Buchenteer aus der Heide schützt historischen Stockanker

Der historische Stockanker vor der Tourist-Information gilt als „hartleibig“: Er hat die Jahrhunderte, das aggressive Ostseewasser und schließlich vor etwa zwei Jahren einen Fahrzeugcrash überstanden.  „Dieses maritime Relikt aus dem 18. Jahrhundert ist schon etwas Besonderes. Und auch ein vor allem bei Touristen beliebtes Fotomotiv“, sagt Hans Pochmann. Als Mitglied des Warnemünder Museumsvereins hat er das Eichenholz des Ankers in diesen Tagen ehrenamtlich wieder auf Vordermann gebracht.

„Mit der Zeit wird das Holz silbergrau, es sieht einfach nicht so ansprechend aus. Deshalb nehme ich mir einmal pro Jahr die Zeit, und streiche bei gutem Wetter die Holzteile mit Buchenteer ein. Dieser intensive Geruch war früher, zu Zeiten der Segelschiffe und der Holzboote, für Warnemünde sehr typisch“, weiß der 79-Jährige. Wie in vergangenen Zeiten hat er Buchenteer aus der Rostocker Heide verwendet. Denn im dortigen Köhlerhof Wiethagen wird seit alters her Buchenteer hergestellt.

„Unser Museumsverein pflegt ein sehr gutes Verhältnis zum Köhlerhof, der uns dankenswerter Weise mit diesem reinen Naturprodukt versorgt. So ist es uns möglich, auch alle anderen beispielsweise im Museumshof ausgestellten hölzernen Zeitzeugen wie Waschbottiche regelmäßig damit zu pflegen, sie zu schützen“,  sagt Hans Pochmann, der den unverwechselbaren Geruch des Buchenteers nach seiner Aktion noch lange in der Nase hat.