Ausstellung: Munch-Papiere inspirieren Studentenprojekt


17. Juni 2022

„5000“ ist der Titel eine Ausstellung, die heute um 17 Uhr, im Edvard-Munch-Haus Warnemünde eröffnet wird. Hier, Am Strom 53, lebte der norwegische Künstler zwischen Mai 1907 und Oktober 1908 insgesamt 18 Monate und hatte eine seiner wichtigsten Schaffensphasen. Es entstanden 60 Bilder und etwa 5.000 Blatt Papier – beschrieben, bezeichnet, bemalt, benutzt und der Nachwelt hinterlassen. „So, wie wir heute Textnachrichten schreiben oder in sozialen Medien posten, hat er fast manisch Papier produziert“, weiß Albrecht Schäfer, Professor für Bildhauerei an der Kunsthochschule Weißensee Berlin. 20 seiner Studenten – sie kommen aus aller Herren Länder – haben diese „5000“ als ihren künstlerischen Ansatz gewählt.

„Alles begann damit, dass wir 5.000 Blatt Papier eingekauft haben“, erinnert sich Albrecht Schäfer. Seine Studenten treffen sich wöchentlich zu Projektbesprechungen und dann war er auf einmal da, dieser 50 Zentimeter hohe Papierstapel. Er wurde aufgeteilt und die künstlerische Arbeit begann. Die Ergebnisse sind vielfältig, denn jeder durfte selbst entscheiden, was er mit „seinem“ Papier anstellt: Es wurde geschrieben, gemalt, gezeichnet, Pappmaschee hergestellt, sogar ein Daumenkino und andere interessante Dinge. Auch Fotos sind entstanden.   

„Selbst Nichtkünstler verstehen, wie ein künstlerischer Prozess beginnen kann: Mit einem Konzept oder Material, so wie in diesem Fall“, sagt Petra Schmidt Dreyblatt, vom Vorstand des Edvard-Munch-Haus e.V. Sie hatte die Verbindung zu Albrecht Schäfer, der im Munch Haus Warnemünde ebenfalls vor drei Jahren ausgestellt hat, gehalten und die Kunststudenten eingeladen. Für die künstlerische Leiterin war auch interessant, was sie in drei Wochen umsetzen können. Diese internationale Klasse habe sie sehr beeindruckt, betont Schmidt Dreyblatt. Immer wieder holt sie sich Studentenprojekte nach Warnemünde: „Ich findet es einfach wichtig, mit jungen Menschen zu diskutieren um Probleme unserer Zeit aus einer anderen Perspektive betrachten zu können.“

Für die jungen Künstler sei der Aufenthalt an so einem bedeutenden Ort eine große Chance, weiß die Lehrbeauftragte von der Kunsthochschule, Antje Engelmann. Hier im Munch Haus Warnemünde sammeln sie wichtige Erfahrungen und das über mehrere Wochen, denn die Studenten arbeiten vor Ort weiter: „Die Ausstellung wächst somit stetig weiter.“

Nicht alle Arbeiten haben mit dem berühmten norwegischen Künstler zu tun. Das Poster des Studenten Yan Chmarau aus Weißrussland allerdings schon. Es wird vom 11. bis 21. Juli auf einer angemieteten Werbefläche des Bahnhofs gezeigt.

Die Ausstellung „5000“ ist im Munch Haus Warnemünde, Am Strom 53, immer donnerstags bis sonntags noch bis zum 31. Juli zu sehen. Der Eintritt ist frei, Spenden werden gern angenommen.


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