Ein „Sommerfestchen“ zur Warnemünder Woche


21. Juni 2021

„Alle freuen sich, dass wir wieder was machen dürfen, doch mindestens ebenso viele fragen uns nach dem ‚Niegen Ümgang‘“, weiß die Vorsitzende des Gemeinnützigen Vereins für Warnemünde e.V., Astrid Voß, die uns heute gemeinsam mit Büroleiterin Inge Regenthal über den Vorbereitungsstand zum Sommerfest der 83. Warnemünder Woche informierte. Schaut man sich den aktuellen Programmflyer an, wird schnell eines deutlich: Von einem echten Sommerfest – wie vor der Pandemie gefeiert – kann keine Rede sein. Deshalb sprechen die beiden auch ganz bewusst von einem „Sommerfestchen“. Der Verein ist maßgeblich an der Organisation des Landprogramms beteiligt und insbesondere für den fröhlich-bunten Umzug zu Beginn der Festwoche verantwortlich.

Allerdings fällt der Niege Ümgang auch in diesem Jahr Corona-bedingt aus: „Wir mussten zu einer Zeit, als so gar nichts ging, eine Entscheidung treffen. Noch dazu kam von Seiten der Teilnehmer auf unsere Anfrage keinerlei Echo“, erklärt Inge Regenthal, die sich ebenfalls im Vereinsvorstand engagiert. Der Ümgang gelte als Volksfest und die seien – Stand heute – untersagt. Zudem müsse man davon ausgehen, dass die Auflagen den Spaß aus der Sache genommen hätten und das wollte man weder Teilnehmern noch Zuschauern zumuten.

Das Landprogramm unter Pandemiebedingungen wurde deutlich eingedampft und wird sich größtenteils im geschützten Raum des Kurhausgartens abspielen. Ausnahmen bilden die Bummelmeile, die sich über den Alten Strom und die Seepromenade erstreckt, und das festliche Eröffnungskonzert in der Evangelischen Kirche. Im Kurhausgarten lässt sich die zulässige Besucherzahl absichern, es gibt Bestuhlung auf Abstand und beim Einlass können die Kontaktdaten erfasst werden, zählt Astrid Voß die Vorteile der Location auf. Ein dickes Dankeschön geht vor diesem Hintergrund an das Büro Warnemünder Woche, welches Hygiene- und Sicherheitskonzept zuarbeitete und den Diskurs mit den Ämtern abwickelte.

Es gibt auch noch einen finanziellen Aspekt: Üblicherweise werden nämlich schon im Frühjahr alle Gewerbetreibenden im Ort angeschrieben und um Spenden für die Durchführung des Festes gebeten. Nicht so im nun schon zweiten Corona-Jahr: „Wir haben uns einfach nicht getraut, denn die Folgen des Lockdowns sind überall spürbar und jeder hat zu kämpfen“, bekennt Inge Regenthal. Noch mehr als sonst gilt es daher aus eigener Kraft zu schultern. Mit den Warnemünder Jungs, Spill, Bad Penny, Jack Beat, De Klaashahns und Luv & Lee – um nur einige wenige zu nennen – setzte man auf die Verpflichtung ausschließlich regionaler Künstler. Vielfalt und Qualität, so betonen die Warnemünderinnen, würden damit keineswegs beeinträchtigt.

Das Eröffnungsprogramm soll am Sonnabend, 3. Juli, soll um 14 Uhr im Kurhausgarten stattfinden und an die „Normalfassung“ mit historischen Figuren auf der Bühne angelehnt sein.  Ob es zum Fassbieranstich durch den Oberbürgermeister kommt, vermögen die Damen noch nicht vorherzusagen. Zum einen dürften in der Öffentlichkeit – Stand heute – noch immer keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt werden und zum anderen habe Claus Ruhe Madsen bis heute nicht zugesagt.

Die Organisation des Sommerfestes als kultureller Rahmen der Traditions-Segelveranstaltung ist nur eine Obliegenheit des Warnemünde Vereins. 221 Mitglieder stark konnte man in der problematischen Zeit sogar noch zulegen. In Nicht-Corona-Jahren stehen außerdem das Stromerwachen als offizieller Saisonauftakt und das Stromfest zum Ausklang des Sommers auf der Agenda. Am 24. Juni findet aber zunächst die Mitgliederversammlung und im August ein gemeinsames Grillfest, finanziert schon zum zehnten Mal, aus dem Betrieb des Glashäger-Getränkestandes zur Warnemünder Woche, statt. Die traditionelle Kulturbotschafter-Reise ins dänische Marielyst muss höchstwahrscheinlich nochmals ausfallen.


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