „analogen“ Startschuss mit maximal 15 Besuchern im Ausstellungssaal wurde im Corona-Jahr auch die dazugehörige Webseite www.strukturkonzept-warnemuende.de online gestellt.

Es gibt bereits ein Strukturkonzept für die beiden Ortsteile. Es ist zehn Jahre alt und in Teilen überholt. Deshalb wurde 2016/17 auf Drängen der Bürgerschaft mit der Fortschreibung begonnen. Ergebnislos. Zu unterschiedlich waren die Vorstellungen vor allem in Bezug auf die Mittelmole. Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen stoppte die festgefahrene Planung und rief zum Neubeginn. Jetzt nehmen die Rostocker Stadtplaner und Wolfgang Oehler vom beauftragten Büro für Stadt- und Regionalentwicklung (BSR) einen erneuten Anlauf.

„Mit dieser Ausstellung wollen wir die Bürger auf den aktuellen Stand bringen und wieder mit ihnen ins Gespräch kommen“, erklärt Wolfgang Oehler. Die Ausstellung gilt gleichzeitig als Auftakt für die Bürgerbeteiligung im Fortschreibungsprozess und ist in drei Teile untergliedert: Zum einen wurden die Stärken und Schwächen für elf Quartiere herausgearbeitet. Immer ist auch eine Bewertung nachzulesen, wobei, so Oehler, „noch nichts in Stein gemeißelt“ sei. Der Planer kündigte zudem Quartiersgespräche an.

Im zweiten Teil wurden gemeinsam herausgearbeitete Ziele für die unterschiedlicher Handlungsfelder – Städtebau und Ortsbild (einschl. Mittelmole), Verkehr und Mobilität, Wirtschaft und Gewerbe, Tourismus und Kreuzschifffahrt, Wohnen, Infrastruktur sowie Klima- und Umweltschutz – zusammengetragen. Hier sind die Besucher angehalten, besonders wichtige Aspekte mittels Klebestickern zu markieren. Außerdem gibt es ein freies Feld für Ergänzungen.

Im dritten Teil werden die Gedanken und Anregungen der Warnemünder vorgestellt. Etwa 30 Beiträge wurden dazu vorab eingereicht. Das ist offenbar deutlich mehr als erwartet, denn ein Teil kann ausschließlich im Internet eingesehen werden. Die Bürger beschäftigt das Zuviel an Ferienwohnungen, kostenfreie Toiletten, Parkhäuser, der Radewegausbau, desolate Gehwege, ein autofreies Warnemünde, bezahlbarer Wohnraum für Familien, die Sanierung der Mühlenstraße, die Bebauung der Mittelmole, und, und, und.

Die Ausstellung ist immer besetzt und noch bis zum 15. September  täglich von 14.00 bis 19.00 Uhr im Gemeindehaus der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Warnemünde, Kirchenplatz 4, zu sehen. Hier sollen auch kleinere Diskussionsrunden stattfinden. Fragen kann man übrigens immer auch online stellen, denn die Webseite verfügt über eine Live-Chatfunktion, die bis März 2021 aktiviert ist.

Voraussichtlich in den Herbstferien vom 5. bis 10. Oktober – alle Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben – soll es in der Ecolea-Schule unterschiedliche Themenforen geben. Wie Anja Epper vom Amt für Stadtplanung mitteilt, wird es für die Überplanung der Mittelmole einen gesonderten Beteiligungsprozess geben. Start sei  Herbst 2020. Dafür habe man mittlerweile ein neues Büro mit „Blick von außen“ gefunden. Wie machen es andere Städte und was ist in Warnemünde umsetzbar?

Im Strukturkonzept werden Leitbilder verankert, wie sich Warnemünde in den nächsten 15 bis 20 Jahren entwickeln soll. Ist es erst einmal besiegelt, hat es bindende Wirkung für Politik und Verwaltung. Geplant ist, dass die Fortschreibung des Strukturkonzepts Warnemünde/Hohe Düne im März kommenden Jahres in der Bürgerschaft diskutiert und beschlossen wird.


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