21. Warnemünder Turmleuchten steht unter dem Motto "Schicksal"


02. Dezember 2019

Dass das Schicksal so wie alle anderen Dinge des Lebens auch seine positiven und negativen Momente bereit hält, mussten die Hanseatische Eventagentur und der Leuchtturmverein als Veranstalter des Warnemünder Turmleuchtens in 2019 erfahren: Die orkanbedingte Absage am Neujahrstag und der Nachholtermin am 6. April führten zu einem 50.000 Euro großen Defizit im Veranstaltungsbudget. Hinzu kamen noch die nervenaufreibenden und schier endlosen Diskussionen mit der Ausfallversicherung, die am Ende dann doch keine war. Für die Fortsetzung der beliebten Neujahrsinszenierung sah es zunächst gar nicht gut aus. Aber, wie heißt es bei Tolkien: „Selbst der Kleinste vermag den Lauf des Schicksals zu verändern.“ Und der Lauf hat sich verändert! Durch langjährige Sponsoren und Partner sowie die Spendenaktion „Sei Turmleuchter“, initiiert vom Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. und DER WARNEMÜNDER, hat das Schicksal eine gute Wendung genommen. „In den gut zwei Monaten sind an die 32.000 Euro zusammengekommen, wobei die Bandbreite der Einzelspenden von zehn Cent bis 10.000 Euro reicht“, berichtet Leuchtturmchef Klaus Möller. Damit ist die Finanzlücke noch nicht ganz geschlossen und so werden die Gäste auch am Veranstaltungstag noch die Möglichkeit bekommen, ihren ganz persönlichen Beitrag zu leisten. Dazu wird an prominenter Stelle, auf Höhe des Strand-Hotel Hübner, eine Spendenbox aufgestellt.

Auch Tourismusdirektor Matthias Fromm freut sich über die Wende des Schicksals und spricht von einem großen Glück, dass das Turmleuchten aufgrund der vielen Spender und Unterstützer wie gewohnt stattfinden kann. „Die Veranstaltung ist eine der wichtigsten des Jahres für die gesamte Stadt Rostock. Viele Gäste kommen nur wegen des Turmleuchtens und die Bilder, die wir damit in die Welt senden sind hochattraktiv. Das Warnemünder Turmleuchten ist damit nicht nur ein Imageträger, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, hebt der Touristiker hervor.

Den festen Glauben an die Turmleuchter-Gemeinde haben die Veranstalter nie verloren und so liefen die Vorbereitungen für das Neujahrsspektakel am 1. Januar 2020 parallel immer weiter. „Sie sind sogar fast abgeschlossen und wir liegen damit voll im Zeitplan“, unterstreicht Martina Hildebrandt. Die Musik sei ausgewählt und die Kreation der Show nahezu vollendet: „Jeder Titel ist dem Motto ‚Schicksal‘ gewidmet, es geht um Liebe, Freundschaft und Verlust. An der Schwelle in das Jubiläumsjahr ‚30 Jahre Wiedervereinigung‘ wird auch die Veränderung des Schicksals von Millionen Menschen, die sich mutig und friedlich gegen das System stellten, musikalisch gewürdigt.“  Die Agenturchefin verrät auch, dass das Motto schon seit dem Sommer feststehe. „Wir hatten anlässlich eines Besuchs des portugiesischen Staatspräsidenten zur Hanse Sail im Kurhausgarten ein Fado-Konzert ausgerichtet und waren überrascht, wie viel Schicksal die Portugiesen mit Fado ausdrücken können.“

Zu jedem Warnemünder Turmleuchten gehört ein besonderer Live-Act. Und da kündigt sich für den Neujahrstag eine ganz besondere Premiere an: Nicht das Schicksal hat die vier Künstler zusammengeführt, sondern der Initiator und Künstler Jürgen Matkowitz, früher Bandmitglied von Prinzip. Er gestaltet als Laser-Künstler seit vielen Jahren die Inszenierung entscheidend mit. In diesem Jahr hat er einen Song speziell für das Turmleuchten komponiert, produziert und sich für die Uraufführung drei bekannte Musikerkollegen gesucht: Quaster (Puhdys), Dietmar Ränker (Berluc) und den Sänger Rollo. „Ein großartiger Song, der beim Turmleuchten 2020 uraufgeführt wird und zur ‚Stadionhymne‘ taugt“, ist Regisseur Torsten Sitte überzeugt. Trotz der angespannten Finanzlage  mussten bei Europas größter Neujahrsinszenierung keinerlei Abstriche gemacht werden, die gesamte Crew sei hochmotiviert und bestens vorbereitet.  

Bevor um 18.00 Uhr die eigentliche Inszenierung startet, wird es ab 15.00 Uhr ein Vorprogramm mit Live-Musik geben. Gespannt sein darf man schon jetzt auf Bad Penny, die Anfang Oktober kurzentschlossen ein Benefizkonzert zugunsten des Turmleuchtens organisierten, damit 1.734 Euro einspielten und für den 1. Januar eine Premiere angekündigt haben. Die Celtic-Rocker präsentieren einen Song von ihrer neusten Platte „Misty Mountain Blue“, der von der tragischen Expedition des Polarforschers  John Franklin handelt. Mit seinen Leuten suchte er einen Weg vom Atlantik in den Pazifischen Ozean. Dieser Weg ging als Nordwestpassage in die Geschichte ein. Die Expedition scheiterte dennoch katastrophal, denn alle Beteiligten verloren ihr Leben. „Heute ist die North West Passage eisfrei. Dieses schöne, traurige Lied hat ganz ungewollt aktuellen Bezug und sollte uns zum Nachdenken über den Klimawandel anregen“, stellt Ola Van Sander den Zusammenhang dar. Musikalischer Neuling im Vorprogramm ist Jens Johannes, der am Neujahrstag ebenfalls vor dem Leuchtturm singt. Er hat eine Single mit Warnemünde-Songs aufgenommen, aus deren Verkauf jeweils 3 Euro an die Aktion „Sei Turmleuchter“ gespendet werden. Ina Teloudis und Alex Stuth moderieren das 21. Warnemünder Turmleuchten. Bereits ab dem 28. Dezember dürfen sich die Gäste Warnemündes unter dem Motto „Flanieren & Dinieren“ an ausgewählten Gastronomieständen auf der Promenade stärken und auf den Neujahrstag einstimmen.

Alles im Griff hat der Polizeihauptkommissar Stefan Damrath. Als Leiter des Polizeireviers Lichtenhagen begleitet er das Turmleuchten in engem Schulterschluss mit dem Sicherheitsdienst ABS und der Bundespolizei seit vielen Jahren. „Trotz der kritischen Menschenmenge sind wir bereit, alle Aufgaben auch umzusetzen und gehen von einem friedlichen Verlauf aus“, erklärt Stefan Damrath. Auf die schwierige weltpolitische Lage sei  man eingestellt. Es gibt keinerlei Hinweise, doch unabhängig davon würden die Einsatzkräfte – Damrath spricht von einer guten dreistelligen Zahl – aufgestellt. Durchaus wahrnehmbar seien sie vom Hotel Neptun bis zum Leuchtturm. „Pyrotechnik und auch Drohnen sind im gesamten Veranstaltungsbereich verboten“, macht der Polizeibeamte unmissverständlich klar. Was die Anreise betrifft, empfiehlt er, genauso wie die Veranstalter, die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Die S-Bahnen fahren auf Grund von Baumaßnahmen nur bis zum Bahnhof Warnemünde-Werft.

Die Inszenierung „Schicksal“ startet um 18.00 Uhr und endet, wenn am Leuchtturm die neue Jahreszahl erscheint.

Übrigens: Das Warnemünder Turmleuchten dauerhaft auf das Frühjahr zu verschieben, war weder für Martina Hildebrandt noch für ihren Ehemann und Partner Torsten Sitte je eine wirkliche Option: „Gemeinsam etwas Neues beginnen passt nun einmal nur auf den Neujahrstag mit seiner ganz besonderen hochemotionalen Atmosphäre.“


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