Bildhauer Thomas Jastram schuf neben dem Neptunbrunnen auch eine CDF-Plastik auf Rügen


20. März 2024

Weil sich die Warnemünder seit der Schaffung ihres Neptunbrunnens vor der Warnemünder Kirche eng mit dem Bildhauer Thomas Jastram verbunden fühlen, sind auch etliche von ihnen am Sonntag, 17. März zur Einweihung des Caspar-David-Friedrich-Denkmals nach Putbus in den Ortsteil Lauterbach gekommen. Unter ihnen war der Motor der Warnemünder Aktion, Alexander Prechtel, und seine Frau Christiane. Die Figur ist aus Anlass des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich geschaffen worden. Der fällt auf den 5. September dieses Jahres.

Es gibt Parallelen zwischen den beiden Kunstwerken, während der Rotary-Club Warnemünde die Regentschaft über diese Spendenaktion im Ostseebad übernommen hat, war es in Putbus der Verein Insula Rugia. In Warnemünde wurden um die 250.000 Euro in einer Spendenaktion gesammelt, für die Figur von Caspar David Friedrich waren um die 35.000 Euro von Nöten. Das Geld kam vom Verein Insula Rugia, ein Großteil der Summe wurde durch einen Förderbescheid abgedeckt. Den hat Staatssekretär Heiko Miraß bei der Veranstaltung an Hans-Dieter Knapp vom Vereinsvorstand übergeben, außerdem halfen private Spender.

Der benötigte Sockel für das Denkmal zum 250. Geburtstag des berühmten Malers, wurde mit Hilfe der Agrargenossenschaft Neklade eG aus Bergen gefunden – Maximilian Tophoff-Kaup wuchtete den sechs Tonnen schweren Koloss mit einem Bagger an den dafür vorgesehen Platz im Uferbereich in der Fürst-Malte-Allee auf dem Weg zum Badehaus Goor mit Blick auf die gegenüberliegenden Insel Vilm. Hier hat der berühmte Maler oft gezeichnet. Den Kontakt zu Bildhauer Thomas Jastram haben Carmen Kannengießer und ihr Mann Wolfgang hergestellt. Saxophonist Andreas Pasternack musizierte am Rande der Veranstaltung.

„Kein Maler des 19. Jahrhunderts löst heute solche Emotionen mit seinen Arbeiten aus wie Caspar David Friedrich“, bescheinigt Buchautor und Vereinsmitglied Reinhard Piechocki, der in seiner Ansprache einige Stationen des berühmten Malers skizzierte. „Friedrich gilt als der Maler der Sehnsucht, der Maler der Seelenlandschaften, sein Weg bis zum heutigen Ruhm war beschwerlich.“ Laut Reinhard Piechocki hatte kaum ein Maler so einen spirituellen Tiefgang und solche Aura wie CDF – wie Caspar David Friedrich bei der Veranstaltung mehrfach genannt wurde. Seinen ersten Reisen 1801 und 1802 folgten noch sieben weitere. „Er hat uns gelehrt, dass es etwas Kostbares ist, auf die Natur zu schauen.“ Auch wenn Caspar David Friedrich einsam und verarmt in Dresden gestorben ist, ist er heute so berühmt wie kaum ein anderer Künstler. Die Jahrhundertausstellungen 1906 in Dresden und Hamburg verhalfen ihm posthum zu Ansehen. In Dresden wurde sie von 260.000 Menschen besucht, in Hamburg von 200.000 Menschen. Auch die aktuelle Ausstellung in Hamburg ist immer ausverkauft, es sind weitere in Berlin und Dresden geplant.  

Zur Einweihung des Denkmals war auch Bildhauer Helmut Heinze gekommen. Bei dem 92-jährigen Professor aus Dresden war Thomas Jastram in der Ausbildung – von 1990 bis 1992 sogar sein Meisterschüler. In einer flammenden Rede lobte Heinze seinen erfolgreichen Schüler von einst, der heute 64 Jahre alt ist. „Als Bildhauer ist man ein Mann des Volumens und der Körperlichkeit, Plastiken werden bestimmt von der Körperlichkeit.“ Heinze bescheinigt seinem Meisterschüler und Freund sehr viel Fleiß und Talent. Und er erinnerte, dass Jastram viele Arbeiten realisiert hat wie den Neptunbrunnen von Warnemünde, einen Bernsteinfischer-Brunnen in Ribnitz, Plastiken im Warnemünder Kurhausgarten jetzt den etwa 1,83 Meter großen Caspar David Friedrich, drei Plastiken in Sellin sowie weitere Arbeiten. Und eine nächste Caspar David Friedrich Plastik ist zum Geburtstag am 5. September bereits in Arbeit,

Mit einer Urkunde hat Hannes D. Knapp die lebensgroße von Thomas Jastram geschaffene und in der Dresdner Bronzegießerei Gebrüder Ihle gegossene Plastik des Malers symbolisch an die Stadt Putbus übergeben, damit soll an den Besuch von Caspar David Friedrich am 3. August 1815 in der Lauterbacher Buch erinnert werden. In Vertretung der Bürgermeisterin Beatrix Wilke nahm Stadtpräsident Jörg Riemer das kostbare Geschenk samt Schreiben entgegen.

Der Verein Insula Rugia will es nicht bei diesem Denkmal im Caspar-David-Friedrich-Jahr belassen. „Wir planen noch ein weiteres Kunstwerk zum 5. September auf Kap Arkona“, verrät Initiatorin Carmen Kannengießer. „Es wird eine zweite Figur von Caspar David Friedrich, so dass sich sein Wirken wie eine Schnur über die Insel Rügen zieht“, sagt der aus Rostock stammende und jetzt in Hamburg lebende Bildhauer Thomas Jastram.

Maria Pistor


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