Farbenpracht aus Afrika in Warnemünde

Afrikanische Tingatinga-Malerei von Agnes Mpata und John Kilaka ist ab heute in der Warnemünder Galerie von Anke Tölle am Georginenplatz zu sehen. Der aus Tansania stammende Stil ist eine faszinierende Verbindung zwischen Tradition und Moderne. Die naive, sehr farbenfreudige Malerei entwickelte sich gegen Ende der 1960er Jahre in der Hauptstadt Dar es Salaam.

Edward Saidi Tingatinga – er kam im Alter von nur 40 Jahren ums Leben – gilt als Begründer, dieser farbenfrohen und kontrastreichen Malrichtung. Der Autodidakt nutzte Materialien, die erschwinglich waren: quadratische Hartfaserplatten und Fahrradlackfarben. Er wurde mit dem Verkauf seiner Bilder schnell erfolgreich und nach seinem frühen Tod griffen Verwandte und Freunde den Malstil auf. Sie entwickelten ihn weiter und machten ihn zu einem wichtigen Bestandteil des modernen Tansania.

In dem ostafrikanischen Land wurden auch Agnes Mpata und John Kilaka geboren. Für beide Künstler ist es der erste Besuch im Ostseebad Warnemünde. Agnes Mpata ist eine Nichte Tingatingas und wurde durch die Kunst ihres Onkels entschieden geprägt. Nach dessen Tod ging sie für eine Sekretärinnenausbildung nach Kenia und lebte dort bei einem weiteren Onkel, einem Tingatinga-Maler. Mit dem Verkauf seiner Bilder finanzierte er ihre Ausbildung. Mpata fing schließlich selber an zu malen und wird durch die in der Schweiz entstandene Tingatinga-Kooperative gefördert und unterstützt. Auch Künstlerkollege John Kilaka hat sich der Tingatinga-Malerei verschrieben und gehört heute zu den wichtigsten Vertretern dieser Kunst. Tiermotive sind auch für den erfolgreichen Kinderbuchautor nach wie vor die beliebtesten und sie eignen sich perfekt zur Illustration seiner phantasievoll gestalteten Geschichten.

Die Ausstellung ist noch bis zum 23. April, jeweils Mittwoch bis Sonnabend von 14.00 bis 17.00 Uhr, in der Galerie Tölle, Georginenplatz 8, zu sehen.