Warnemünder Turmleuchten: Die Stadt ist in der Pflicht.


09. September 2020

Kann das Warnemünder Turmleuchten noch attraktiver und dazu umweltverträglicher werden? Diese Frage wurde gestern in der Ortsbeiratssitzung diskutiert. Ein Antrag des Umweltausschusses brachte den Stein ins Rollen. Gefordert werden der Schutz der Dünen, mehr Toiletten für Besucher und eine besser geregelte Verkehrssituation. „Es geht uns nicht um das Turmleuchten 2021. Unser Beschlussvorschlag hat längerfristige Ziele. Wichtig ist, dass wenn man eine solche Veranstaltung erlaubt – wir wollen das Event auf gar keinen Fall in Misskredit bringen oder gar verbieten – dann muss sich die Hansestadt auch finanziell erheblich mehr darum kümmern“, betont Mathias Ehlers, Vorsitzender des Umweltausschusses. Priorität habe für ihn und seine Mitstreiter eindeutig der Dünenschutz. Alles Weitere könne man als Verbesserungsvorschläge werten.

„Grundsätzlich finden wir den Antrag gut, denn auch wir wollen eine qualitätsvolle Veranstaltung, bei der Naturschutz und Tourismus in Einklang gebracht werden“, sagt Tourismusdirektor Matthias Fromm, der sich zu dem Thema bereits am Nachmittag mit Torsten Sitte, Geschäftsführer Hanse Events, und Leuchtturmchef Klaus Möller verständigt hatte. „Das Warnemünder Turmleuchten ist Europas größte Neujahrsinszenierung und wir sind sehr stolz darauf, dass wir das nach 22 Jahren noch so behaupten können.“ Außer Frage stehe jedoch, dass es immer auch Luft nach oben gäbe. Die angesprochenen Probleme habe man im Blick. Auch pflichtete er dem Ausschussvorsitzenden bei, dass die Hansestadt in die Pflicht zu nehmen sei: „Wir sind dabei die Verantwortlichkeiten auf der einen Seite ordnungsrechtlich und auf der anderen Seite produktionstechnisch neu zu ordnen und die Tourismuszentrale in Zusammenarbeit mit den Ämtern mehr in die Verantwortung zu bringen. Wir sind uns auch bewusst, dass es mehr Geld kostet“, so Fromm. Die formulierten Ziele könnten so bei künftigen Veranstaltungen größere Berücksichtigung finden. Noch gäbe es allerdings keine konkreten Ergebnisse, denn man sei noch mittendrin in den Vorbereitungen. Liegen greifbare Lösungsansätze vor, werden diese dem Ortsbeirat vorgestellt.

Veranstalter Torsten Sitte, gibt sich optimistisch und konkretisiert seine Vorstellungen zum Turmleuchten 2021: „Wir sind nach wie vor bemüht, die Veranstaltung am Neujahrstag stattfinden zu lassen. Dazu bilden wir kurzfristig eine Task Force um tragfähige Konzepte auszuarbeiten. Diese werden dem Gesundheitsamt zur Entscheidungsfindung vorgestellt“, kündigt er an. Genau, wie auch Leuchtturmchef Klaus Möller, geht er davon aus, dass es bis zum Jahreswechsel weitere Lockerungen geben wird und verweist auf die jüngsten Entscheidungen zu Fußballspielen mit Fans.

Sollte die Veranstaltung wider Erwarten doch nicht am 1. Januar stattfinden können, wird es einen Nachholtermin im Frühjahr geben, verspricht Tourismusdirektor Fromm. In jedem Fall ist die Genussmeile „Flanieren & Dinieren“ auf der Promenade vom 28. Dezember bis 2. Januar fest eingeplant. Die Warnemünder Sommerpromenade hat dafür eine perfekte Vorlage geliefert.

Foto: Holger Martens


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UWS - 13.09.2020 um 10:02 Uhr
Mit Blick auf die Corona Pandemie und die extremen Umweltbelastungen ist es IGNORANT von Sponsoren, LEICHTSINNIG von Veranstaltern und FAHRLÄSSIG von Gesundheitsämtern und der Verwaltung das Turmleuchten durchzuführen bzw. zu genehmigen.
Bleiben Sie gesund.
Tina S. - 12.09.2020 um 13:06 Uhr
Viel Glück dabei, aber wie soll das funktionieren bei den Massen mit Abstand- und Hygieneregeln? Ich bin da so was von skeptisch genauso die Einhaltung der Umweltverträglichkeit.
Tina - 12.09.2020 um 13:03 Uhr
Viel Glück, bei den Massen kann ich mir eine Abstands- und Hygienevorschrift ehrlich gesagt nicht vorstellen...
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