Warnemünder Wochenmarkt: Es bleibt alles beim Alten


17. September 2020

Der vermeintlich spätere Verkaufsstart auf dem Warnemünder Wochenmarkt – von früher 7.00 auf jetzt 8.00 Uhr – erhitzt schon seit einer Zeit die Gemüter im „Dorf“. An den Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur Warnemündes wurde dazu kürzlich sogar eine Anfrage herangetragen. Schon weit vor Öffnung würden sich viele Kunden um die Marktstände drängen, wodurch das Corona-bedingte Abstands- und Hygieneverhalten kaum umsetzbar sei. Für Unmut unter den Händlern sorgte zudem, dass sie ihre Fahrzeuge seit dem letzten Wochenende nicht mehr im direkten Marktumfeld parken und ihre Ware ausschließlich an Kunden mit Mund- und Nasenschutz verkaufen dürfen. Was hat es damit auf sich?

„Das Thema Öffnungszeiten auf dem Wochenmarkt begleitet uns in der Tat seit einigen Monaten und ist als ‚Problem‘ bekannt“, bezieht Katrin Mau, Sprecherin der Großmarkt Rostock GmbH, dazu Stellung. Allerdings sei es, wie so oft, ein vielschichtiges Thema: Zuallererst sei festzustellen, dass der Wochenmarkt Warnemünde schon immer erst um 8.00 Uhr offiziell geöffnet war. In den vergangenen Jahren hat es sich aber eingeschlichen, dass die Händler schon während der Aufbauzeit verkauft haben. Nun ist es so, dass viele Händler – insbesondere die Obst- und Gemüsehändler – etwa zwei Stunden für die Vorbereitungen benötigen. Zulässig ist es, ab 6.00 Uhr mit dem Aufbau zu beginnen. Wegen des verfrüht gestarteten Verkaufs hat sich auch der Aufbau immer weiter nach vorn geschoben. Es geht sogar schon deutlich vor 6.00 Uhr morgens los. „Das bringt uns als Veranstalter in die Bredouille, denn wir können die oft noch parkenden Autos nicht rechtzeitig abschleppen. Das hat zur Folge, dass Abschleppautos zwischen aufbauenden Händlern und Kunden umhermanövrieren. Verkehrssicherungstechnisch ist das nicht tragbar“, argumentiert die Großmarkt-Mitarbeiterin.

Viel gravierender sei jedoch, dass es wegen der sehr zeitigen Lärmbelästigung am Wochenende massive Beschwerden von Anwohnern gäbe. „Wir haben daraufhin gehandelt und den Aufbau vor 6.00 Uhr strikt verboten und auch mit Vertragsstrafen belegt“, so Mau. Das wiederrum hat zur Folge, dass viele Händler bis kurz vor 8.00 Uhr auf der Fläche rangieren. Dieses Thema habe sich in den letzten Jahren auch im Hinblick auf die Verkehrssicherungspflichten massiv verschärft. „Seit mehr als einem Jahr haben wir Händler und Kunden auf diese Situation aufmerksam gemacht, sodass eine Umstellung des Einkaufsverhaltens eigentlich möglich gewesen wäre.“ Warnemünde sei zudem kein Einzelfall – Handlungsbedarf bestehe auch auf anderen Wochenmärkten der Stadt.

Corona-bedingt wurde der Markt schon im zeitigen Frühjahr entzerrt und auf die Flächen östlich und westlich der Kirche verteilt. Der Besucherstrom habe sich damit nachhaltig verändert. Auch sind die Händler in der Pflicht Schlangenbildung ihren Ständen einzudämmen. Seit letzter Woche werden zudem alle parkenden Autos aus der Marktfläche entfernt, was wiederrum für breitere Gänge und mehr Platz auf dem Markt sorgt.

Auch auf die Maskenpflicht für Händler und Einkaufende wurde und wird in regelmäßigen Abständen hingewiesen. Diese sei nicht aus der Luft gegriffen, sondern Bestandteil der Landesverordnung gegen die Corona-Schutzmaßnahmen. Die Maskenpflicht betrifft danach auch den Verkauf unter freiem Himmel. Ausgenommen sind einzig Beschäftigte, sofern sie durch andere Schutzvorrichtungen wie Plastikvisiere oder Scheiben geschützt sind. Verstöße gegen die Vorschrift können mit einer Geldbuße von 25 bis 150 Euro verfolgt werden. Die Einhaltung der Anordnungen wird derzeit verstärkt durch das Ordnungsamt kontrolliert.

Am Sonnabend ist wieder Markttag in Warnemünde. Geöffnet von 8.00 bis 13.00 Uhr sticht gerade dieser Frischemarkt durch sein breit gefächertes Angebot und die familiäre Atmosphäre hervor. Er zieht Kundschaft nicht nur aus dem Ostseebad an.


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