Abschied von Ejde – Orang-Utan-Männchen Ejde im Zoo Rostock verstorben


08. Mai 2025

Mit dem Tod von Orang-Utan-Männchen Ejde verliert der Zoo Rostock nicht nur ein langjähriges Mitglied seiner Tierfamilie, sondern auch einen ganz besonderen Botschafter für den Artenschutz. Der 44-jährige Menschenaffe verstarb am Sonntag, 4. Mai, nach einer langjährigen Erkrankung – und hinterlässt eine große Lücke im Darwineum und in den Herzen vieler Besucherinnen und Besucher.

Ein Menschenaffe, der berührte

Ejde war mehr als nur ein Tier im Zoo Rostock – er war ein echtes Urgestein, bekannt für seine ruhige, würdevolle Art und seine enge Bindung zu seiner Gruppe. Viele Rostockerinnen und Rostocker kannten ihn seit Jahrzehnten, beobachteten seine Entwicklung, seine Nachkommen – und fühlten sich ihm tief verbunden. „Mit Ejde verlieren wir einen außergewöhnlichen Menschenaffen, der unser Team und unsere Besucherinnen und Besucher mit seiner Persönlichkeit und seinem Nachwuchs über viele Jahre erfreut hat. Es ist ein schwerer Abschied“, sagt Zoodirektorin Antje Angeli. „Ejde war über viele Jahre ein wichtiger Botschafter seiner gefährdeten Art.“

Ein Leben im Zeichen der Arterhaltung

Geboren wurde Ejde am 30. Juli 1980 im Zoo Aalborg (Dänemark). Stationen seines Lebens waren der Tiergarten Schönbrunn in Wien und schließlich Rostock, wo er 1993 im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes einzog. Seine Fortpflanzung war ein bedeutender Beitrag zum Erhalt der stark gefährdeten Sumatra-Orang-Utans: Fünf Nachkommen zeugte Ejde in Rostock – darunter Sohn Sabas (2003), der heute mit eigenen Nachkommen in einer zweiten Gruppe im Darwineum lebt, und Tochter Surya (2013), die im Tiergarten Schönbrunn zu Hause ist.

Im Darwineum zu Hause – bis zuletzt

Seit der Eröffnung des Darwineums 2012 lebte Ejde mit seiner Familie in der modernen Menschenaffenanlage. Zuletzt teilte er sein Zuhause mit Partnerin Sunda, Sohn Bayu (2020), Weibchen Miri und Tochter Mayang (2018). Auch in hohem Alter war Ejde ein ruhender Pol in seiner Gruppe – ein souveräner Charakter, der trotz gesundheitlicher Einschränkungen lange aktiv am Sozialleben teilnahm.

Ein schwerer, aber würdevoller Abschied

Bereits seit 2008 litt Ejde an einer chronischen Atemwegserkrankung. Dank intensiver tiermedizinischer Betreuung konnte er viele Jahre gut leben – doch zuletzt verschlechterte sich sein Zustand zusehends. Eine letzte Behandlung unter Narkose brachte leider nicht den erhofften Erfolg. Um ihm weiteres Leiden zu ersparen, wurde Ejde am 4. Mai 2025 friedlich erlöst.

Das Vermächtnis eines Botschafters

Derzeit leben elf Orang-Utans im Darwineum – in zwei Gruppen mit insgesamt drei Männchen und acht Weibchen. Mit Ejde verliert Rostock eine tierische Persönlichkeit – aber sein Erbe bleibt. In Erinnerungen. Und im Engagement für den Schutz seiner Art.


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