Ein Schmuckkästchen erwacht zu neuem Leben: Seestraße freigegeben


29. März 2019

Da passte alles: Pünktlich zur feierlichen Freigabe der Seestraße, quasi genau in dem Moment, als die Offiziellen am Absperrband ihre Scheren ansetzten, kämpfte sich am heutigen Vormittag die Sonne durch das triste Wolkengrau. Wenn das kein gutes Omen ist. Nach mehrjähriger umfassender Sanierung lud Rostocks Bausenator, Holger Matthäus, heute zur Übergabe des zweiten und letzten Bauabschnitts. Und wie das in Warnemünde immer so ist, wurde rund um den denkwürdigen Anlass auch noch ein Programm gestrickt: Das Drehorgel-Duo Voss & Haas spielte auf, Vertreter der Trachtengruppe sorgten für die nötigen Farbtupfer und die Hübner Hotels für Schnittchen und Getränke.

Damit konnten die im August 2017 begonnenen Baumaßnahmen – Auftraggeber waren das Amt für Verkehrsanlagen, der Warnow-Wasser- und Abwasserverband und die Nordwasser GmbH – endlich  abgeschlossen werden. „Mein besonderer Dank gilt allen, die unter der Dauerbaustelle leiden mussten, Anwohner, Händler und Vermieter. Umso schöner ist die neu entstandene Fläche mit viel Atmosphäre, auf der sich hoffentlich bald mediterranes Flair einstellen mag“, unterstreicht der Senator in seiner Laudatio. „Die beliebteste touristische Adresse Mecklenburg-Vorpommerns rund um Leuchtturm Teepott und Altem Strom strahlt nun ihre ganze attraktive Einmaligkeit aus. Fußgängerfreundlich, verkehrsberuhigt und mit völlig neuartigen Eindrücken lockt das schmucke Areal zum Entspannen inmitten der neuen Bäume zwischen Promenade und Leuchtturm. Natur- und Klinkersteine unterstreichen den Denkmalcharakter“, freut sich der Warnemünder über das gelungene Projekt.  

Auf insgesamt 442 Metern Länge hatte die Asa-Bau GmbH die östliche Seestraße und die Straße Am Leuchtturm erneuert. Insgesamt 2,65 Millionen Euro wurden in die Umgestaltung der Verkehrsanlagen investiert. Gleichzeitig wurden alle Rohrleitungen und Kanäle für Trinkwasser, Schmutzwasser und Regenwasser, die Hausanschlüsse sowie die gesamte unterirdische Infrastruktur vollständig erneuert.

Weil sich die Straße Am Leuchtturm im denkmalgeschützten Bereich „Historischer Ortskern Warnemünde“ befindet, wurden Materialien und Linienführungen entsprechend dieser Vorgaben ausgewählt. Natur- und Klinkersteine bestimmen jetzt das Bild der Verkehrsbereiche. 24 neue Bäume werten das bisher baumfreie Areal auf. Rundum zufrieden mit dem Ergebnis zeigt sich auch Ines Rubin, die zuständige Bauleiterin vom Amt für Verkehrsanlagen. Ein paar übrig gebliebene Container vor dem Strand-Hotel Hübner sollen in den kommenden Tagen verschwinden.   

Wegen seiner hohen touristischen Nutzung wurde der gesamte Bereich im Zuge der Erneuerung umgewidmet: Die Seestraße ab dem Hotel Am Leuchtturm und die Straße Am Leuchtturm sind ab sofort verkehrsrechtlich gesehen eine Fußgängerzone, die bereits ab dem Georginenplatz beginnt. Feste und versenkbare Polleranlagen sichern den Bereich gegen widerrechtliches Befahren und Parken. Die Seestraße zwischen Hotel Am Leuchtturm und Strand-Hotel Hübner gilt als verkehrsberuhigt. Auch hier gibt es künftig keine Parkplätze mehr. „Wegrationalisiert“ wurden fürs erste auch die Behindertenparkplätze am Strandaufgang 4. Diese, so hatte es der Warnemünder Ortsbeirat mehrfach gefordert, sollten aber unbedingt wieder angelegt werden. Bausenator versprach, noch vor Saisonbeginn eine Lösung zu schaffen. Um die „Wildparker“ in der Seestraße wird sich künftig in verstärktem Maße der Kommunale Ordnungsdienst kümmern.

Die 2012 begonnenen Planungen waren umfangreich mit den Anliegern  und in der Öffentlichkeit über Planungswerkstätten sowie in öffentlichen Ortsbeiratssitzungen diskutiert worden. Die abgewogenen Ergebnisse flossen in die Projektrealisierung ein.

Eine weitere Großbaustelle wurde den Warnemündern heute auch noch in Aussicht gestellt: Nach der Hanse Sail 2019 soll im ersten Bauabschnitt die Erneuerung der Georginenstraße beginnen. Auch hier wird ein Poller gesetzt, um die Nutzung als durchgängige Fußgängerzone ab dem Alten Strom nicht zu gefährden. Als nächstes – voraussichtlich ab 2021 – wäre dann im zweiten Bauabschnitt der Georginenplatz an der Reihe. Die Umgestaltung hier übernimmt das Amt für Stadtgrün. Senator Matthäus kündigt an, dass der Erhalt des alten Baumbestandes beschlossene Sache sei.   


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