Überraschung: Erdarbeiten auf dem Georginenplatz legten „Bunker“ frei


30. März 2023

Das ist spannend: Zahlreiche Zaungäste schauen interessiert in die teils mit Wasser gefüllte Baugrube auf dem Georginenplatz, direkt vor der Werkstatt von Handwebmeisterin Ines Heinrich. Bei Erdarbeiten – die Nordwasser GmbH hat hier die Erneuerung von zwei Schmutzwasser Hausanschlüssen in Auftrag gegeben – wurde gestern eine Art Bunker freigelegt. „Es handelt sich um eine relativ kleine Baumaßnahme, alles Routine. Wir wollten jetzt den Baumgutachter hinzuziehen doch dann kam der Anruf von, Strabag, das durch uns beauftragte Unternehmen“, berichtet Nordwasser Bauleiter Reiner Kessner. Man habe ein Bauwerk vorgefunden und freigelegt. Jetzt muss gemeinsam mit den beteiligten Ämtern eine Idee entwickelt werden, wie damit umzugehen ist. „Eigentlich wollten wir nämlich schon Anfang April fertig sein. Daraus wird wohl nichts“, vermutet Kessner.

Das Kanalsystem ist etwa 100 Jahre alt und verläuft unterhalb der jetzt freigelegten Mauern, die wahrscheinlich zwischen 1942 und 1944 entstanden sind. „Es handelt sich um keinen Bunker im klassischen Sinne, sondern um einen alten Splitter- oder Schützengraben“, mutmaßt Stefan Patzer vom Amt für Stadtgrün. Der Fund stellt innerhalb der erfolgten Planungen, bereits realisierten Arbeiten und sonstigen Recherchen für alle bis dato Beteiligten eine Überraschung dar. Im Kurpark sei man bereits auf zwei ähnliche Bauwerke gestoßen, habe diese wieder mit Boden verfüllt und anschließend bepflanzt.

Den Anliegern war hingegen schon bekannt, dass es irgendwo unter der Erde einen Bunker oder ähnliches geben muss. „Immer, wenn die Grünfläche nach dem Regen trocknete, zeichnete sich etwas ab. Überliefert ist auch, dass der Bau nach dem Krieg als Vorratskeller diente und dann irgendwann zugeschüttet wurde“, sagt Anwohnerin Ines Heinrich. Sogar in den Ortsbeiratssitzungen wurde darüber schon gesprochen. Für voll genomen wurde der „Tratsch“ offenbar nicht.

Die gute Nachricht: „Es handelt sich nicht um ein Bodendenkmal, dafür gibt es in Warnemünde und Rostock zu viele dieser Anlagen“, sagt Ralf Mulsow, vom Amt für Denkmalpflege. Das hätte womöglich alle Planungen für den Georginenplatz über den Haufen geworfen.

Alle Beteiligten trafen sich heute Vormittag am Ort des Geschehens zum Gedankenaustausch. Im Idealfall würde die Anlage einfach wieder verfüllt. Das käme auch den Mitarbeitern des Stadtgrünamtes entgegen, denn sie wollen im zweiten Halbjahr 2023 mit der Neugestaltung des Georginenplatzes beginnen und hier im Herbst erste Pflanzungen vornehmen.


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