Ausstellung im Kurhaus gewährt Einblicke in private Kunstsammlungen


30. März 2023

Schon zum zweiten Mal lädt die Galerie Joost van Mar ab Sonnabend, 1. April, ins Kurhaus Warnemünde und gewährt Einblicke in vier private Kunstsammlungen, allesamt beheimatet in der Region. „Tiefgang“ ist gleichzeitig der Start in die neue Ausstellungssaison.

Im Kurhaus Warnemünde werden noch bis zum 23. April etwa 50 Werke aus vier Sammlungen aus Rostock und Umgebung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Kunst zu sammeln ist nämlich eine Passion. So entstehen meist im Verborgenen kleine und manchmal ausufernde Sammlungen. Kunstsammler freuen sich aber auch, ihre Leidenschaft und ihr Wissen um die Kunstwerke mit interessierten Besuchern zu teilen, denn: „Kunst entsteht immer als Kommunikation zwischen Künstler und Publikum. Ist ein Werk erstmal verkauft, findet diese nicht mehr in ausreichendem Maße statt“, weiß Galerist Alexander Gehrke. Das war sein Gedanke, als er im vergangenen Jahr die erste Ausgabe der Sammler-Ausstellung im Warnemünder Kurhaus auf die Bühne hob.

„Bilder die sonst nur im privaten Raum wirken, werden für drei Wochen einem größeren Publikum gezeigt, ohne Eintritt und ohne Verkauf. Die Resonanz war großartig. Kein Zweifel, daraus musste eine Reihe werden“, sagt der Kunstvermittler. Eine tolle Idee, meint auch Kurhaus Chefin Verena Schelski: „Es werden Arbeiten gezeigt, die man sonst nie zu sehen bekommen würde“, lobt sie den Ansatz. In der zweiten Ausgabe erwarten die Besucher erneut Gemälde aus dem Umfeld der Ahrenshooper Künstlerkolonie, Werke der Klassischen Moderne, zeitgenössische abstrakte und figurative Positionen und Bilder aus Berlin, die in der Wendezeit vor und kurz nach 1989 entstanden sind. Ihre privaten Sammlungen stellen dafür Tom Richter, Rainer Katzer, Alexander Gehrke und ein Ehepaar, das nicht genannt werden möchte, zur Schau.

Gehrke selbst zeigt unter anderem Arbeiten der Künstlergruppe Neon Real, deren Mitglieder jenseits der offiziellen Kunstszene in der DDR für Aufsehen sorgten: „Mir haben es die frühen Werke von Harald K. Schulze angetan.“ Erst vor kurzem habe ihn der Künstler persönlich angesprochen und ein Werk aus den 90ern angeboten. „So etwas passiert manchmal durch Erbschaften. Der Preis stimmte und ich habe sofort zugegriffen“, freut sich der Experte und Sammler über die Offerte.

Zur öffentlichen Vernissage lädt die Galerie Joost van Mar am Sonnabend, 1. April um 17 Uhr in den Wintergarten des Warnemünder Kurhauses ein. Zur Eröffnung improvisiert der Saxophonist Andreas Pasternack, die Kunstsammler sind vor Ort und stehen für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Die Ausstellung ist bis zum 23. April immer Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr im Kurhaus Warnemünde, Seestraße 18, geöffnet. Der Eingang zum Wintergarten erfolgt über den Kurpark. Abwechselnd werden die Sammler auch während der regulären Öffnungszeiten vor Ort sein um Rede und Antwort stehen.

Für den August kündigt Alexander Gehrke einen weiteren kulturellen Leckerbissen an: „In Planung habe ich eine Personalausstellung um eine der wichtigsten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts mit Weltgeltung. Mehr möchte ich noch nicht verraten“, macht es der Warnemünder spannend. Übrigens: Ihren wichtigsten Mäzen und Förderer, einen Bankier, lernte sie 1923 bei einem Auftritt in Warnemünde kennen. 100 Jahre später folgt die Ausstellung im Kurhaus und damit schließt sich der Kreis.


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