Die Arbeit für Warnemünde hält sie fit: Inge Regenthal feiert ihren 70. Geburtstag


02. September 2022

Sie gilt als Herz und Seele des Gemeinnützigen Vereins für Warnemünde e.V. – Ingeborg Regenthal, geboren mit Seeblick, am 2. September 1952 in der Kurhausstraße 1, wo sich bis 1972 noch die Entbindungsstation befand. Heute feiert sie ihren 70. Geburtstag, mit Freunden, Familie und Weggefährten bei einer Ausfahrt mit dem Fahrgastschiff Käpp’n Brass.

„Meine Schulzeit verbrachte ich an der Fritz-Reuter-Schule, bei ‚liehr wat Jehann‘“, erzählt Inge Regenthal schmunzelnd. Gelernt habe sie dann einen soliden Beruf: Betriebsschlosser auf der Warnowwerft. Schon früh engagiert sie sich auch gesellschaftlich und Warnemünde mit seinen maritimen Traditionen schien ihr immer wichtig. 1976 suchte man auf der Werft Helfer für den ersten Warnemünder Umgang nach einer Idee von Klaus Martens – es war der DDR-Vorläufer des heutigen Niegen Ümgangs. „Ich war dabei, wurde Scherpenträgerin und musste als solche sieben ‚verdiente Werktätige‘ von zu Hause abholen. Treffpunkt war um 9.45 Uhr vor der Seekiste zur Krim“, erinnert sich die Jubilarin.

Immer war sie überzeugte Kommunistin: „Oft bin ich aber gegen den Strom geschwommen und musste mich dafür rechtfertigen“, verrät Inge Regenthal. Nach der Parteischule, 1980, wurde sie DSF-Sekretärin und damit hauptamtliche Funktionärin auf der Warnowwerft. DSF stand für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, eine DDR-Massenorganisation. Die Organisation des Warnemünder Umgangs mit Sommerfest oblag ihr weiterhin. Beides brachte sie durch die politische Wende und schnell kam der Warnemünde Verein als neuer Veranstalter ins Spiel. „Der damalige Vorsitzende, Abi Stave, fragte mich, ob ich dem Verein mit meiner langjährigen Erfahrung zur Seite stehen würde und ich sagte zu.“ 1991 wurde der erste Vertrag mit der Veranstaltungsagentur KVS geschlossen und die Dinge nahmen ihren Lauf.

In all den Jahren habe der Verein auf die Qualität des Festes geachtet: „Auch wenn uns Corona so einiges eingebrockt hat, haben wir auch in dieser Zeit dazugelernt. Es muss nämlich nicht alles immer größer werden. Wir haben uns auf den Kurhausgarten zurückbesonnen und sind damit gut durch die Krise gekommen“, so Regenthal. Mit der touristischen Entwicklung des Ostseebad ist sie persönlich nicht nur zufrieden: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht ‚versylten‘. Auf dem besten Wege dahin sind wir bereits. Andererseits leben aber viele Warnemünder vom Tourismus.“ Der Ort habe sich aus ihrer Sicht gemausert, jedoch gäbe es noch Luft nach oben. Stichwort „Bürgersteige“.

Gelebt hat Inge Regenthal fast immer in Warnemünde. Damit gilt sie als „eingeborene“, echte Warnemünderin, eine selten gewordene Spezies. Freunde und Familie finden es toll, dass sich die 70-Jährige so sehr für den Ort engagiert. Im Verein leitet sie das Büro und arbeitet im Vorstand mit. „Erst wenn man mitten drin ist in der Vereinsarbeit, stellt man fest, wie wichtig sie ist und mir ist die Arbeit für Warnemünde sehr wichtig“, befindet Inge Regenthal. Auch, wenn sie den Niegen Ümgang nicht mehr anführen möchte. „Das übernimmt Karsten Döring und ich sitze derweil im Strandkorb auf dem Wagen von Dr. Keller, der den ersten namentlich bekannten Badegast, Forstinspektor Becker mimt, und gebe Tipps“, freut sich die rüstige Seniorin, die noch lange nicht ans Aufhören denkt. Der Verein sei nun mal ihr Hobby und für Warnemünde wolle sie sich auch weiterhin einbringen. Das hört die „Chefin“ Astrid Voß gern: „Man kann froh sein, wenn man ein Mitglied wie Inge in seinen Reihen hat. Auf sie ist hundertprozentig Verlass und wir vertrauen uns vollauf. Ich würde allen Vereinen wünschen, dass ei so eine Inge haben“, sagt die Vorsitzende Astrid Voß. Ihre Rührung kann sie bei diesen Worten kaum verbergen.

DER WARNEMÜNDER sagt: „Herzlichen Glückwunsche, liebe Inge!“  


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