Zehn Tage lang verwandelte sich Warnemünde in eine winterliche Erlebniswelt, die Besucher aus nah und fern begeisterte – auch wenn es keinen Schnee gab. Das 13. Warnemünder Wintervergnügen bot ein abwechslungsreiches Programm mit maritimen Traditionen, kreativen Attraktionen und geselliger Atmosphäre.
Das zweite Wochenende des Wintervergnügens startete mit einem besonderen Highlight für Technikliebhaber: Eisenbahnfan Wolfgang Kröger präsentierte einen Ausschnitt seiner beeindruckenden Gartenbahnanlage. Unterstützt von seinem langjährigen Freund Reinhard Hübl zog die Bahn Groß und Klein in ihren Bann. „Die Faszination für Modelleisenbahnen lässt einen nie los“, sagte Kröger, der sich bereits seit seinem sechsten Lebensjahr diesem Hobby widmet – seit 27 Jahren als „Gartenbahner“. Während auf seiner privaten Anlage in einem Rostocker Kleingarten insgesamt 200 Meter Gleis mit liebevoll gestalteten Gebäuden und Tunneln verbaut sind, konnten die Besucher in Warnemünde zumindest einen kleinen Einblick in die Welt der Gartenbahner erhalten.
Der Sonnabend hielt aber noch ein weiteres spektakuläres Ereignis bereit: den traditionellen Eisbaderfasching. Bei knapp vier Grad Wassertemperatur stürzten sich etwa 130 mutige Teilnehmer in die eisige Ostsee – und das für einen guten Zweck. Eisbademeister und Rostocker Seehunde organisierten das frostige Vergnügen, um Spenden für die maritimen Feriencamps des Jugendschiffs Likedeeler zu sammeln. Der eigentliche Start dieser Spendenaktion am Neujahrstag musste wegen stürmischen Wetters abgesagt werden. Unterstützung kam von der Peter-Jensen-Stiftung aus Hamburg, die für jeden Teilnehmer 20 Euro spendete.
„Gesundheitsförderlich beim Eisbaden ist nicht nur das Abhärten als solches, sondern – und das ist fast noch wichtiger – der soziale Aspekt. Es finden sich immer mehr Anhänger, auch hier bei uns“, weiß Dietmar Marquardt von den Rostocker Seehunden, Deutschlands zweitgrößtem Verein dieser Art. Unter dem Motto „Kein Wasser ist zu kalt“ zieht es sie von Anfang Oktober bis Ende April immer an den Wochenenden in die Ostsee. Treffpunkt ist der Rettungsturm 3, unterhalb vom Hotel Neptun.
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Musik. Mit De Klaashahns und Luv un Lee brachten gleich zwei Shantychöre maritimes Flair ins Ostseebad, bevor Ola Van Sander und seine Easterlings das Publikum begeisterten. Die Kombination aus klarer Seeluft und mitreißender Livemusik sorgte für beste Stimmung und bildete einen gelungenen Abschluss des Wintervergnügens.
Veranstalter Heiko Lange von der Rostocker Agentur Highlights Eventmanagement zog ein durchweg positives Fazit: „Wir hatten top Wetter und eine fantastische Atmosphäre. Die Besucherzahlen waren stabil, und auch die Händler sind zufrieden.“ Das neue Konzept, die Veranstaltung auf zehn Tage auszudehnen, habe sich bewährt. Natürlich gebe es noch kleinere Punkte zur Optimierung, doch im Wesentlichen sei das Wintervergnügen aus seiner Sicht ein voller Erfolg gewesen.
Die Idee für das Warnemünder Wintervergnügen, bei dem sich verschiedene lokale Akteure einem breiten Publikum präsentieren, stammt von Jörg Bludau, Geschäftsführer der KVS-Veranstaltungsagentur. Seit vergangenem Jahr wird das Event von der Tourismuszentrale organisiert, die Heiko Lange mit der Durchführung beauftragte. Das Ziel, Warnemünde auch in der kühleren Jahreszeit als attraktives Reiseziel zu positionieren, wurde eindrucksvoll erreicht.
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