Die Zeit der Zelte ist vorbei – neues Kreuzfahrtterminal eingeweiht


02. Juli 2020

„WISH YOU WERE HERE“ ist in übergroßen Lettern am Warnemünde Cruise Center, WCC7, zu lesen. Der Titel des Pink Floyd Klassikers steht für das, was wir alle in den vergangenen Monaten über ein Virus Namens COVID-19 gelernt haben und auch dafür, wie verwundbar wir sind. Er steht aber auch für eine vorsichtige Wende, denn gleich nebenan wurde heute nach nur anderthalbjähriger Bauzeit das neue Kreuzfahrtterminal WCC 8 eingeweiht. Die Zeit der Zelte ist damit endgültig vorüber – das seeseitige Einfahrtstor nach Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern und Rostock endlich eine angemessene Visitenkarte und ein Kleinod für Warnemünde.

„Mit einer Fläche von fast 3.000 Quadratmetern sind im neuen Terminal alle zeitgemäßen Funktionalitäten angesiedelt, so dass selbst die nochmals seit der Pandemie gestiegenen Gesundheits- und Hygieneanforderungen erfüllt werden“, sagt Jens A. Scharner, Geschäftsführer von Rostock Port, der von einer wichtigen Signalwirkung der Einweihung ausgeht: „Trotz der Pandemie glauben wir an das gesamte Marktsegment Kreuzschifffahrt mit allen direkt und indirekt betroffenen Firmen.“ Er glaube zudem fest daran, dass schon in naher Zukunft wieder erste Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde begrüßt werden dürfen. Das Warnemünde Cruise Center 8 stehe für eine nachhaltige Qualitätsverbesserung und Erhöhung der Sicherheit der Passagier- und Kreuzschifffahrt im Ostseebad.

15 Millionen Euro haben das Land, die Stadt Rostock und Rostock Port in den Neubau des zweiten Passagier- und Serviceterminals investiert. Gut angelegtes Geld, wie Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Rudolph anlässlich der Eröffnung des neues „Seetouristischen Informations- und Organisationszentrums“ (SIO) befand. Eine Eröffnung, die ganz und gar ohne Schiffe stattfinden musste, denn die Corona-Pandemie hat den Kreuzfahrttourismus auch in Mecklenburg-Vorpommern völlig aus der Bahn geworfen. „Wir müssen Klugheit an den Tag legen, damit wir klüger aus der Krise herauskommen, als wir reingegangen sind“, unterstreicht Rudolph. Er bittet alle Verantwortlichen, sich weiter engagiert auch den ökologischen Herausforderungen zu stellen, denn, so der Staatssekretär, das Bedürfnis, erlebnisreich zu entschleunigen, werde wieder Nachfrage generieren. Jetzt gehe es darum, den Kreuzfahrttourismus vorsichtig wiederzubeleben, denn man habe eine große Verantwortung auch den Warnemündern gegenüber.

Eines ist schon sicher: Die Kreuzschifffahrt der Zukunft wird anders und nachhaltiger sein. Um den CO2-Ausstoß zu verringern, werden in den nächsten Jahren moderne Schiffe und an Land entsprechende Voraussetzungen gebraucht. Daran arbeite man gemeinsam mit der Stadt Rostock, Rostock Port und Aida Cruises. Und es gibt auch schon Vorzeigbares, denn an den Liegeplätzen P7/P8, entsteht derzeit eine Landstromversorgung für Kreuzfahrtschiffe. Die dafür notwendigen Anschlusskästen sind bereits installiert, die technische Installation von Containermodulen für die Umrichter-/Trafostation läuft. Noch in diesem Jahr soll die Landstromanlage fertiggestellt werden. „Rostock Port hat damit die Chance, DER Hafen der Nachhaltigkeit im gesamten Ostseeraum zu werden“, unterstreicht Rudolph.

Die Gesamtinvestitionen für das Seetouristische Informations- und Organisationszentrum betragen mehr als 15,1 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 13,6 Millionen Euro. Für die Landstromanlage werden die Gesamtausgaben auf rund 17,2 Millionen Euro beziffert. Das Wirtschaftsministerium ist mit GRW-Mitteln in Höhe von rund 15,5 Millionen Euro dabei.

Im Winterhalbjahr 2018/2019 haben die Bauarbeiten am Warnemünde Cruise Center 8 begonnen. Ergänzend zum Terminal wurde ein zweistöckiges Servicegebäude mit einer Grundfläche von 490 Quadratmetern je Etage errichtet. Der Neubau soll künftig unter anderem für Passagierabfertigungen und Grenzkontrollen genutzt werden. Das WCC8 ist so konzipiert, dass es außerhalb der Saison auch für Veranstaltungen und Events genutzt werden kann.

Für den Entwurf zeichnet das Rostocker Architekturbüro Bastmann & Zavracky verantwortlich. Statik und Bauüberwachung liegen in den Händen des Rostocker Ingenieurbüros Inros Lackner. Die Planung der Gebäudetechnik erfolgt durch die Ingenieurbüros Hildebrandt & Kindt sowie IBE Mahnke & Schaarschmidt aus Rostock. Die Mehrzahl der am Bau beteiligten Unternehmen kam aus Mecklenburg-Vorpommern.


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