Der Strand wurde gefegt – Küstenputztag auch in Warnemünde


19. September 2021

Gestern war internationaler Küstenputztag (International Coastal Cleanup Day). Auch an Rostocks Ostseestränden und der Warnow trafen sich freiwillige Helfer, um die Ufer vom Müll zu befreien. Aufgerufen hatte der Offene Rostocker Meeresmüllstammtisch, eine Initiative umweltschützender Institutionen und Privatpersonen, die einen aktiven Beitrag für eine abfallfreie Stadt, Strände, Warnow und Ostsee leisten möchten. Und weil Umweltschutz vor allem gemeinsam Spaß macht,  waren die Sammlertrupps in kleinen Gruppen organisiert oder ganz in Familie unterwegs. Insgesamt beteiligten sich in Rostock und Warnemünde mehr 300 Helfer am Küstenputztag. 700 Kilogramm Müll trugen sie zusammen. Allein in Warnemünde waren es 50 Freiwillige, die auf einem 1,5 Kilometer langen Strandabschnitt auf immerhin 20 Kilogramm kamen.

An der Jugendherberge Warnemünde treffen sich traditionell viele Einheimische – Eltern  und Großeltern mit ihren Kindern und Enkeln. Für viele sei es ein fester Jahrestermin, weiß die Sprecherin des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH), Landesverband M-V, Miriam Gedrose. Bemerkenswert: Schon Erstklässler wissen sehr viel über Meeresmüll: „Es macht ihnen Spaß mitzusammeln, sie wissen um die Bedeutung der Aktion und haben dafür eine echte Leidenschaft entwickelt. Gerade, wenn sie größere Dinge finden, ist das für die Kids immer ein kleines Event.“ Die kleine Gruppe um Miriam Gedrose – drei Erwachsene und vier Kinder – hat zwischen den Strandkörben vor allem Urlauber-Hinterlassenschaften gefunden: eine Hose, einen Windschutz sowie leere und sogar volle Bierflaschen. „Das ist besonders schade, denn überall gibt es Strandversorgungen, wo man die Flaschen hätte abgegeben können.“

Am Dünensaum gesammelt haben Katja und Mathias Stagat mit Sohn Ansgar für den Leuchtturmverein Warnemünde. Für den Vorstandsvize und seine Familie ist der Küstenputztag so ein gesetzter Termin: „Ein sauberer Strand und eine saubere Ostsee liegen uns sehr am Herzen.  Außerdem haben wir hier einen eigenen Strandkorb, sodass wir praktisch vor der eigenen Haustür kehren.“ Im Sammeleimer von Familie Stagat befinden sich Flaschen, Kronkorken, Zigarettenstummel, Eispapier und Masken.

Ebenfalls viele Kronkorken und Kippen, aber auch Eisstiele und Plastikschnipsel haben Silke Nicolaus und Nichte Sarah Biallek-Seeger in ihrer Sammeltüte. Die beiden Frauen sind keine Einheimischen und extra für die Sammelaktion aus der Müritzregion bzw. Plauen im Vogtland nach Warnemünde gereist. Als Mitglied im Naturschutzbund Deutschland (Nabu) erhält Silke Nicolaus regelmäßig den Newsletter der Umweltschutzorganisation: „Da wurde auf den Küstenputztag hingewiesen und wir fanden, dass dies eine gute Gelegenheit ist, mal wieder an die Küste zu fahren.“

Mit einem Metalldetektor unterwegs waren die Brüder Konstantin (8) und Jonathan (11) aus Diedrichshagen. Sie sind Wiederholungstäter und haben gemeinsam mit ihrer Mutter schon häufig am Strand Müll gesammelt. Gefunden haben auch sie Kippen und Kronkorken, verschiedene Plastikteile, Bonbonpapier und -tüten. „Wir sind aus innerste Überzeugung dabei, denn wir leben hier. Noch viel schlimmer als am Strand sieht es aber im Küstenwald aus, da könnte man ganze Container füllen“, weiß die Diedrichshägerin, die namentlich nicht genannt werden möchte.

Am Küstenputztag 2020 beteiligten sich rund 450 Menschen, auch in Booten und als Stand-Up-Paddler, und haben in zwei Stunden mehr als 900 Kilogramm Müll zusammengetragen. Darunter über 100.000 Zigarettenkippen.


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