Ende des Bahnhofstunnels in Sicht


22. März 2019

Seit Oktober 2018 laufen zwischen den Bahnhöfen Warnemünde und Lütten Klein die vorbereitenden Arbeiten zur Errichtung eines neuen digitalen Stellwerks (DSTW). Für die Errichtung des Schalthauses werden derzeit auch Bohrpfahlarbeiten durchgeführt. Wegen der Bauarbeiten verkehren zwischen Warnemünde und Marienehe noch bis zum 1. April keine S-Bahnen. Voraussichtlich im September 2019 wird das neue Stellwerk in Betrieb genommen.

Der Bahnhof Warnemünde besteht aus dem Haltepunkt Warnemünde Werft und dem Personenbahnhof Warnemünde. Vom Personenbahnhof aus fahren nicht nur Fern- und Regionalzüge, sondern in unmittelbarer Nähe starten auch die Fähren nach Hohe Düne und Kreuzfahrtschiffe. Außerdem sind der Alte Strom mit dem historischen Ortskern und der Strand in wenigen Minuten erreichbar. Der von Warnemündern und Gästen gleichermaßen ungeliebte Fußgängertunnel ist längst nicht mehr zeitgemäß. Was fehlt ist ein barrierefreier Übergang. Das Problem will die Bahn jetzt angehen. Dazu soll ab Oktober 2019 die vorhandene Unterführung zurückgebaut und durch einen neuen, barrierefreien Übergang im nördlichen Bereich des Bahnhofs ersetzt werden. Damit soll künftig ein bequemer Übergang zwischen Zug, Stadt und Schiff möglich sein. Außerdem werden zwei neue Fernverkehrsbahnsteige (Bahnsteig 4 und 5) mit einer Länge von jeweils 370 Metern errichtet. Für den sogenannten Kreuzfahrerbahnsteig (Bahnsteig 5) sind drei direkte Zugänge vom Kai aus vorgesehen.

Darüber hinaus wird im Rahmen des Projekts auch der Spurplan im Bereich des Bahnhofs Warnemünde erweitert: Dabei sollen Gleise teilweise in ihrer Lage angepasst und ihr Oberbau erneuert werden. Oberleitung, Telekommunikationsanlagen und elektrische Weichenheizungen werden ebenfalls angepasst oder neu errichtet.

Das vorhandene Gleisbild-Stellwerk im Bahnhof Warnemünde wird durch ein digitales Stellwerk ersetzt. Die eingesetzte Stellwerkstechnik ist auf dem allerneusten Stand und wird in Warnemünde als zweites DSTW Deutschlands errichtet. In DSTWs übermittelt der Fahrdienstleiter die Stellbefehle an Weichen, Signale, Gleiskontakte oder Bahnübergänge mit Hilfe digitaler Technik. Damit entfallen bisher erforderliche kilometerlange Kabelbündel zu den einzelnen Elementen. Durch die bestehende Netzwerkverbindung per Datenleitung können Signale und Weichen zudem in deutlich größeren Entfernungen gesteuert werden. Langfristig kann dadurch die Anzahl der Stellwerke bei gleichbleibender Leistungsfähigkeit des Schienennetzes reduziert werden.

Ergänzend zum Bauprojekt ist vorgesehen, Arbeiten zum Hochwasserschutz nach den Vorgaben des Staatlichen Amts für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern umzusetzen, die Verkehrsstation zu modernisieren und Arbeiten an den Anlagen, unter anderem zur Anpassung der Stromversorgung, durchzuführen.

Foto: DB Netz AG


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