Es war der 16. Juli 2025, als Gerhard Lau – der Initiator und langjährige Vorsitzende des Fördervereins Leuchtturm Warnemünde – im Alter von 88 Jahren verstarb. Ganz im Stillen, so, wie es sich seine Familie gewünscht hatte. Still – und doch mit einem Nachhall, der weit über Warnemünde hinausreicht.
Denn was dieser Mann hinterlassen hat, ist kein Denkmal aus Stein, sondern eines aus Geist, Herz und Tatkraft.
Seit seiner Gründung im Jahr 1994 steht der Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. für Menschlichkeit, Engagement und Gemeinsinn. Unter Gerhard Laus Leitung wurde der Verein zu einem stillen Motor, der vieles in Bewegung brachte: Unterstützung für Hilfebedürftige, Denkmalpflege, Kulturförderung – und nicht zuletzt Ideen, die heute fester Bestandteil des Warnemünder Lebens sind.
Gemeinsam mit Pastor Rolf Grund und Musiker Fritz Roggelin entwarf Gerhard Lau einst die Idee eines besonderen Jahreswechsels – bescheiden, poetisch, voller Symbolkraft. Aus dieser Vision wuchs das „Warnemünder Turmleuchten“ – Europas größte Neujahrsinszenierung, die jedes Jahr zehntausende Menschen in ihren Bann zieht.
Doch Turmleuchten war nur eines der vielen Lichter, die Gerhard Lau entzündete. Das Adventssingen, die Sonntagsschule, die Knurrhahnrunde – und der Knurrhahnpreis, der jährlich an Menschen mit Herzblut für Warnemünde vergeben wurde, tragen seine Handschrift. 2013 erhielt er ihn selbst – zu Recht.
Gerhard Lau war ein Mann der leisen Töne, ein Denker mit Tatkraft, ein Ideengeber mit Humor. Der gelernte Technische Zeichner, später Diplomingenieur und engagierte Denkmalpfleger, wurde für seine Verdienste vielfach ausgezeichnet: Träger des Kulturpreises der Stadt Rostock, Ehrennadel des Volkstheaters, und Ehrengast beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten – natürlich an der Seite seiner Hildi, seiner Jugendliebe, seiner Lebensbegleiterin seit Sandkastentagen.
Nicht laut, nicht vordergründig – aber immer verbindlich, uneigennützig, hilfsbereit. So kannten ihn die Menschen in Warnemünde. Er konnte zuhören, teilen, anregen. Er freute sich über das Gelingen kleiner Dinge und blieb doch stets ein Visionär mit Weitblick.
Gerhard Lau war ein Mensch, der Menschen zusammenbrachte – und genau das ist vielleicht das größte Vermächtnis, das er hinterlässt.
Obwohl er 1936 im „fernen“ Rostock geboren wurde, galt er längst als einer von ihnen: ein echter Warnemünder. Denn wer so viel Herzblut in einen Ort legt, wird Teil seiner Geschichte. Und wer Spuren wie diese hinterlässt, bleibt lebendig – in Gesprächen, in Traditionen, in jeder Idee, die weitergetragen wird.
Der Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. lädt alle Weggefährten, Freunde und Interessierte herzlich zu einer Gedenkfeier für Gerhard Lau ein: am Mittwoch, 5. November 2025, um 14 Uhr in der Begegnungsstätte „Am Moor“, Wiesenweg 4a in Warnemünde.
Viele Mitstreiter haben Beiträge vorbereitet, Erinnerungen zusammengetragen, Gedanken geteilt. Es wird eine Stunde des Dankens und Erinnerns – für einen Mann, der Warnemünde geprägt hat wie kaum ein anderer.
Die Initiatoren bitten darum, bis 13.45 Uhr die Plätze einzunehmen.
Anmeldungen sind bis zum 30. Oktober 2025 per E-Mail an leuchtturm@warnemuen.de möglich.
Anstelle von Blumen wird um Spenden für den Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. gebeten.
Eine Spendenlaterne wird aufgestellt. Für Spenden ab 250 Euro werden auf Wunsch Spendenbescheinigungen über den Verein ausgestellt.
Gerhard Lau war kein Mann großer Worte. Aber er hat Dinge ins Leben gerufen, die für sich sprechen – und noch lange leuchten werden. Ein stiller Leuchtturm. Ein Freund. Ein Warnemünder.
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