Die Hanse Sail Rostock auf Zukunftskurs


14. April 2021

Die Veranstalter zeigen sich optimistisch: Man sei guter Hoffnung, dass die 30. Hanse Sail vom 5. bis 8. August stattfinden kann. Allerdings, so Tourismusdirektor Matthias Fromm, werde sie ein anderes Gesicht haben als in den 29 Jahren zuvor. So müsse das Landprogramm deutlich entzerrt werden. Angesichts eines zu erwartenden höheren Impftempos gehe der Touristiker jedoch davon aus, dass im Sommer wieder weit mehr möglich sein werde, als jetzt vorstellbar sei.

Nicht nur die Bevölkerung hätte, gerade was Veranstaltungen betrifft, einen riesigen Nachholbedarf, weiß der Vorsitzende des Hanse Sail Vereins, Frank Elsner. Von der Pandemie gebeutelt und deshalb finanziell angeschlagen seien auch die Schiffseigner. Durch die Pflege der Schiffsdatenbank stehe er mit ihnen in engem Kontakt und sei daher „nah dran“. Zum Erhalt der Traditionsschiffe bräuchten die Eigentümer – oft verbergen sich dahinter Vereine – dringend Einnahmen. „Für die diesjährige Sail liegen uns 88 Anmeldungen vor. Wir peilen die 100 an“, hofft Elsner. Es seien auch noch über 3.000 Mitsegelplätze zu vergeben. Diese können über die Tall-Ship Buchungszentrale, telefonisch unter 0381 / 381 29 75 oder per E-Mail an buchungen@hansesail.com reserviert werden. Der Verein, in dem sich 120 Ehrenamtliche vor allem um die anspruchsvolle Schiffsbetreuung kümmern, finanziert sich ausschließlich über die Einnahmen aus Mitsegelangeboten.

Auf den Tag genau vor einem Jahr wurde die Jubiläumsausgabe der Hanse Sail auf das Jahr 2021 verschoben. Dass sie auch in diesem Jahr zur Disposition stehen könnte, ist weder für Matthias Fromm noch für Frank Elsner eine Option. Die Planungen für ein Corona-konformes Konzept befänden sich auf der Zielgeraden. Außerdem habe die Landesregierung für sogenannte „Leuchtturm-Veranstaltungen“ einen Rettungsschirm aufgespannt. Im Falle einer Absage würden damit 90 Prozent der Anlaufkosten übernommen. „Das verschafft uns Luft, das Infektionsgeschehen abzuwarten“, so Fromm.

Einen positiven Blick in die Zukunft wagte man mit der Vorstellung des Hanse Sail Handlungskonzepts 2021+, ausgearbeitet durch eine eigens gegründete Lenkungsgruppe. Mit der auf Tourismusberatung und Marktforschung spezialisierten Dwif-Consulting GmbH aus Berlin holte man sich zudem externen Sachverstand mit ins Boot. Zum allerersten Mal wurde die Hanse Sail damit auf Herz und Nieren geprüft, wobei die 2019er Auflage als Referenzveranstaltung diente. Fazit des stellvertretenden Dwif Geschäftsführers, Karsten Heinsohn: „Die Sail funktioniert!“ Bewertet nach Schulnoten zwischen 1 mit „äußerst begeistert“ und 6 mit „eher enttäuscht“, bringt es das internationale Großseglertreffen an der Warnow sogar auf eine satte 1,7.  Die maritime Atmosphäre und das besondere Flair der Stadt am Meer, aber auch Spaß und Unterhaltung wurden immer wieder als Besuchsmotive benannt. „Schiffe gucken“ hat bei den Aktivitäten die Nase vorn. Essen und Trinken ist ebenfalls bei allen Besuchergruppen gefragt.

Interessant auch: Nicht nur die Gäste begeistern sich für die über 30 Jahre gewachsene Großveranstaltung, sondern auch Einheimische. Immerhin 40 Prozent der Rostocker genossen das maritime Treiben bei der Sail 2019 an mindestens einem Veranstaltungstag und acht von zehn Besucher sind sogar Stammgäste. Über 90 Prozent der Einheimischen ist davon überzeugt, dass die Hanse Sail für gute Stimmung sorgt und die Stadt belebt.
Bei allem Lob gibt es natürlich auch Luft nach oben: So sollte das maritime Erlebnis noch mehr in den Fokus gerückt und bei den Angeboten mehr auf Qualität geachtet werden. „Ziel ist es, die Hanse Sail langfristig so zu gestalten, dass sie einmalig und nicht austauschbar bleibt“, schloss Karsten Heinsohn.

Das neue Konzept soll zunächst in den Ortsbeiräten und dann in der Bürgerschaft diskutiert werden. Ab 2022 könnte es das Gesicht der Hanse Sail prägen.

Foto: Holger Martens


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Steffen Loeßner - 19.04.2021 um 19:28 Uhr
Es reicht langsam mit diesem lockdaun und das uns alles verboten wird es gab schon 2020 keine Hanse Sail so das fiele Firmen denn Bach runter gehen das muss nicht weiter so gehen eine Tradition zerstörten dank dem Einreise Verbot leute macht euch gerade!!!!!!

Mfg Steffen Loeßner
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