Erfolgreiche Aktion – Wasser für den Kurpark Warnemünde


18. Juli 2022

Sonnabendmorgen kurz vor 9 Uhr – zwei große Feuerwehrautos rollen auf den asphaltierten Weg durch den Warnemünder Kurpark, etwa in der Mitte des denkmalgeschützten Parks mit den vielen großen Bäumen bleiben sie stehen. „Papa, was ist hier? Können wir gucken?“ fragt ein kleiner Junge auf dem Weg zum Spielplatz.

Die Löschfahrzeuge sind von der Freiwilligen Feuerwehr Warnemünde, acht Feuerwehrmänner steigen aus, dazu sieben Mädchen und Jungen der freiwilligen Jugendfeuerwehr. Sie alle haben sich an diesem Vormittag Zeit genommen, wollen praktisch üben für Momente, wenn es brennt. Ihr Ziel heute: möglichst viel Wasser flächendeckend im Kurpark verteilen – sozusagen Bäume gießen.

Die Idee dazu kam aus der Bürgerinitiative „Rettet den Küstenwald“ um Sprecherin Annette Boog. „Der wenige Regen der vergangenen Sommer, Hitze und Trockenheit bereiten auch den alten Bäumen zunehmend Stress. Einige werfen sogar scheinbar gesunde Äste einfach ab, dieses Phänomen ist auch in anderen Parkanlagen schon beobachtet worden. Und da haben wir überlegt: Was können wir hier tun?“ erklärt die engagierte Baumschützerin. Anfang Juli gab es „grünes Licht“ aus dem Grünamt der Hansestadt Rostock für die Bewässerung des Kurparks. Die Freiwillige Feuerwehr Warnemünde hatte ihre Hilfe schon vorab zugesagt. Nun blieb nur noch die Frage: Woher kommt das Wasser? Kurzentschlossen holte die Bürgerinitiative den Gemeinnützigen Verein für Warnemünde mit ins Boot. Der konnte bei Nordwasser ein sogenanntes Standrohr gegen Kaution ausleihen, dieses wiederum ist Voraussetzung, um am Hydranten Wasser entnehmen zu können.

Kurz nach 9 Uhr ist es soweit – die Feuerwehrmänner haben das Standrohr am Hydranten in der Wachtlerstraße installiert – inklusive der Warnaufsteller für den Verkehr und Schlauchbrücken, sogenannter Überfahrbohlen für Bus und Autos. Nun heißt es Schläuche schleppen und ausrollen. Das Wasser muss von der Entnahmestelle auf der Straße zum Löschfahrzeug im Park. Fünf B-Schläuche, jeder 20 Meter lang, bauen sie allein dafür in wenigen Minuten zusammen. Im großen Feuerwehrauto ist eine starke Pumpe, von hier aus wird das Wasser jetzt mit mehr Druck weiterverteilt, lernt der kleine Junge, der es vor lauter Neugier noch nicht bis zum Spielplatz geschafft hat. Die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr helfen unterdessen, die etwas kleineren C-Schläuche bis weit nach hinten im Kurpark auszurollen. Überall soll Wasser hin – wie im Garten mit einem Gartenschlauch – nur eben alles viel größer.

„Eine tolle Aktion, auch für die Jugend, ich finde es gut! Und das Wasser, das wir zum Üben benutzen, hat gleich noch einen Sinn“ freut sich Christian Werth, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Warnemünde. Sein Stellvertreter, Oberlöschmeister Florian Müller, leitet den heutigen Einsatz und gibt Punkt 9.36 Uhr das Signal: Wasser marsch! Rund 200 Liter pro Minute fließen jetzt aus drei Schläuchen gleichzeitig in den Kurpark. Der Warnemünder Feuerwehrnachwuchs hält die sogenannten Hohlstrahlrohre jeweils zu zweit und verteilt das Wasser gleichmäßig auf der Fläche. „Das macht echt Spaß!“, sind sich alle einig. Immer wieder bleiben Schaulustige stehen, stellen Fragen, möchten am liebsten selbst mit anpacken. Während der gut dreistündigen Aktion werden insgesamt rund 34 Kubikmeter Wasser in den Park gepumpt, das entspricht etwa zehn Litern pro Quadratmeter – ein ordentlicher Regen.

Fröhlich hüpft eine Amsel über den frisch beregneten Boden unter den Bäumen. „Guck mal, die hat ja einen Wurm im Schnabel“ staunt der Kleine, der nach seiner Spielplatzrunde doch noch mal zur Bewässerungsaktion wollte. Annette Boog antwortet ihm: „Ja, die sucht sich jetzt ihr Futter, immer wenn es regnet kommen Würmer aus dem Boden, dann freuen sich die Vögel.“ Wenn er groß ist, sagt der Vierjährige, möchte er auch mal Feuerwehrmann werden. Übrigens, bei der FFW Warnemünde sind Mädchen und Jungen ab zehn Jahren jederzeit herzlich willkommen. Sie treffen sich immer freitags in der Wehr beim Technologiezentrum Warnemünde.

„Allen Beteiligten heute und bei der Vorbereitung möchte ich von Herzen für ihren Einsatz danken! Was für eine wunderbare und erfolgreiche Aktion, wirklich ein riesengroßes Dankeschön und nicht nur ich freue mich sehr. Der fast 160 Jahre alte Kurpark wird die nächsten heißen Tage so hoffentlich besser überstehen“ resümiert BI-Sprecherin Annette Boog glücklich. Punkt 12.44 Uhr lässt Einsatzleiter Florian Müller das Wasser am Hydranten abstellen – mit geübten Handgriffen bauen die ehrenamtlichen Feuerwehrmänner die Technik zurück, rollen alle Schläuche wieder ein. Die erste Wässerungsaktion im Warnemünder Kurpark ist erfolgreich beendet. Der Nachmittag gehört ihren Familien.

RikeM


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