Brückendrehung und Tag des offenen Denkmals – eine ideale Mischung


11. September 2022

„An diesem sonnigen Sonntag drehen wir noch mal so richtig auf“, kündigte Tourismusdirektor Matthias Fromm zum großen Finale des diesjährigen Brückenfestes an und begrüßte so die zahlreichen „Zaungäste“ an der Vogtei. Sie alle wollten dem großen Ereignis, der Brückendrehung, beiwohnen.

Pünktlich um 12 Uhr gab der Brückeningenieur des Rostocker Tiefbauamts, Matthias Gaede, das Kommando und die Mitarbeiter des Bauhofs brachten das technische Denkmal, fertiggestellt im Jahr 1903, in Bewegung. Erst am Dienstag wurden noch letzte Wartungsarbeiten vorgenommen und nach den mehrmonatigen Reparaturarbeiten alles wieder neu eingestellt. Von April bis August hatte man am Unterbau Korrosionsschutzarbeiten durchgeführt und die Holzbohlen auf den Gehsteigen ersetzt. Zum Einsatz gekommen ist ausschließlich zertifiziertes Lärchenholz aus der Rostocker Heide. „Wir sind sehr froh darüber, dass sich unser Bauhof so um die denkmalgeschützte Drehbrücke kümmert. Auch den heutigen Sonntagseinsatz haben sie gern übernommen“, sagte Matthias Gaede.

Eher zufällig kommt es in diesem Jahr zu einer Überlappung des Warnemünder Brückenfestes, dessen Hauptattraktion die Öffnung der denkmalgeschützten Bahnhofsbrücke ist, und des bundesweit stattfindenden Tags des offenen Denkmals. Ein Aktionstag, der durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert wird und seit 1993 alljährlich am zweiten Sonntag im September stattfindet. Genau dann soll in Warnemünde von nun an auch immer die Brücke gedreht werden. „Das hat wunderbar gepasst und unsere Überlegungen, die Brückendrehung auf den September zu verlegen waren goldrichtig“, freute sich Inge Regenthal, Vorstandsmitglied im Gemeinnützigen Verein für Warnemünde e.V., über das rege Interesse. Offenbar haben der Attraktivität des Festes weder die Umbenennung, noch die Verlegung der Brückenöffnung auf das Ende der Sommersaison geschadet.

„Nach zwei Corona-geprägten Jahren hatten wir mit unseren Festen eine erfolgreiche Saison und es war wohltuend, so vielen Menschen Freude schenken zu können“, resümierte Inge Regenthal, die sich damit auch für die tolle Unterstützung durch die Tourismuszentrale und die Agentur KVS bedankte, denn „wir als Verein wären niemals allein in der Lage, Veranstaltungen in dieser Größenordnung zu wuppen.“ Der nachmittägliche Kuchenbasar mit 21 hausgebackenen Kuchen spielte einen Erlös von 666 Euro ein. Das Geld fließt – wie immer – in ein soziales Projekt, das der Verein gemeinsam aussucht.

Während vor der Vogtei Bier für den Erhalt des Kutters Pasewalk verkauft wurde, lud die Warnemünder Kirche zur Besteigung des Kirchturms. Und nicht nur das: Im Vorraum wurden an die 40 Aquarelle ausgestellt. Gemalt von Bewohnern des „Haus Mühlenblick“ unter Anleitung von Heidi Schäfer. Zum Tag des offenen Denkmals hatten erstmals auch Mitglieder des Fördervereins der Evangelisch-Lutherischen Kirche zu Warnemünde 14 Kuchen gebacken. „Der Erlös unseres Kuchenbasars geht natürlich in den Erhalt der Kirche“, verrät der Vorsitzende, Karl-Heinz Balloff.

Die Chance, Warnemünde aus einer ganz anderen Perspektive erleben zu dürfen, nutzte Christa Timm aus Potsdam. Sie kommt oft und gern nach Warnemünde – wegen der See und des Ortes, wie sie sagt. Das Gedränge bei der Brückendrehung war ihr viel zu groß. Zum ersten Mal ist sie heute aber auf den Kirchturm gestiegen: „Meine Tochter hat mich darauf gebracht. Es ist wunderbar hier oben, die Aussicht ein Traum und auch die Betreuung ist einfach nur phantastisch“, lobt sie das ehrenamtliche Engagement.

Das Brückenfest mit Brückendrehung hat den Tag des offenen Denkmals in Warnemünde demnach deutlich aufgewertet und so soll es von nun an immer sein. Eine ideale Verbindung eben.


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