Warnemünder leihen „Rostocker“ ihr Gesicht


18. Juni 2018

800 Jahre Hanse- und Universitätsstadt Rostock, 760 Jahre Brauereitradition in eben dieser Stadt und schließlich: Vor 140 Jahren wurde mit dem Kauf der Julius Meyerschen Bierbrauerei durch die Ingenieure Georg Mahn und Friedrich Ohlerich die Hanseatische Brauerei Rostock aus der Wiege gehoben. Gründe zum Feiern gibt es also genug, dachte sich auch die Geschäftsführung des bekannten Rostocker Brauhauses: „Wir wollten diese Jubiläen zum Anlass nehmen, zurückzuschauen und die Geschichte mit einer ordentlichen Portion Humor zu betrachten“, begründet Alexander Köthe, Mitarbeiter Marketing bei der Hanseatischen Brauerei Rostock, die Herangehensweise bei der aktuellen Vintage-Werbekampagne „Vorsicht, wenn die Küste feiert!“. Das Unternehmen verpflichtet vorzugsweise authentische Personen des Stadtbildes für seine Werbeauftritte. Zum Einsatz kamen bereits der einstige Leuchtturmchef Gerhard Lau und Strandkorbvermieter Uli Rose. Jetzt suchte man etwas „ganz Traditionelles“.

Den Werbeleuten war klar: Kaum ein Rostocker Stadtteil ist so traditionsbewusst, wie Warnemünde und kaum ein Verein verkörpert das Brauchtum so sehr, wie die hiesige Trachtengruppe. Der Kontakt war durch den Fotografen Holger Martens – er wurde vor 53 Jahren selbst in Warnemünde geboren – schnell hergestellt. Man lud die fünf ausgewählten Protagonisten, Margit Kleinke, Cornelia Linke und Karin Scarbarth, verstärkt durch Peter Falkowski und Hartmut Voß – alles Warnemünder – zum mehrstündigen Shooting ins Fotostudio. Dass die Warnemünder Trachtengruppe alles andere als antiquiert ist und vielmehr über sich selber lachen kann, stellte sich schon beim Briefing heraus: „Wir sind es gewohnt, bei unseren Auftritten immer zu lächeln. Nun sollten wir allerdings möglichst ernst und ‚muffig‘ dreinschauen“, erklärt die Vereinsvorsitzende, Karin Scarbarth, die besondere Herausforderung, die sich sogar noch steigerte, weil nämlich die im Hintergrund Wartenden beim Zuschauen ordentlich herumfrotzelten und laut lachten. Spaß bei der Arbeit ist eben wichtig.

Sowohl Holger Martens, als auch Alexander Köthe bewerten die Zusammenarbeit als „super professionell“ und sehr unkompliziert. Auch der immer wieder gern aufgewärmte Ur-Zwist zwischen Warnemündern und Rostockern stellte nicht wirklich ein Problem dar: „Den kehren wir eigentlich nur für die Zuschauer und Touristen raus“, verrät Karin Scarbarth. Die couragierte 71-Jährige hält die Zügel der Warnemünder Trachtengruppe seit 2003 fest in ihren Händen und das ist gar nicht so einfach, denn um die 40 Auftritte pro Jahr gilt es zu organisieren. Die in traditionelle Trachten gekleideten 32 Damen und Herren im Alter von 50 bis 83 Jahren – immerhin 20 von ihnen gehören zum „harten Kern“ – sind „das Salz in der Suppe“ einer jeden größeren Warnemünder Festivität. Ihre Auftritte machen so große Namen wie die Warnemünder Woche, Hanse Sail oder Port Party erst richtig rund. Erst am vergangenen Sonnabend, beim Matjesfest auf der Mittelmole präsentierten sie wieder ihre Volkstänze. Zu gern würden Karin Scarbarth und ihre Mitstreiter auch vor den Passagieren an Bord der Kreuzfahrtschiffe eine Kostprobe ihres Könnens abliefern. „Obwohl Warnemünde ja eigentlich unser Kreuzfahrthafen ist, tanzt dort ein Folkloreensemble aus Ribnitz-Damgarten“, bedauert die Warnemünderin.

Am Ende lohnte sich das Werbe-Gastspiel für die Trachtengruppe auch in finanzieller Hinsicht, denn immerhin 800 Euro zahlte die Hanseatische Brauerei Rostock als kleines Dankeschön in die Vereinskasse ein. „Angesichts des Engagements zur Pflege der Tradition, gut angelegtes Geld“, ist Alexander Köthe überzeugt.

Ab heute werden die XXL-Plakate „Vorsicht, wenn die Küste feiert“ überall im Stadtbild und auch in Warnemünde zu sehen sein. Anzeigen, Citycards und Social Media-Posts begleiten die Kampagne.


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