Warnemünder Trachtengruppe wünscht sich mehr Aufmerksamkeit


28. Juni 2016

Die Warnemünder Trachtengruppe e.V. ist eine Volkstanzgruppe mit 37 Mitgliedern und besteht seit 1976 – im September dieses Jahres feiert sie ihr 40jähriges Bestehen.

Die Damen und Herren in ihren schmucken Trachten sind fester Bestandteil der Warnemünder Kulturszene; sie tanzen original norddeutsche Volkstänze und pflegen dabei noch die niederdeutsche Sprache. Seit jeher nehmen sie natürlich auch am „Niegen Ümgang“ teil und gestalten so das Eröffnungsprogramm aktiv mit. Ein kultureller Höhepunkt der 79. Warnemünder Woche ist das 16. Warnemünder Trachtentreffen am zweiten Veranstaltungssonntag, den 10. Juli von 10.00 bis 16.00 Uhr. Die Trachtengruppe organisiert dieses Treffen unterstützt durch den Warnemünde Verein. Dabei verkörpern die Trachtenträger Personen, die früher im Fischerort Warnemünde gelebt haben. Jede Tracht ist der Kleidung aus dem Jahr 1840 nachempfunden.

Trachtenpflege ist ein zeit- und kostenintensives Hobby. So kostet eine Männertracht etwa 700 Euro und Damenkleider sind ab 500 Euro zu haben. Die Männertrachten werden von einem Rostocker Schneider angefertigt; Frauentrachten näht die Vereinsvorsitzende, Karin Scarbarth, in liebevoller Handarbeit selbst. Die besonderen Details, etwa Stickereien auf dem Brusttuch und der kleinen Kappe, müssen die Frauen hingegen selbst anfertigen. Eine handgefertigte Strohschute – eine Schute ist eine besondere Hutform – hat einen Wert von rund 250 Euro und der Zylinder für die Herren liegt bei 92 Euro. „Da keine andere Gruppe so ein Event wie das Trachtentreffen selbst organisiert, können sich viele den Arbeitsaufwand nicht vorstellen“, erklärt Frau Scarbarth. Aber das Zusammentreffen mit anderen Gruppen bringe viele Vorteile mit sich. Man sieht immer neue Volkstänze, die dann selbst eingeübt werden können. Elf Gastgruppen haben für das Treffen in Warnemünde zugesagt.

„Leider haben wir kaum Nachwuchs, da die jungen Menschen heute andere Prioritäten setzen“, bedauert Karin Scarbarth. Dabei ist der Terminplan gut gefüllt. Allein in diesem Jahr hat die Gruppe von Mai bis Oktober immerhin 36 Auftritte im Kalender zu stehen. Wie viele andere Warnemünder Vereine wünscht sich auch die Trachtengruppe ein Mehrzweckgebäude mit einem kleinen Saal, damit man wetterunabhängig kleine Veranstaltungen anbieten könne. Außerdem würde man sich über ein bisschen mehr Aufmerksamkeit innerhalb der Segelveranstaltung, etwa durch das Medienzelt, freuen. Nachvollziehbar, dass es den Damen und Herren ein bisschen zu sehr um den Sport geht, wenn von der Warnemünder Woche die Rede ist. „Dabei kommen Zuschauer mit unserem Programm mehr in Kontakt, als mit den Aktionen auf dem Wasser“, findet die Vorsitzende und ergänzt: „Wir sind wichtig, weil ohne uns kein Hahn mehr nach den alten Traditionen und Bräuchen krähen würde.“ Es sei erstaunlich, wie wenig selbst Warnemünder über die Kleidung und das Leben der Fischer aus den letzten Jahrhunderten wissen. „Aber für uns ist die Veranstaltung eine tolle Möglichkeit, um die Trachten zu zeigen, über unsere Traditionen zu reden und anderen Menschen mit unseren Tänzen Freude zu bereiten.“


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