Evolution im Beachhouse: aus Schwimmern werden Surfer


10. Juni 2022

Kindern im Meer das Schwimmen beizubringen, war schon eine tolle Idee, resümiert Daniel Weiß, Geschäftsführer der Supreme Surfschule, die am Strandaufgang 11 in Warnemünde auch das Beachhouse betreibt, das vergangene Jahr. Aus der Corona-Situation mit geschlossenen Schwimmhallen geboren, haben hier immerhin 200 Kids schwimmen gelernt. In der Ostsee. Einige kommen wieder und belegen einen Fortgeschrittenen-Kurs, andere machen auf dem Surfbrett weiter – so will es die Supremesurf-Evolution.

„Wir nehmen auch das Seepferdchen ab, doch darauf kommt es uns nicht an, denn vielmehr wollen wir den Spaß am Wasser vermitteln“, betont der 39-Jährige. Das Feedback der Schwimmlehrer habe ihn bestärkt. Danach sind Kinder im Meer nämlich viel entspannter und angstfreier, denn sie bestimmen selbst, wie tief sie reingehen möchten. Für diese Saison seien die Kurse schon sehr gut gebucht, zwischendrin aber noch freie Zeitslots zu haben. Mindestens ein Eltern- oder Großelternteil sollte dabei sein. „Im letzten Jahr mutierten die Schwimmkurse zu regelrechten Familienevents“, schmunzelt Daniel Weiß, selbst Vater eines Anderthalbjährigen. Sehr gut funktioniere die Zusammenarbeit mit der DRK-Wasserwacht, die gleich nebenan ihren Hauptturm 3 hat. „Wenn die Kids im Wasser sind, haben wir da natürlich ein Auge drauf. Das funktioniert super“, sagt Wachleiter Lukas Knaup.

Und weil der Bedarf so groß ist, findet Ende Juni eine Supremesurf-Schwimmlehrer-Ausbildung im offenen Meer statt. Alle Teilnehmer sind ausgebildete Rettungsschwimmer, was im Falle eines Falles enorm wichtig ist. Zwei von ihnen nehmen das Open Water SwimKids-Konzept mit an den Chiemsee und eine trägt es nach Dierhagen. Fünf „hauseigene“ Surflehrer betrachten den Kurs als Zusatzqualifikation. Acht Tage dauert die praktische Ausbildung, zuvor gab es ein viertägiges Onlineseminar. Der Kurs ist bereits voll, soll aber im Herbst und Winter – dann mit Praxisteil in wärmeren Gefilden – wiederholt werden.

Viele SwimKids landen fast zwingend irgendwann auf den Brettern, die für Surfer die Welt bedeuten. Hier in Warnemünde fokussiert man Windsurfing, Wellenreiten und Stand-Up-Paddeln (SUP). Mit dem YouSurf Surfcamps werden in diesen artverwandten Wassersportarten fünftägige Feriencamps angeboten. „Besonders lieben die Kinder das Wellenreiten“, so Weiß. Für ihr „Take-off“ reiche die Bugwelle der Fährschiffe auch völlig aus.

Als neue internationale Trends sind das Foilen und Wingsurfen nach Warnemünde geschwappt. Beides ist sehr speziell und nur für Fortgeschrittene geeignet. Beides kann man auch bei Supremesurf lernen: an der Wakeboard-Anlage im Iga-Park das Foilen und am Strand das Wingsurfen.

Sämtliches Material steht im Beachhouse zum Ausleihen bereit. Allein mehr als 50 Boards sind im Verleih. Für 249 Euro werden Saisonkarten angeboten. Damit kann man von Mai bis September täglich aufs Wasser. Ein guter Deal, denn der Ausleih-Stundenpreis liegt bei 15 Euro. „Das machen wir auch für uns, denn wir wollen, dass die Leute dabeibleiben und so die Früchte unserer Arbeit sehen“, bekennt der diplomierte Betriebswirtschaftler. Dieses „Not-Studium“ war für die Unternehmensgründung 2005 gut und wichtig.

Probleme mit Strandbesuchern gab es in den 15 Jahren Beachhouse noch nicht: „Wir haben eine 100 Meter breite Wassersportzone, die sich zur Ostsee hin noch verbreitert.“ Letzte Unstimmigkeiten mit Kitesurfern, die sich auch an die üblichen Regeln halten müssen, konnten gemeinsam mit der DRK Wasserwacht schon im Vorfeld der letzten Saison ausgeräumt werden. Ein freundliches Miteinander pflegen die Supremesurfer sowohl mit den benachbarten Strandkorbvermietern, als auch mit dem Hotel Neptun, dessen Mitarbeiter gern zum „Betriebssport“ kommen.

Geöffnet ist das Beachhouse täglich von 10 bis 19 Uhr. Bei schönem Wetter wird gern auch der Sundowner mitgenommen und bis 22 Uhr verlängert. In der Saison sind hier zehn Surflehrer im Einsatz.

Für den Gewerbestandort Strand Warnemünde – für Daniel Weiß einer der schönsten Strände der Welt – wünscht sich der Unternehmer mehr Kompromissbereitschaft auch von Seiten der Landesregierung. Schließlich sei Mecklenburg-Vorpommern ein Tourismusland und müsse sich im Wettbewerb mit anderen behaupten.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


Meier - 14.06.2022 um 08:18 Uhr
Das ist eine tolle Sache, wir haben unseren Enkel für den Grundkurs angemeldet! Er kommt in die Schule und dann hat er schon einmal das Gefühl für große Gewässer! Schön, dass es Leute gibt, die sich für unsere Kinder interessieren.
|