Der Liebe wegen: Aus den Weiten Kanadas nach Warnemünde


17. September 2016

„Ich liebe die ganz großen Herausforderungen“, sagt Derek Louis mit einem strahlenden Lachen im Gesicht. Dass das so ist, mag man dem 27-Jährigen nur zu gern glauben: In der kanadischen Provinz Saskatchewan, geboren, lebte er in Yukon, British Columbia, Alberta und Ontario – ohne irgendwo richtig sesshaft zu werden. Nach einem abgeschlossenen Studium für Adventure Tours (Abenteuerreisen), suchte und fand er immer wieder das ganz große Abenteuer. Als Guide für Wanderungen und Wildwasser-Bootsfahrten oder unterwegs mit Schlittenhund zeigte er erlebnishungrigen Touristen die wilde Schönheit seiner Heimat. „Es war ein Traumjob und eine unglaublich intensive Zeit: Wintertemperaturen von minus 50 Grad keine Seltenheit, meist kein fließendes Wasser, kein Strom, Holz für Feuer musste erst gemacht werden und das Bärenspray gehörte zum Standardequipment“, schwärmt der junge Mann.

Bei einer Wildwassertour lernte er schließlich auch Sarah aus Deutschland kennen und lieben. Eigentlich im beschaulichen Aachen zuhause, konnte sie dem abenteuerlichen Leben ihres Freundes immerhin so viel abgewinnen, dass sie ihren Lebensmittelpunkt zumindest für ein paar Jahre nach Yukon verlegte. Irgendwann wurde es ihr in dem zwar sehr schönen, aber auch sehr dünn besiedelten Landstrich zu einsam – der nächste Nachbar wohnte zwei Kilometer entfernt. Das Paar beschloss nach Deutschland zu gehen. „Eigentlich wollten wir nach Bingen am Rhein, aber wir interessierten uns auch für die Küstenregionen. Warnemünde hat uns nicht nur wegen der Ostsee sofort sehr gut gefallen“, sagt der Blondschopf. Auch die Arbeitsmöglichkeiten schienen ihm erfolgversprechend, denn schon Jahre zuvor hatte er auch das Kitesurfen zu seinem Hobby gemacht und damit wollte er es in Warnemünde versuchen. Kurzerhand stellte er sich im Surfshop HW Shapes von Hannes Winter vor. Der Warnemünder erkannte das Potenzial des sympathischen Kanadiers sofort: „Du kannst gleich morgen anfangen“, machte er die Zusammenarbeit perfekt.

Das war im Mai 2015 und seit dem lief alles perfekt für Derek. Obwohl in einem fremden Land, fühlt er sich in dem Unternehmen angekommen und bestens aufgehoben wie in einer echten Familie. Zunächst half er beim Ausbau der Surfer-Ferienwohnung und nach zwei Monaten ging es endlich aufs Wasser. Hier fühlt sich der leidenschaftliche Sportler so richtig in seinem Element. Begeistert unterrichtet er Kitesurfer und Stand up Paddler, kurz SUP, – Anfänger, wie Fortgeschrittene. Und die Begeisterung überträgt er auf seine Eleven, die ihrerseits viel Spaß mit dem Nordamerikaner in Warnemünde haben. Für Derek ist es nach eigener Aussage immer sehr wichtig, jemanden zu haben, mit dem man schöne Erlebnisse auch teilen kann: „Nur dann bringt es echte Freude“.

Auch privat ist Derek Louis so richtig im Glück. Pünktlich am Valentinstag kam Söhnchen Tom zur Welt und in der vergangenen Woche durfte der Kleine, bei spiegelglatter See und sicher verschnürt im Tragegurt, auch schon mit den Eltern aufs SUP-Board. Immer wieder zieht es die kleine Familie in die Natur und aufs Wasser, sogar ein eigener Kleingarten wurde angeschafft: „Das ist viel Arbeit, aber wir wollen etwas mit den eigenen Händen schaffen.“

Manchmal hat Derek aber auch Heimweh. Am meisten vermisst er die schneereichen Winter und natürlich die großen Herausforderungen in den schier unendlichen Weiten Kanadas. „Vielleicht gehen wir auch irgendwann wieder zurück“, mutmaßt der junge Vater. Aber für die nächsten Jahre ist Warnemünde ganz fest angepeilt. Auch für Tom sei es in Deutschland viel einfacher in Sachen Schule. Beim großen Surfcamp zur 80. Warnemünder Woche, veranstaltet durch HW-Shapes, will er auf jeden Fall wieder mit dabei sein. Die Gespräche mit den Verantwortlichen laufen bereits.


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