Chef-Touristiker glänzt bei der Saisonauswertung mit Abwesenheit


10. Dezember 2014

Der Warnemünder Ortsbeirat fordert von Tourismuschef Matthias Fromm und seinem Team deutlich mehr Einsatz für Warnemünde. „Ich vermisse eine Auseinandersetzung mit Dingen, die nicht funktionierten“, kritisiert der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel nach der durch Marita Schröder vorgetragenen und durchweg positiv ausfallenden Saisonauswertung. Gleichzeitig macht der Warnemünder seiner Verärgerung Luft, dass der Tourismusdirektor wieder einmal „nur“ seine Stellvertreterin ins Rennen schickte. „Der kommt immer nur, wenn er gute Nachrichten überbringen kann und immer wenn’s brenzlig wird, schickt er Frau Schröder“, schimpft auch Strandkorbvermieter Lothar Knooke und bringt damit die Meinung vieler Anwesender auf den Punkt.

 „Herr Fromm ist grundsätzlich nie da, ob es nun um die Parkproblematik, Ordnung und Sauberkeit im Ort oder Offshore-Windparks vor dem Strand geht.  Es fragt sich, wo setzt man seine Schwerpunkte, wenn man so einen Bereich leitet?“ wettert Alexander Prechtel.  Im Jahre 2013 wurden an die Tourismuszentrale durch die Stadt Rostock nach Angaben des Beiratsvorsitzenden 950.000 Euro ausgereicht – ausgegeben wurden aber nur 637.000 Euro. „Das Restgeld wurde zurückgegeben, anstatt es hier in Warnemünde für fehlende Toiletten oder Bänke auszugeben“, so Prechtel. Das Thema „öffentliche Toiletten“ beschäftigt die Warnemünder und selbstredend auch ihre Gäste seit vielen Jahren.  Versprochen wurden ihnen immerhin zwei neue WC-Anlagen pro Jahr. In diesem Jahr wurde nur eine übergeben. Wie es mit der anderen noch fehlenden und den beiden für 2015 in Aussicht gestellten aussieht, steht in den Sternen. Das von Marita Schröder vorgebrachte Argument mit den zwei Toiletten-Zuständigkeiten in der Stadt Rostock lässt Prechtel nicht gelten.

Eine gemeinsame Lösung aller offenen Fragen wünscht sich auch Jörg Drenkhahn, Leiter des neu gegründeten Tourismusausschusses im Ortsbeirat. Radfahrer auf der Strandpromenade oder Hunde am Strand sind zweifellos problematisch, doch wer kontrolliert diese Vergehen? Auf großes Unverständnis stößt beim Ortsbeirat und vielen Warnemündern auch die Tatsache, dass die Tourismuszentrale die Streichung der Port-Partys als Alleinstellungsmerkmal „einfach so hinnimmt“. „Mir fehlt der Wille – der Tourismus findet in Warnemünde statt und die Tourismuszentrale sollte speziell für Warnemünde da sein.“

Bei aller Kritik gab es auch Positives zu vermelden. Marita Schröder konnte trotz gestiegener Bettenkapazitäten auf fünf Prozent Zuwachs bei den Übernachtungszahlen verweisen. Das herrliche Sommerwetter hat neben der „Blauen Flagge“ und der Zertifizierung als „Familienfreundlicher Ferienort“ zweifelsfrei sein Übriges dazugetan. Auch Hansi Richert vom Warnemünde Verein resümiert: „Unser wichtigster Partner ist das Wetter und das ließ in diesem Jahr keine Wünsche offen. Alle unsere Veranstaltungen, das Stromerwachen und das Sommerfest zur Warnemünder Woche mit dem Niegen Ümgang liefen super. Beim Stromfest werden wir künftig wieder auf das bewährte Feuerwerk setzen.“ Auch die oft kritisierte Bummelmeile ist schöner geworden – der Verein setzt seit Jahren auf Qualität, statt Quantität. „Es gibt keine ‚Wurstbuden‘ mehr und die Meile bildet die finanzielle Grundlage für unsere Veranstaltungen, bei denen wir uns oft im guten fünfstelligen Bereich bewegen.“ Die durch den Warnemünde Verein organisierten Veranstaltungen für die kommende Saison sind abgesichert.


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