Das sind die ersten Öffnungsschritte nach dem Dauerlockdown


12. Mai 2021

Da ist er also, der langersehnte Lichtstreif am Horizont: Nachdem das öffentliche Leben in Mecklenburg-Vorpommern fast sieben Monate lang gen Null gefahren wurde, will man jetzt schrittweise zurück in die Normalität. Das teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gestern nach einem mehrstündigen MV-Gipfel mit. „Die Landesinzidenz ist stabil unter 100 und hat sich in den vergangenen drei Wochen harten Lockdowns quasi halbiert. Auf den Intensivstationen ist eine leichte Entspannung eingetreten und auch mit dem Impfen kommen wir voran“, sagte die Ministerpräsidentin. Immerhin 35 Prozent der Einwohner MVs hätten eine Erstimpfung erhalten. Allerdings habe erst eine Quote von 50 Prozent nennenswerte Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen und diese wolle man unbedingt erreichen. Auch der Fingerzeig auf Berlin fehlte in diesem Kontext nicht: „Der zur Verfügung stehende Impfstoff ermöglicht uns erst am 20. Juni, diese 50 Prozent zu schaffen“, kritisierte Schwesig. Bis dahin müsse man Schritt für Schritt vorangehen. Trotzdem konnte man sich gestern auf feste Termine für erste Öffnungen einigen. Termine, die als sicher eingeschätzt werden mit der Zielstellung, nicht noch einmal schließen zu müssen.

Im ersten Step werden am 17. Mai Kitas und Schulen wieder öffnen. Kindertagesstätten in Regionen mit einer Inzidenz unter 100 gehen in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen. Liegt die Inzidenz zwischen 100 und 165 müssen sich die Eltern regelmäßig auf Covid-19 testen lassen, denn so Sozialministerin Stefanie Drese: „Die Infektionen gehen von Eltern und nicht von Kindern aus.“ Die Schulen bieten in Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Inzidenz unter 100 eine Mischung aus Präsenz- und Wechselunterricht an. Die geltende Testpflicht (zwei Mal pro Woche) habe Bestand. Bewegt sich die Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 100 und 165 gibt es nur noch Wechselunterricht für die Älteren. Für Schüler der Klassenstufen 1 bis 6 werde dann die Notbetreuung angeboten, kündigte Bildungsministerin Bettina Martin an. Ab einer 165-Inzidenz greift wieder die Bundes-Notbremse und Kitas wie Schulen müssen schließen. Dann gibt es nur noch Notbetreuung.

Die Gastronomie darf ab Pfingstsonntag, 23. Mai, öffnen. Das gelte, so Schwesig, für den Innen- und Außenbereich gleichermaßen, wobei ausschließlich für innen vorab reserviert und ein tagesaktueller Negativtest vorzulegen ist.

Die Öffnung des Einzelhandels ohne Tests soll nach Pfingsten, ab dem 25. Mai erfolgen. Auch körpernahe Dienstleistungen dürfen dann wieder in Anspruch genommen werden. Hier muss allerdings ein Negativtest vorgelegt werden. Für Einzelhandel und körpernahe Dienstleistungen gilt:  Steigt die Inzidenz in einer Region auf über 100, müssen die Lockerungen wieder rückgängig gemacht werden.

Auch Urlaub in MV ist wieder in greifbare Nähe gerückt. So sollen Übernachtungen für Gäste aus dem eigenen Bundesland mit Tests ab dem 7. Juni möglich sein. Dann werden auch die Beschränkungen für Dauercamper und Zweitwohnungsbesitzer aufgehoben. Ab dem 14. Juni öffnen Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Campingplätze für Gäste aus ganz Deutschland: „Das gilt insbesondere auch für Familien mit Kindern“, betonte Schwesig. Doppelt geimpfte oder genesene Menschen dürften ohne Test einreisen. Für alle anderen – auch Kinder im Schulalter – gelte die Testpflicht. So ist bei Anreise und zwei Mal pro Woche während des Aufenthalts ein Negativtest vorzuweisen. Buchungen ab dem 14. Juni seien somit ab sofort wieder möglich. Tagestouristen dürfen noch nicht einreisen.

Erste Öffnungsschritte sind auch in den Bereichen Freizeit und Sport (Vereinssport und Fitnessstudios) – mit Test – geplant. Details dazu stehen noch nicht fest.

Auch die Kultur darf sich berechtiget Hoffnungen machen. So seien nach Aussage der Ministerpräsidentin unter strikter Einhaltung der Schutz- und Hygienekonzepte Pilotprojekte geplant. Dazu gehört neben den Schweriner Schlossfestspielen, den Neustrelitzer Festspielen im Schlossgarten und den Festspielen MV auch die Klassiknacht im Rostocker Zoo am 18. Juni. Zu den vor allem bei jungen Leuten so beliebten Festivals wurde hingegen keine Aussage getroffen.

Foto (Archiv): Taslair


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