Rund 13 Jahre nach der Eröffnung der Tropenhalle im Darwineum und unzähligen Kletterstunden der Orang-Utans erstrahlt die große Innenanlage im Zoo Rostock nun in neuem Glanz. Für die dringend notwendige Sanierung investierte der Zoo rund 240.000 Euro. Am Montag präsentierten Zoodirektorin Antje Angeli gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Wiro-Geschäftsführung, Ralf Zimlich, und dem operativen Geschäftsführer Ingo Hübner das neugestaltete „Wohnzimmer“ der Wiro-Patentiere.
„Die Sanierung war nach dieser langen Zeit und der starken Beanspruchung durch unsere Tiere absolut notwendig. Ich freue mich sehr, heute unseren langjährigen Paten der Borneo-Orang-Utans die erneuerte Anlage vorzustellen“, betonte Antje Angeli. „Für uns ist es ein großes Glück, seit vielen Jahren auf die intensive, vielfältige und verlässliche Zusammenarbeit mit der Wiro bauen zu können.“
Die alten Kletterstrukturen aus Naturstämmen waren nach Jahren stark verwittert und morsch. Die Standfestigkeit war nicht mehr gewährleistet – ein Risiko sowohl für die Tiere als auch für das Pflegerteam. Nun bieten robuste Robinienstämme mit Edelstahlfüßen langlebige und sichere Klettermöglichkeiten für die Menschenaffen.
Die Modernisierung stellte das Zooteam und die beteiligten regionalen Firmen vor besondere Herausforderungen. Schweres Material musste mithilfe eines Spezialkrans transportiert werden – groß genug, um die tonnenschweren Stämme zu heben, klein genug, um durch die Tore der Tropenhalle zu passen. Auch die Hangabsicherung wurde komplett erneuert: Insgesamt 200 Palisaden wurden eingebracht, stabilisiert und anschließend mit Kunstfelsen verblendet, sodass sich die Konstruktion harmonisch ins natürliche Gesamtbild einfügt.
„Ein Zuhause ist mehr als vier Wände – es ist ein Ort zum Wohlfühlen. Das gilt für unsere Mieter genauso wie für die Orang-Utans. Mit unserer langjährigen Patenschaft helfen wir dabei, dass auch unsere tierischen Nachbarn ein gemütliches und sicheres Zuhause haben“, sagte Ralf Zimlich, Vorsitzender der Wiro-Geschäftsführung. Der operative Geschäftsführer Ingo Hübner ergänzt: „Die Unterstützung des Zoos liegt uns am Herzen. Wir sind stolz auf diese besondere Nachbarschaft.“
Für die Orang-Utans bedeutet die Umgestaltung nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch Abwechslung und spannende neue Lieblingsplätze. Insgesamt leben derzeit elf Borneo-Orang-Utans im Zoo Rostock.
In der frisch sanierten großen Innenanlage lebt die Familie um den vierfachen Vater Sabas (21) mit seinen Gefährtinnen Hsiao-Ning (22) und Cantik (13). Ergänzt wird die Gruppe von Hsiao-Nings Tochter Niah (8), ihrem Sohn Akeno (3) und Nichte LinTang (7) sowie Cantiks Tochter Khaleesi (2).
Die zweite Gruppe teilt sich die benachbarte Anlage. Dort leben die Weibchen Sunda (48) und Miri (21) zusammen mit den Jungtieren Bayu (5) von Sunda und Mayang (7) von Miri. Alle Tiere sind wohlauf – selbst die Grand Dame Sunda zeigt sich trotz ihres Alters fit, während die Jungtiere voller Energie durch die Anlage toben.
Mit den Borneo-Orang-Utans beherbergt der Zoo Rostock eine der faszinierendsten Menschenaffenarten der Erde. Ihr Name bedeutet „Waldmensch“ – passend zu ihrer Lebensweise hoch oben in den Baumkronen. In freier Wildbahn sind die Tiere stark bedroht: Abholzung und illegale Jagd haben die Bestände stark schrumpfen lassen.
Der Zoo unterstützt daher seit vielen Jahren den Verein Orang-Utans in Not e.V., der auf Borneo und Sumatra konkrete Schutzprojekte fördert, Lebensräume sichert und Auswilderungsprogramme betreut. „Unsere Orang-Utans sind nicht nur Publikumslieblinge, sondern auch wichtige Botschafter für den Schutz ihrer Artgenossen in Südostasien. Jede Unterstützung trägt dazu bei, ihren Lebensraum zu erhalten“, so Zoodirektorin Antje Angeli.
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