Endlich wieder Warnemünder Woche ohne Einschränkungen


28. Juni 2022

Ein Juwel im Veranstaltungskalender der Stadt Rostock und Flaggschiff des Segelsports – diese Worte fand der Leiter des Amts für Sport, Vereine und Ehrenamt, Heiko Lex, für die Warnemünder Woche, deren 84. Auflage vom 2. bis 10. Juli gefeiert wird. Über den Sport hinaus sei der touristische Faktor nicht zu unterschätzen, denn die Bilder gingen um die Welt und sorgten für ein positives Image der ganzen Stadt. „Ich bin selbst in Warnemünde und mit der Warnemünder Woche aufgewachsen, die Bäderregatta habe ich sogar einmal gewonnen“, erzählt der Amtsleiter bei der heutigen Auftaktpressekonferenz. Er schwärmt von der Vielfalt, die eine jede Warnemünder Woche bietet: „Es ist wirklich für jedermann etwas dabei“, lobt er. Auch sei das ehrenamtliche Engagement besonders hervorzuheben: „Ihnen allen, die das überhaupt möglich gemacht haben, gilt unser Dank.“ Die Warnemünder Woche, die in diesem Jahr wieder ohne Auflagen und Absperrungen stattfinden darf, stehe für ihn auch für Normalität und einen kurzen Moment der Ablenkung. „Denken wir nur noch von Krise zu Krise, werden wir diese nicht bewältigen.“

Dass bei der Warnemünder Woche alle an einem Strang ziehen, weiß die Leiterin des Büros Warnemünder Woche der Tourismuszentrale, Ulrike Döring. Auch sie betont den hohen Stellenwert des Ehrenamtes: „Die Veranstaltung wird fast vollständig aus dem Ehrenamt heraus organisiert. Man kann gar nicht genug wertschätzen, dass unsere Helfer so viel Zeit investieren, um die Stadt mit dieser schönen und vielseitigen Veranstaltung zu bereichern.“ Auch der Anteil der Sponsoren und Partner sei, so Döring, hervorzuheben: „Obwohl die Zeiten gerade für alle mehr als herausfordernd sind, sind uns alle Partner treu geblieben und es sind sogar neue hinzugekommen.“ Auch inhaltlich engagierten sich die Partner zunehmend. So würden Kultur und Sport immer mehr miteinander verzahnt. Ein gutes Beispiel sei der Wiro-Sporttag, der mit neuem Konzept erstmals an zwei Tagen stattfindet. Oder das Wunschkino der Wiro, das erstmals im Rahmen der Warnemünder Woche stattfindet. Zu sehen sind im Wiro-Ausguck auf der Mittelmole jeweils um 20 Uhr „Spider-Man: No way home“ am 8. Juli, „Unsere Ozeane“ am 9. Juli und „Dirty Dancing“ am 10. Juli. Der Eintritt ist frei, Zuschauer bringen nur ihren eigenen Picknickkorb mit.

Für das 45. Sommerfest, zu dem auch der Niege Ümgang zählt, zeichnet der Gemeinnützige Verein für Warnemünde verantwortlich. Vorstandsmitglied Inge Regenthal ist froh und glücklich, dass es in diesem Jahr wieder ein, für jedermann greifbares, Sommerfest gibt. Ganz besonders freut sich die Warnemünderin darüber, endlich wieder auch den berühmten Festumzug am Eröffnungstag (2. Juli) durch das Ostseebad ziehen lassen zu können: „Der Niege Ümgang ist ja irgendwie mein ‚Baby‘, auch wenn er zum 19. Mal stattfindet und damit ja schon jung-erwachsen ist.“ Der historische Teil des Umzugs werde vollständig vertreten sein. Außerdem haben 24 Vereine und Institutionen mit 1.500 bis 2.000 Aktiven ihre Teilnahme angekündigt. Der Niege Ümgang endet um 11.30 Uhr im Kurhausgarten, wo dann auch gleich auch die offizielle Eröffnungsfeier stattfindet. Höhepunkt ist der traditionelle Fassbieranstich. Aus der Corona-Zeit haben die Organisatoren auch etwas gelernt: „Wir müssen nicht nach den Sternen greifen. Die Konzertmuschel im Kurhausgarten ist einmalig. Wenn wir hier noch ein Ambiente hinbekommen, das dieser Veranstaltung auch gerecht wird, dann passt das“, sendet Inge Regenthal eine Botschaft in Richtung Stadtverwaltung. Ihre persönliche Empfehlung ist der Auftritt der Sakskøbing Tambourkorps & Brass Band am 3. Juli ab 11.30 Uhr im Kurhausgarten.

Auf Seiten der Segelwettbewerbe spiegelt die Warnemünder Woche die Vielseitigkeit des Segelsports wider: Von den kleinsten Booten der Einsteigerjollenklasse Optimist, die vor Warnemünde am 2. und 3. Juli ein Teamrace segelt, bis hin zu den großen Kielyachten, die am Langstreckenklassiker Rund Bornholm (Start: Montag, 4. Juli, ab 12 Uhr) und der Internationalen Deutschen Meisterschaft Seesegeln teilnehmen, ist alles dabei. „Sportliche Höhepunkte sind in diesem Jahr die H-Boot Weltmeisterschaft, der 505er Europa Cup, der ILCA Europa Cup, Rund Bornholm und die Internationale Deutsche Meisterschaft Seesegeln“, kündigt Sportdirektor der Warnemünder Woche, Peter Ramcke, an. Wegen der Baustelle auf der Mittelmole würden sich die Segelwettbewerbe in diesem Jahr auf den Standort Yachthafen Hohe Düne konzentrieren. Die Hafeninfrastruktur Mittelmole sei im Wesentlichen fertig. „Mit den wegen des Neubaus der Sportschule eingeschränkten Flächen, können wir hier immerhin einen Regattabetrieb mit leicht angezogener Handbremse durchführen.“ Insgesamt werden etwa 450 Boote aus 20 Nationen erwartet. Segler aus Russland und Weißrussland durften, auf einen Beschluss des Weltseglerverbandes hin, nicht melden.

Dem sportlichen Leiter fällt es leicht die Vorzüge Warnemündes zu erklären: „Es gibt nur wenige Reviere europa- oder sogar weltweit, bei denen man direkt aus dem Hafen auf das freie Segelrevier kommt, ohne lange Anfahrtswege. Hier haben wir die idealen Revierbedingungen, mit richtigen Seewellen und freien Winden.“ Auch für Andreas Jungclaus als Vertreter des 505er Europa Cups ist Warnemünde der Top-Segelspot und das bei fast allen Windbedingungen. Dazu noch die kurzen Wege an Land und auf dem Wasser. Zudem schätzt er die persönliche Betreuung. „Wir fühlen uns hier in Warnemünde immer sehr willkommen.“

An die Stimmung vor Corona anknüpfen zu können, hofft Rainer Voß als Organisationsleiter der 26. Beachhandball-Tage am 2. und 3. Juli ist Sport Beach Arena. Die Vorbereitungen seien deutlich schwieriger gewesen als vor der Pandemie: „Wie überall, stand auch bei uns vieles still. Jetzt ist es nicht einfach, alles wieder in Gang zu bringen. Wir haben weniger Mannschaften und vor allem auch weniger Helfer.“ Er sei allerdings froh, dass es nun überhaupt wieder losginge. „Wir erwarten circa 30 Mannschaften mit insgesamt ungefähr 400 Spielerinnen und Spielern.“  Die Finalspiele finden am Sonntag, 3. Juli, ab etwa 15 Uhr statt.

Nach zweijähriger Zwangspause ist auch das Drachenbootfestival auf dem südlichen Alten Strom wieder am Start. Einer der Organisatoren des Spektakels ist Stefan Eichelmann vom SV Breitling. „Es wird laut auf dem Alten Strom“, kündigt er für den 9. und 10. Juli zwei tolle Tage an. Immerhin 35 Teams haben in zwei Bootsklassen gemeldet. Auf die Frage, was den Drachenbootsport ausmache antwortete er: „Diesen Sport kann man nur als Team bestreiten, die Niederlagen auswerten oder die Siege feiern: ‚Gemeinsam‘ ist das Zauberwort, etwas, das in der Arbeitswelt heute häufig fehlt.“ Während am Sonnabend taktische Rennen auf der 280 Meter langen Bahn anstehen, sind für Sonntag Sprintrennen auf der kurzen 100-Meter-Bahn geplant. Letztere erfordern besonders viel Kraft am Paddel. „Wir freuen uns auf schönes Wetter, viele Zuschauer, vor allem aber auf eine Menge spannender Drachenbootrennen“, so Eichelmann, der selbst aktiver Drachenbootsportler ist. Die Bauarbeiten an der Bahnhofsbrücke werden zur 84. Warnemünder Woche leider noch nicht abgeschlossen sein. Doch die neue Promenade entlang des Alten Stroms eignet sich als Zuschauertribüne mindestens genauso gut.


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