Winterexpedition mit der Maria S. Merian


18. Februar 2016

Seit knapp drei Wochen sind die Wissenschaftler des Leibnitz-Instituts für Ostseeforschung, IOW und des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, mit Proben aus Ost- und Nordsee, wieder an Land. Diese gilt es jetzt auszuwerten – ein Prozess der sich schon mal ein paar Jahre hinziehen kann.
Mit an Bord des Forschungsschiffes waren auch Mayya Gogina und Marko Lipka – zwei Jungwissenschaftler des Verbunds Küstenforschung Nordsee-Ostsee, kurz KüNO, die schon seit längerem an diesem Projekt beteiligt sind. Beide haben Daten zu unterschiedlichen Forschungsthemen gesammelt. Ein Platz an Bord ist heiß begehrt, da die Zeiträume und Kapazitäten auf dem Schiff begrenzt sind. Viele Forschungsgruppen nutzen die Möglichkeit, neue Proben zu nehmen.

Mayya Gogina untersucht die Makrofauna am Meeresboden, also alle tierischen Organismen, die größer als ein Millimeter sind. Je nach Standort, Sedimenttyp, Salzgehalt, Sauerstoffgehalt, Tiefe und Temperatur können sich große Unterschiede in der Artenvielfalt ergeben. Marko Lipka hingegen ist als Doktorand der Sektion Marine Geologie beim Projekt dabei. Ihn interessieren die Stoffflüsse am Meeresboden, zwischen Sediment und Wasser. Die 50. Expedition der Maria S. Merian ist eine der wenigen, die im Winter stattgefunden hat; sie ermöglicht damit ganz neue Erkenntnisse über die Entwicklungen am Meeresboden in den verschiedenen Jahreszeiten.

Es sind aber nicht nur die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die das Besondere an einer Forschungsexpedition ausmachen. Es geht um den Ausnahmezustand jenseits des Alltags und das soziale Miteinander. „Auf dem Schiff herrscht Teamwork in Reinstform“, erzählt Marko Lipka. Auch wenn die Wissenschaftler Unterschiedliches erforschen, ziehen alle an einem Strang. Anders wäre es schlichtweg nicht möglich, alle wichtigen Daten zu sammeln. Erst bei der Datenauswertung im IOW trennen sich die Forschungsgruppen. Dann holt einen auch schnell der Alltag wieder ein. „Zuhause arbeitet man den ganzen Tag mit statistischen Analysen am Computer. Eine Schiffsexpedition ist da eine spannende Abwechslung“, meint Mayya Gogina.
Noch stecken die Wissenschaftler mitten in der Probenanalyse, doch am Ende des Projekts soll aus den gewonnenen Daten eine Art Atlas entstehen, der Informationen über die verschiedenen Ökosysteme am Meeresboden und damit auch besonders schützenswerte Bereiche enthält. Ein Projekt, was besonders für Bauvorhaben auf dem Meer, beispielsweise Windparks, von enormer Wichtigkeit sein kann.


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