Der letzte Strandkorb – Saisonende am Strand von Warnemünde


13. Oktober 2022

Am Freitag, 15. Oktober, 23.59 Uhr ist Deadline. Alle saisonalen Bauten am Strand von Warnemünde müssen dann verschwunden sein. Das gilt auch für die Strandoase von Matthias Treichel. Der Abbau des Pavillons war schon gestern nach nur wenigen Stunden erledigt. Strandkörbe und Plattenwege werden eingelagert, heute ist die hölzerne Plattform an der Reihe und am Freitag, gleich morgens früh um acht, werden die Container abtransportiert. Dann war’s das mit der Saison 2022, die für den Strandbewirtschafter am Aufgang 4 und seine Crew nur kurz war.

Erst Mitte Juli konnte das Geschäft so richtig losgehen. Das lag nicht am Wetter, sondern an den ungeklärten Verhältnissen. Viel zu lange war der Unternehmer nicht sicher, ob er überhaupt aufbauen dürfe und, wenn ja, wie (DWM berichtete). Trotzdem, so berichtet Matthias Treichel, sei gerade die Hochsaison sehr gut gelaufen. „Der August gestaltete sich extrem stark und Körbe waren gefragt wie nie, was auch die Kollegen bestätigen werden“, weiß Treichel. Die Onlinebuchung sei mittlerweile etabliert und für das kommende Jahr gingen schon Reservierungen ein. Weniger zufriedenstellend war das Imbissgeschäft: „Aus meiner Sicht lag es daran, dass die Seepromenade gefühlt durchgängig mit Buden zugebaut war. Das ging zu Lasten der Strandversorger.“

Bei schönstem Herbstwetter, inmitten der Ferien, erfolgte jetzt der Rückbau am Strand. Sehr zum Leidwesen der Urlauber, die auch in den vergangenen Tagen noch Strandkörbe angemietet hatten und sich an die neue Regelung erst noch gewöhnen müssen. Auch wurde von Seiten der Gäste häufig kritisiert, dass es in Sichtweite keine WC-Anlage mehr gegeben habe. Sollte es zwischen Stadt und Land eine Einigung wegen der Leitungsverlegung geben, würde Treichel diese im nächsten Jahr gern wieder aufbauen. Dann am Aufgang 5, wo sich oben am Zeitungskiosk ein Medienanschluss befindet und eine Verlegung auf dem Weg möglich ist. „Allerdings nur, wenn wir das doppelwandige Sicherheitsrohr nicht immer wieder ein- und ausbauen müssen. Das ist dann unwirtschaftlich“, sagt der Unternehmer. Die Kundschaft des benachbarten Strandkorbvermieters, Philipp Saat, würde er dann gleich „mitbedienen“. Weil das Angebot an öffentlichen Toiletten in Strandnähe im Sommer 2022 einmal mehr unzureichend war, nutzten viele Besucher gezwungenermaßen die Dünen für ihre Notdurft.

Sehr gut nachgefragt waren hingegen die barrierefreien Angebote in der Strandoase. „Zunehmend wollten viele Gäste den Baderollstuhl nutzen und wir kamen kaum hinterher“, führt der Warnemünder aus. Es habe schon ein paar Jahre gedauert, bis sich die behindertengerechte Ausstattung der Anlage herumgesprochen hatte, doch jetzt laufe es umso besser: „Erst am Dienstag kamen an die 20 Rollifahrer auf einmal. Die Behindertenvereine nutzen eben gern die Vor- und Nachsaison, wenn es am Strand etwas ruhiger zugeht.“

Nach einer aufreibenden Saison 2022 bleibt Matthias Treichel optimistisch und hofft auf einen pünktlichen Start am 1. April 2023. Erste Strandkörbe könnten dann schon zu Ostern angemietet werden.


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