Warnemünde: Grünes Licht für neue Toiletten


07. November 2017

Nach unendlichen und sich über Jahre hinziehenden Diskussionen rund um fehlende, defekte oder verdreckte öffentliche Toilettenanlagen in Warnemünde und die Zuständigkeiten dafür erscheint jetzt ein Lichtstreif am Horizont. Das städtische Umweltamt hatte sich des Themas angenommen und mit der „Bedarfskonzeption kommunaler Sanitäranlagen der Hansestadt Rostock“ ein beschlussfähiges Papier erarbeitet. Neben einer niederschmetternden Ist-Analyse sind darin auch reale Bedarfe, Optimierungsmaßnahmen zur Bewirtschaftung und ein Umsetzungskonzept zur Beseitigung des leidigen Engpasses enthalten.

Öffentliche Sanitäranlagen sollen danach durch die Stadt Rostock nur noch in den Seebädern von Diedrichshagen bis Markgrafenheide – alles Tourismus- und Naherholungs-Hotspots –, in der Rostocker Innenstadt sowie an drei Sonderstandorten betrieben werden. Außerdem werden maximale Laufwege zur jeweils nächsten Anlage angestrebt. Diese variieren zwischen 250 Metern während der Hauptsaison im Warnemünder Ortskern und 2.000 Metern während der Nebensaison im Wandergebiet Markgrafenheide. Insgesamt 29 öffentliche Toilettenanlagen sind danach notwendig. Einige davon gibt es bereits, andere müssen neu gebaut und wieder andere saniert werden, denn auch Mindeststandards wurden festgesetzt: Alle Toilettenanlagen, die älter als 15 Jahre alt sind, werden jährlich inspiziert und hinsichtlich des Sanierungsbedarfs eingeschätzt. Für Kernbereiche sollen es ausschließlich Wasserklosetts sein und es gilt auf Barrierefreiheit sowie Konzepte für „neuartige Sanitärsysteme“ zu achten.

Auch finanzielle Mittel sollen für die notwendigen Sanierungs- und Neubaumaßnahmen bereitgestellt werden. Kurzfristig sind das 1,150 Millionen und mittelfristig 2,685 Millionen Euro.

Der Rostocker Bürgerschaft bestätigte das Konzept im Großen und Ganzen. Der Beschluss ist damit für die Stadtverwaltung bindend. Bau- und Umweltsenator Holger Matthäus sieht das beschlossene Papier als Meilenstein: „Wir können davon ausgehen, dass unsere Toiletten in den kommenden vier Jahren auf dem neuesten Stand sind. Das betrifft sowohl deren Qualität, als auch die Angebotsdichte“, gibt er sich optimistisch. Alle Neubauten sollen künftig streng koordiniert werden: „Es geht um ein einheitliches Erscheinungsbild, vorbildliche Umwelt- und Energiestandards und vereinheitlichte Ausschreibungen dazu“, kündigt der Warnemünder an. Und noch etwas macht der Senator deutlich: Um künftig saubere, funktionstüchtige und zudem noch wirtschaftliche öffentliche Toiletten anzubieten, könnte deren Bewirtschaftung auch durch Pächter erfolgen. Der Wunschtraum vieler Warnemünder und ihrer Gäste „kostenfreie Toilettennutzung“, erfolgreich praktiziert in anderen Seebädern, ist damit im gesamten Stadtgebiet von Rostock vorerst ausgeträumt.   


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